Auch in diesem Jahr gibt es einen Test von aktuellen Pedelecs der Stiftung Warentest, welcher in Zusammenarbeit mit dem ADAC durchgeführt wurde.
Beim Testergebnis stockt einem allerdings der Atem: Neun von 16 Pedelecs erhielten dieses Mal die Testnote “Mangelhaft”.
Die Testnote “Gut” erhielten sogar nur zwei der getesteten Pedelecs: Das Stevens Courier SX und das Kettler Obra RT.
Doch wie konnte es dazu kommen?
Was wurde vom ADAC und Stiftung Warentest geprüft?
Die getesteten Räder in der Übersicht
Fischer E-Bike City Pedelec CU 01
Flyer C5R Deluxe Giant Twist Elegance C1 28″
Hercules Tourer 8 Pro
Kalkhoff Impulse Premium i8R
Kettler Obra RT
Kreidler Vitality Elite VE 3
KTM Macina Eight
Norma / Top Velo Alu-Elektro-Fahrrad 28″
Pegasus Premio E8
Raleigh Impulse iR HS
Sinus B3 8-G Nexus
Stevens E-Courier SX
Victoria Assen
Winora C2 AGT
Die dauerfeste Stabilität des Rahmens wird beim Testverfahren auf einem speziellen Prüfstand geprüft, welcher eine Fahrtstrecke von 20.000 Kilometern für das E-Bike simulieren soll.
Bei diversen Testkandidaten brach der Rahmen bei diesem Test. So zum Beispiel beim 2 690 Euro teuren Flyer C5R Deluxe das Ausfallende oder beim Leviatec an der Aufnahme für die Gabel.
Hier wurde bei der Konstruktion wohl übersehen, dass genau an einer hoch belasteten Stelle ein Loch zur Kabeldurchführung eingebracht wurde, was dann den Bruch verursachte (so die Stiftung Warentest).
Weitaus gefährlicher stellen sich Brüche des Lenkers dar, welcher bei drei E-Bikes im Test auftrat. Hier ohne Verletzungen durchzukommen ist nahezu unmöglich.
Die durchgeführten Tests waren dabei aber nicht einmal besonders heftig. Mittels sogenannten “Betriebslastennachfahrversuchen”, bei denen die tatsächliche Belastung, die dann auch auch im Alltag auftritt, geprüft wird, werden 20.000 Kilometer im Zeitraffer abgespult.
Auch die Bremsen wurden bemängelt. Bei zwei Rädern war die Bremswirkung schlicht zu schwach um die Pedelecs trotz Einhaltung des zulässigen Gesamtgewichts gefahrlos und schnell zum Stehen zu bringen.
Woran man nicht gleich denkt, aber trotzdem sehr wichtig ist, ist die Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). So stören einige E-Bikes im Test massiv Radio oder Fernsehen und was noch viel schlimmer ist: den Funk der Polizei oder von Rettungsdiensten.
Auch die erzielbaren Reichweiten wurden bemängelt, welche besonders beim Pedelec von Fischer trotz zweier Akku-Packs negativ auffiel. Zudem wurde die Ladezeit bewertet, wobei das Winora und auch das Hercules die Schlusslichter darstellen.
Ein Video des aktuellen Tests wurde auf YouTube veröffentlicht:
https://www.youtube-nocookie.com/embed/bIw41y3DfXY
Das Fazit der Tester fällt wie folgt aus:
Weder Name noch Preis lassen auf die Qualität des Pedelecs schließen. Einzig an verlässlichen Produkttests könne der Verbraucher erkennen, was ein gutes Pedelec darstellt.
Hier sind die Testergebnisse in der Übersicht.
Ab morgen, dem 29. Mai 2013, ist der Pedelec Test 2013 in der aktuellen test-Ausgabe ausführlich nachzulesen. Als Download ist dieser allerdings jetzt schon zum Preis von 2,50 Euro unter www.test.de/ebike-test-2013 verfügbar.
Inzwischen haben die E-Bike Hersteller reagiert.
Hier können Sie die Reaktionen lesen.
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30. Mai 2013
Zum E-bike-Test des ADAC und Stiftung Warentest.
In meinem Bekanntenkreis fahren mehrere Pedelecbegeisterte den Flyer C in der Cityversion seit mehreren Jahren und zum Teil mit mehreren 10.000 KM (eines über 50.000 km. Noch nie habe ich gehört, dass es irgendwelche Brüche am Rahmen gegeben hat oder andere mechanische oder elektrische Ausfälle/Probleme. Ich kann deshalb das Testergebnis bezüglich dieses Rades nicht nachvollziehen. Mit welchen Belastungen oder Testmethoden wurde dort getestet? Ich selbst fahre seit mehr als sieben Jahren einen Flyer T-Typ mit mehr als 25.000 KM und bin von der Stabilität und Zuverlässigkeit dieses Rades begeistert. Es hat mich noch nie in Stich gelassen egal ob es Touren mit Gepäck in den Bergen oder auf den vielen Wegen zur Arbeit war. Kann es sein, dass die Tests bezüglich der Belastbarkeit an der Realität vorbeigehen? Welche Infos hat die Bundesanstalt für Materialsicherheit oder welche Infos haben die Hersteller über Belastunsbrüche?
Hier wünsche ich mir mehr Recherchen und Transparenz.