Während das Bundesverkehrsministerium noch an der Zulassungsverordnung für sogenannte Elektrokleinstfahrzeuge arbeitet, drängen schon erste Anbieter von E-Scooter-Verleihsystemen auf den Markt. Diese selbstfahrenden Tretroller bis 20 km/h werden aller Voraussicht nach Radwege benutzen dürfen.
Der ADFC warnt vor chaotischen Zuständen auf der ohnehin schon überlasteten Fahrrad-Infrastruktur und fordert ein bundesweites Investitionsprogramm für sichere und breite Radwege. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt:
E-Roller als Baustein der Verkehrswende?
Deutschland braucht weniger Autofahrten, mehr Platz und bessere Luft in Städten, da sind sich in der aufgeheizten verkehrs- und umweltpolitischen Debatte fast alle einig. Das Fahrrad ist zwar schon das perfekte Verkehrsmittel für die kürzeren Strecken, aber der ADFC sieht durchaus Potenzial für intelligente neue Kleinstfahrzeuge, die die Menschen aus den Autos herauslocken und wenig Platz verbrauchen.
Für die letzte Meile von der S-Bahn ins Büro oder zwischen mehreren Terminen in der Stadt, kann man sich E-Scooter gut vorstellen. Das ultimative Stadtfahrzeug wird der E-Roller nach Einschätzung des ADFC aber nicht, dafür hat er zu viele Nachteile.
Man steht ziemlich steif und unbequem auf so einem Roller, kann nichts mitnehmen und wird bei schlechter Wegesituation ganz schön durchgeschüttelt. Stork: „Ein weiterer Nachteil mit Blick auf die Gesundheit ist: Der Roller fährt auf Knopfdruck! Man ist also zwar an der frischen Luft, muss sich aber überhaupt nicht bewegen – und wenn die Deutschen eins tun sollten, dann wäre es, sich im Alltag mehr zu bewegen!“
Nicht ohne Investitionen in Rad-Infrastruktur
Das größte Problem aber ist die fehlende Infrastruktur für diese neue Fahrzeugkategorie. Das Bundesverkehrsministerium will nicht, dass E-Scooter auf der Straße fahren, weil sie als Hindernis für den schnelleren Autoverkehr wahrgenommen werden.
Auf die Gehwege sollen sie berechtigter Weise nicht, weil es dort gefährliche Konflikte mit Fußgängern geben würde. Nun werden aller Voraussicht nach die Radwege für Elektroscooter freigegeben – und das wird das bekannte Problem weiter verschärften: Die Radwege sind jetzt schon viel zu schmal und zu zerschlissen – oder einfach gar nicht vorhanden.
Mehr auch direkt beim ADFC.
05. Dezember 2018
Ein Fahrrad lenkt und bremst besser. Wenn es um den Platzbedarf geht, ist ein Faltrad eine Alternative. Bis 1km laufe ich lieber brauche nichts abschließen oder verstauen. Was machen die Menschen mit den wenigen gewonnenen Minuten?
Dass die Radwege zu schmal sind für die steigende Anzahl an Fahrradfahrer ist nicht neu. Es ist das gleiche Dilemma wie bei der Bahn oder den Straßen. Unser Verhalten verzehnfacht den Verkehr bei gleichzeitig nur minimal besserer Infrastruktur. Die Folge Chaos!
06. Dezember 2018
Es ist eigenartig das Radwege die 2-3 Jahre zum Rad und Fußweg freigegeben sind schon längs der Fahrbahn lange Risse entstanden sind, das ist ein Zeichen das dort am Unterbau gespart würde. Zusätzlich werden Büsche die seitlich üeber den Radwege wachsen nicht geschnitten. Zusätzlich sollten Straßen die mit einem neuen Belag versehen werden gleichzeitig Neue Radwege gebaut werden. So könnte ich die Liste über fehlender oder Schlecht gebauter Radwege fortsetzen. Gruß Bernhard Westermann.
06. Dezember 2018
Nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land, sind die Radwege nicht gerade optimal. Die üblichen 1-3km zwischen Ortschaften ließen sich auch gut überbrücken. Leider wechseln die Radwege oft die Straßenseite oder hohlen bei Einmündungen weit aus. Jedes mal muss stark abgebremst werden. Das führt dann leider dazu, das viele Radler doch lieber auf der Straße fahren. Mal schaun wie sich das dann mit den Rollern entwickelt.