Bereits 2018 wurde GOUACH in Bordeaux gegründet, drei Jahre zuvor wurde die geplante Obsoleszenz in Frankreich verboten. Diesem wichtigen Thema widmet sich das Start-up auch, indem es der Verschwendung von Ressourcen bei defekten Batterien entgegenwirken möchte. Dafür hat man die erste umweltfreundliche Batterie entwickelt.
Die Gründer Alexandre Vallette, Maël Primet und Maxime Agor hatten zuvor erkannt, dass bei einer angeblich defekten Batterie mehr als 80 Prozent der Bestandteile noch in Ordnung sind und der Energiespeicher trotzdem weggeworfen wird. Ihre eigens kreierte Batterie kann dagegen in weniger als zehn Minuten repariert werden und so viel nachhaltiger genutzt werden.
Das hat nun eine Gruppe von Investoren überzeugt, welche unter Leitung des Venture-Capital-Gebers Breega, jetzt über 3,3 Millionen Euro in das Start-up gesteckt hat. Begleitet wurde das Investment von den Business Angels von Gouach, der Region New Aquitaine und Bpifrance.
Mit dem frischen Kapital möchte das Unternehmen seine Technologie an Flottenbetreiber und Hersteller im Bereich der Mikromobilität zu vermarkten und zudem sein Team weiter vergrößern. Aktuell arbeitet das Team von GOUACH an Batterien für E-Bikes, E-Scooters und weiteren kleinen elektrischen Fahrzeugen.
Die Akkus werden in Frankreich designt und auch hergestellt und sollen in unter zehn Minuten repariert werden können. Die Macher hoffen, dass ihre Technologie die Menge an Elektroschrott durch Batterien reduzieren und den CO₂-Fußabdruck der Akkus um bis zu 70 Prozent verringern kann.
Erste reparierbare Batterie für die Mikromobilität ist nachhaltig und vernetzt
Eine Studie, die an Hunderten von „Altbatterien“ durchgeführt wurde, zeigte auf, dass fast 80 % der Komponenten noch einwandfrei funktionierten. Daraufhin entwickelten Alexandre Vallette, Maxime Agor und Maël Primet im Jahr 2020 ein innovatives und patentiertes Batteriedesign, dessen defekte Komponenten einfach und sicher ersetzt werden können.
Die neuartige Batterie trägt auch dazu bei, eine Kreislaufwirtschaft für E-Bikes zu schaffen: Sie kann vor Ort repariert werden, was zur Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort und zur Bekämpfung der programmierten Obsoleszenz beiträgt, und ermöglicht die Wiederverwendung und das Recycling gebrauchter Zellen, was zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen beiträgt.
Laut einer von Magelan durchgeführten Studie stoßen die GOUACH-Batterien 2,6 Mal weniger CO₂ aus als herkömmliche Batterien und verbrauchen 2,5 Mal weniger Wasser, sind aber genauso effizient. Die GOUACH-Batterie ist auch vernetzt. Nutzer der GOUACH-App können so den Lebenszyklus der Batterie in Echtzeit verfolgen, ihre Nutzung optimieren und im Falle eines Ausfalls Warnungen und eine genaue Diagnose erhalten.
Die Daten über die Batterienutzung können auch von den Betreibern an der Ladestation erfasst werden. Nach einer 18-monatigen Forschungs- und Entwicklungsphase und der Erlangung von Zertifizierungen wird derzeit eine Testphase mit Pony durchgeführt, dem einzigen französischen Akteur auf dem Markt für Elektroräder und -roller, der High-End-Geräte für die Selbstbedienung anbietet, und das Feedback war bisher sehr enthusiastisch.
Vorteile einer Gouach-Batterie im Überblick
Qualität | Haltbarkeit | Konnektivität |
Genauso leistungsfähig wie ein herkömmlicher Akku | Bei einem Ausfall können eine oder mehrere Zellen ausgetauscht werden | WiFi- und Bluetooth-Verbindung |
Reparatur in weniger als 10 Minuten | Niedriger CO₂-Ausstoß, 2,6-mal weniger CO₂ und 2,5-mal weniger Wasser | Dezidierte Anwendung |
Löt- und kabelloses Design | Verbrauchte Zellen für andere Zwecke wiederverwendbar | Datentransparenz |
Verwendung recycelter Materialien für die Herstellung | Diagnose und Reparaturhilfe im Falle einer Störung |
Markt mit riesigem Potenzial
Der Markt für die Mikromobilität hält noch ein riesiges Potenzial bereit. Einer Studie von Deloitte zufolge werden zwischen 2020 und 2023 weltweit 130 Millionen E-Bikes verkauft werden. Einem Bericht von Precedence Research zufolge wird der Markt für Mikromobilität, der im Jahr 2020 auf 41,2 Milliarden Dollar geschätzt wird, bis 2030 voraussichtlich 198 Milliarden Dollar erreichen. Nicht nur wegen eines geschätzten jährlichen Wachstums von 17 Prozent sieht Alexandre Vallette, Co-Gründer und CEO von Gouach eine große Zukunft für das Geschäftsmodell seines Unternehmens:
Maximilien Bacot, Gründungspartner von Venture-Capital-Geber Breega, sieht alle Markteilnehmer im Zugzwang und teilt mit:
Auch im Sinne der EU-Batterieverordnung, die für eine Novelle vorgesehen ist, stellt sich die hier vorgestellte Technologie als vorteilhaft dar. Der europäische Fahrradverband CONEBI hatte zuletzt davor gewarnt, den Austausch eventuell unsicher zu gestalten. Mit der Lösung von GOUACH dürfte der Verband in dieser Hinsicht allerdings vollkommen zufrieden gestellt sein.
Alle weiteren Informationen stehen unter www.gouach.com zur Verfügung.