Das UTY wurde als agiles und kompaktes E-Bike für die Stadt lanciert. Kann es die Erwartungen erfüllen?
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Vom UTY by Cooper Bikes haben wir kurz vor dem Jahreswechsel 2022/23 ersten Wind bekommen. Das Modell mit Stahlrahmen und gut erscheinender Komponentenauswahl machte auf dem Papier gleich einen guten Eindruck. Der bewährte Antrieb von Shimano und der optionale Frontträger ließen das neue Pedelec als guten Kompagnon für die Stadt erscheinen. Wir wollten natürlich wissen, ob das Modell die Erwartungen erfüllen kann und konnten das mittlere Modell der Neuheit dann im Frühjahr über einen längeren Zeitraum testen. Wie sich das UTY 7 dabei geschlagen hat, kann man jetzt in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen.

Cooper UTY 7 im Detail

Wer sich das UTY genauer anschaut, kann Anleihen vom BMX entdecken. Sie sollen deren Lebensgefühl und Spaß in die Stadt transportieren und bringen dafür eine One-Size-Fits-All-Geometrie mit. Der bei Cooper Bikes übliche Stahlrahmen soll so für Nutzer von 1,40 m bis zu 1,90 m tauglich sein. Auch vorne kommt eine Starrgabel aus Stahl zum Einsatz.

UTY 7 by Cooper Bikes

Für ein agiles Fahrverhalten sind die Laufräder in 20 Zoll zuständig, die mit Reifen der Marke Innova bestückt sind. Diese übertragen in unserem Fall beim UTY 7 die gebündelte Kraft des Fahrers und des Shimano E5000 Antriebs auf die Straße, wobei der Mittelmotor bis zu 40 Nm beisteuert.

 

Die auf dem Unterrohr angebrachte Shimano-Batterie stellt eine Kapazität von 504 Wh zur Verfügung, genügend „Saft“ für viele Fahrten durch die City und ins Umland. Wie viel Restenergie noch im Akku verfügbar ist, kann man neben anderen Informationen auf dem SC-E5000 Display am linken Lenkergriff ablesen, über welches auch die Bedienung des Antriebssystems erfolgt.

Dem Antrieb nachgeschaltet ist die bewährte Shimano Nexus Inter 7, die mit 245 % Bandbreite eher für flachere Gebiete zu taugen scheint. Die Übertragung erfolgt mit einer Kette, die mit einem im oberen Bereich kompletten Kettenschutz von Chainglider versehen wurde und so die Hosenbeine des Nutzers vor Verschmutzung und Einklemmen schützt.

Auf der Fahrt kann der Nutzer dann von der hydraulischen Bremsanlage des uns unbekannten Zulieferers X-Spark profitieren, die Cooper Bikes mit Shimano RT30 Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 160 mm kombiniert.

Dabei behält er das E-Bike über die ergonomischen Griffe von Herrmans in Kontrolle, während er auf dem bequemen Selle Royal Essenza Sattel Platz nimmt. Das UTY 7 bringt weiter Schutzbleche aus Aluminium, eine Lichtanlage von Lezyne, ein ABUS-Rahmenschloss und einen Seitenständer von Atran Velo mit.

Im Fahrtest

Das UTY 7 hat sich als sauber verarbeitetes E-Bike dargestellt, welches mit einem zeitlos gestaltetem Stahlrahmen aufwartet. Die Nutzung durch Personen verschiedenen Körpergrößen ist möglich, zur Anpassung konnte aber nur der Sattel verstellt werden. Dafür braucht man aber Werkzeug, ein Schnellspanner ist nicht verbaut.

Trotz der kompakten Größe weist das Modell wohl auch durch den Stahlrahmen ein Gewicht von knapp 25 Kilogramm auf, was im Angesicht eventueller Schlüsselstellen wie Kellertreppe oder sonstigen Hindernissen in der City auch bedenken sollte.

Die Bedienung des Pedelecs ist einfach. Ein- und Ausschalten des E-Bikes direkt an der Batterie auf dem Unterrohr, die Auswahl der Unterstützungsstufe dann am Lenkergriff. Auf dem Display werden die notwendigsten Informationen angezeigt, wobei sich dieses gut einsehbar dargestellt hat.

