Das Modell überzeugte mit stimmiger Ausstattung und problemloser Performance
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Das Amola Tereno stellt im Portfolio von HoheAcht 2024 ein E-Trekkingbike im mittleren Preisbereich dar, welches mit einer praktikablen und hochwertigen Ausstattung versehen ist. Tiefeinsteiger erfreuen sich sowieso einer wachsenden Beliebtheit, und sind noch vielseitiger nutzbar, wenn diese wie unser Testmodell noch mit einer Vollfederung versehen sind. Wie sich das E-Trekkingbike samt seiner aktuellsten Antriebskomponenten von Shimano bei uns im Test geschlagen hat, erfährt man jetzt in diesem Artikel.

HoheAcht Amola Tereno im Überblick

Das Amola Tereno ergänzt seit dem Modelljahr 2023 das umfangreiche Portfolio von HoheAcht und stellt ein überaus interessantes Modell für die Nutzung in Alltag und Freizeit dar.

Als mittleres Modell innerhalb seiner Baureihe hebt es sich hinsichtlich der Ausstattung vom Einstiegsmodell ab, ohne aber sich in Sachen Preis in Richtung High End zu bewegen. Davon soll letztlich der Kunde profitieren.

HoheAcht Amola Tereno 2024

Der Tiefeinsteigerrahmen ist robust gebaut, aber dennoch formschön gestaltet. Der Dämpfer für den Single-Pivot-Hinterbau liegt offen hinter dem Sitzrohr und wurde nicht speziell und umständlich im Rahmen integriert.

So ist der umgekehrt montierte Dämpfer von SR Suntour gut zugänglich und wird vom tief heruntergezogenen Schutzblech zudem vor Verschmutzung geschützt. Er verwaltet 120 mm an Federweg, genauso viel, wie dem Nutzer dann vorne zur Verfügung steht.

Hier setzt HoheAcht auf eine RockShox Silver TK, die sich oft auch an Einsteigermodellen im E-MTB-Segment findet und entsprechend gut funktioniert. Dank Luftfeder ist das Amola Tereno so leicht auf den jeweiligen Nutzer einzustellen.

Shimano EP801

Angetrieben wird das E-Trekkingbike vom Shimano EP801, dem aktuellsten und stärksten Antrieb der Japaner (85 Nm), welcher gegenüber dem Vorgänger erheblich verbessert wurde und auch mit Neuerungen wie z.B. Free Shift etc. kompatibel ist.

Die Energieversorgung wird über den von ober entnehmbaren Shimano-Akku mit 630 Wh bewerkstelligt, ebenfalls die zweite Generation, die noch schlanker baut und so ein optisch vorteilhaftes Rahmendesign ermöglicht.

Die Bedienung realisiert das Unternehmen aus Daun über die Shimano SW-EN600-L Einheit am linken Lenkergriff, die bereits alleine mit einer minimalistischen Anzeige per LEDs aufwartet.

Zusätzlich ist aber beim Amola Tereno noch das größere Shimano SC-EN600 Display neben dem Vorbau angebracht, welches den Nutzer dann zusätzlich mit weiteren Informationen wie die Geschwindigkeit oder die gefahrenen Kilometer versorgt.

Über die E-Tube App von Shimano können weitere Anpassungen durchgeführt und auch Komponenten nach Notwendigkeit aktualisiert werden, um das Modell so auf dem neuesten Stand zu halten.

Das Team aus der Eifel kombiniert den modernen Antrieb mit der ebenfalls aktuellsten Shimano Deore XT Di2-Schaltung, die hier mit Hyperglide+ und zudem mit Free Shift aufwartet.

Durch die letztgenannte Technologie wird eine optimale Gangwahl beim freien Rollen ermöglicht, wobei dem Nutzer dann beim erneuten Treten automatisch der passende Gang zur Verfügung stehen soll.

Bedient wird das System mit dem Shimano SW-EN600-R am rechten Lenkergriff, worüber sich die Gänge dann manuell schalten, aber auch die zwei Stufen der Free Shift-Funktion auswählen lassen.

Bei den Bremsen setzt HoheAcht auf Vierkolben-Systeme von Shimano. Die MT420 findet sich auch oft an E-Mountainbikes und wird hier mit Bremsscheiben mit dem Durchmesser von 180 mm kombiniert.

