Der Fahrradclub ADFC fordert einen umfassenderen Ansatz. Auch das übergeordnete Straßenverkehrsgesetz müsse reformiert und an Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele angepasst werden. Konkret fordert der ADFC Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts und die Einschränkung des freien Parkens. Außerdem sollen Kommunen die Möglichkeit erhalten, Radwege auch ohne ‚besondere örtliche Gefahrenlage‘ anzulegen.
Tempo 30 als Regel, Tempo 50 als Ausnahme
Der ADFC setzt sich dafür ein, dass Tempo 30 zur Regelgeschwindigkeit in Städten wird. Dort, wo höhere Geschwindigkeiten erlaubt werden sollen, sollte das begründet werden müssen. Bisher ist es andersherum. Wenn an einer Hauptstraße beispielsweise ein breiter, gut befahrbarer Radweg vorhanden ist, könnte man Tempo 50 erlauben.
Grundsätzlich muss gelten: Sicherheit für alle, statt Tempo für einige.Burkhard Stork
Radwege ohne ‚besondere örtliche Gefahrenlage‘
Bisher dürfen manche Radwege nur angelegt werden, wenn eine ‚besondere örtliche Gefahrenlage‘ für Radfahrende nachgewiesen wird. Die Einschränkung kann auch verhindern, dass wünschenswerte geschützte Radfahrstreifen angelegt werden.
Reform der StVO reicht nicht
In seinem Positionspapier „Ein neues Verkehrsrecht für die Mobilität von heute und morgen“ führt der ADFC aus, dass das bisherige Straßenverkehrsrecht implizit der Sicherstellung eines hohen Verkehrstempos diene – und die langsameren Verkehrsarten systematisch benachteilige. Deshalb reiche es nach Auffassung des Fahrradclubs nicht aus, nur die Straßenverkehrsordnung fahrradfreundlich zu modernisieren, vielmehr müsse auch das Straßenverkehrsgesetz als Ermächtigungsgrundlage der StVO grundlegend neu gefasst werden.
Mehr auch direkt beim ADFC.
27. Juni 2019
Das Anlegen eines breiten und flächendeckenden Radwegnetzes ist sicherlich
sinnvoll. Immer nur Forderungen für Radfahrer zu stellen, erscheint
wenig nachvollziehbar. Bringen sich doch viele Radfahrer durch ihre
Fahrweise und das konsequente Ignorieren von jetzt schon bestehenden
Verkehrsregeln immer wieder selbst in Gefahr und behindern den
fließenden Verkehr.
(überflüssigen Link entfernt; Anm. d. Moderation)