Der Shimano E5000 Antrieb ist bekanntlich leise und eignet sich für flachere Streckenabschnitte gut, an Anstiegen ist er zusammen mit der wenig Bandbreite bereitstellenden Schaltung doch schnell überfordert. Hier muss der Nutzer dann aktiver werden, als er es eigentlich möchte. 😉

Das UTY 7 hat sich selbst agil und zackig beim Richtungswechsel gezeigt, aus unserer Sicht wurde der Lenkwinkel sogar zu steil gewählt. Das mündet stellenweise in Übersteuern, welches bei wenig Grip am Vorderrad dann eventuell auch gefährlich werden kann.

Hat man diese Problematik im Blick und fährt entsprechend, sollte man dieses Verhalten umschiffen können. Etwas mehr Gewicht auf dem bei unserem Modell verbauten Frontträger könnte hier auch helfen…

Für die Alltagsfahrten und auch Touren ins Umland ist das Cooper UTY 7 gut gerüstet. Die helle LED-Lichtanlage sorgt für Sicht und Sichtbarkeit in Dämmerung oder Dunkelheit, die Schutzbleche halten Schmutz und Gischt vom Nutzer fern.

Sein Gepäck hat man auf dem Frontträger gut im Blick, weitere Halter fürs Gepäck stehen ab Werk nicht zur Verfügung. Dafür hat man zwischen dem zweigeteilten Oberrohr eine Aufnahme integriert, an welcher eine Trinkflasche oder auch ein Fahrradschloss angebracht werden kann, allerdings nur von oben. Das könnte das Auf- und Absteigen für manche erschweren.

Cooper UTY 7 2023

UTY 7 by Cooper Bikes

Motor: Shimano Steps E5000, 250 W, 40 Nm
Batterie: Shimano BT-E8010, 504 Wh
Display: Shimano SC-E5000
Rahmen: Cooper UTY-Steelframe (CrMo 4130)
Gabel: Cooper UTY-Steelfork (CrMo 4130)
Schaltung: Shimano Nexus 7, 1×7
Bremsen: X-Sparc/ Shimano, 160 mm v/h
Kurbelgarnitur: Shimano FC-E5000, 170 mm
Vorbau: Aluminium, 80 mm, 7°
Sattelstütze: Aluminium, 30,9 mm
Sattel:Selle Essenza Unisex
Laufräder: Mach1 20 Zoll, 406x23C
Reifen: Innova 20×2.3 black
Gewicht: 24,88 kg (gemessen)
zul. Gesamtgewicht: 130 kg
Preis: 2.899 EUR

Fazit

Mit dem UTY hat Cooper Bikes ein Modell auf den Markt gebracht, welches sich an die junge Generation richtet. Schnell in die Schule oder zur Uni, danach noch durch die Stadt cruisen. Auch ein bisschen Action macht das Bike klaglos mit und lässt sich zudem auch leicht reparieren (Stahlrahmen sei Dank). Bei der Abstimmung der Geometrie stand die Agilität für unseren Geschmack zu sehr im Vordergrund, dies kann aber auch ein subjektiver Eindruck sein. Der Antrieb ist für eine bergige Gegend zu schwach auf der Brust, hier wäre der E6100 der bessere Partner gewesen. Für Städte wie Berlin oder Karlsruhe dürfte dies jedoch aber keine Rolle spielen. Gefallen hat uns auch die nicht alltägliche Farbe, die dem Modell doch einen edlen Touch verliehen hat. Im Großen und Ganzen haben uns die Fahrten mit dem Modell großen Spaß gemacht und wir sehen das Cooper UTY 7 als stylische Alternative zum ansonsten verfügbaren Einerlei.

PRO
  • gut gestalteter Stahlrahmen
  • für die City zumeist ausreichend starker Shimano-Antrieb
  • passend gewählte Akkukapazität
  • bewährte Nabenschaltung
  • gute Komponentenauswahl
  • komplette StVZO-Ausstattung
  • schöne Farbe
CONTRA
  • Lenkwinkel zu steil
  • etwas schwer
  • kein Schnellspanner am Sattelrohr

Transparenzhinweis: Das Cooper UTY 7 wurde uns seitens der TechniBike GmbH für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.