Der Fahrer findet über ergonomische Griffe von Hermanns seinen Kontakt zum HoheAcht Amola Tereno und nimmt auf dem Selle Royal Nuvola Sattel Platz, der auf einer starren Sattelstütze montiert ist. Der verstellbare Vorbau ermöglicht eine weitere Anpassung.

Die Mach1 Trucky 30 Laufräder in 27,5 Zoll sind mit Schwalbe Al Grounder bestückt, die für so ziemlich jeden Untergrund passen sollen und dank Reflexstreifen auch in Dämmerung und Dunkelheit für eine gute Sichtbarkeit sorgen.

Aluminiumschutzbleche von ChingChern sollen während der Fahrt Schmutz und Gischt vom Fahrer fern halten und sind breit ausgeführt. Vorne sind leider keine Schutzstreben oder ähnliches verbaut.

Ein Gepäckträger von AtranVelo bietet 27 kg Zuladung und verschiedene seitliche Rails, um diverse Taschen daran befestigen zu können. Von Haus aus ist der Träger mit dem AtranVelo-System (AVS) kompatibel und verfügt zudem über eine Federklappe.

Das integrierte Rücklicht von Hermanns (ohne Bremslicht) ist ebenfalls daran befestigt und ergänzt die Frontbeleuchtung von Lezyne, die vor dem Lenker montiert ist.

Eine einfache Klingel wurde beigelegt, aber für den Test nicht von uns montiert. Am Steuerrohr finden sich beidseitig Fidlock-Halter für Trinkflaschen, am Heck ist ein stabiler Ständer von Ursus verbaut.

In der Praxis

Das knapp 30 kg schwere Amola Tereno (29,63 kg gemessen) fühlt sich beim Fahren nicht so an. Das liegt vor allem am kräftigen Shimano EP801 Antrieb, welcher für ein leichtfüßiges Vorwärtskommen sorgt, auch an steilen Anstiegen.

Dabei hält sich der harmonisch integrierte Antrieb in Sachen Geräusche angenehm im Hintergrund und arbeitet erwartungsgemäß perfekt mit der Shimano Di2-Schaltung zusammen. Deren Bandbreite ist für das Anwendungsprofil des E-Bikes jedenfalls mehr als ausreichend.

Das manuelle Schalten funktioniert schnell und problemlos, allerdings ist der elektronische Schalter aufgrund seiner Baugröße nicht besonders optimal zu erreichen. Hier sollte Shimano nochmals nachlegen, dem HoheAcht-Pedelec ist dies nicht anzukreiden.

Gewöhnungsbedürftig ist die Free Shift-Funktion, die bei Aktivierung immer dann auf einen womöglich optimalen Gang wechselt, wenn man rollt, aber nicht in die Pedale tritt.

Zumeist hat dieser Gang zwar gepasst, im Zweifelsfall musste man die Wahl aber noch mit einer manuellen Auswahl überstimmen. Wenn man sich auf die Funktion einlässt, kann man aber davon profitieren.

Insgesamt eine interessante Neuerung, die man jetzt aber nicht zwingend braucht. Vor allem, da sie beispielsweise Komfortfunktionen wie das automatische Rückschalten auf einen sogenannten Anfahrgang nicht abbilden kann.

Auf unseren Fahrten hat sich das Amola Tereno agil fahren lassen und uns auf diversen Untergründen wie Asphalt, Schotter, Wiese oder auch Waldwege von seinen Qualitäten überzeugt.

Der Antrieb arbeitete effizient und hat uns auch größere Strecken problemlos absolvieren lassen. Dank der guten Zusammenarbeit von Motor und Schaltung konnte man den Antrieb immer im optimalen Bereich halten.

Auch die Bremsen passten uns gut und stellten auch auf längeren Fahrten bergab genügend Bremsleistung zur Verfügung, ohne ins Fading zu geraten oder in irgendeiner Form nachzulassen.

Bergab haben wir auch ausprobiert, ob ein Aufschaukeln oder Schlingern des Vorderrades auftritt bzw. erzeugt werden kann. Dies war nicht der Fall, auch mit beladenem Heck, was für eine gute Abstimmung der Geometrie spricht.

Am Ende der Fahrt ging es an den Ausbau der Batterie, was einfach gelingt. Lobenswert ist die Gestaltung des Batteriefachdeckels. Die Entriegelung erfolgt über eine Vierteldrehung der griffigen Verschlussschraube.

Dann kann man den per Schlüssel gesicherten Akku entnehmen, der sich genauso einfach in umgekehrter Reihenfolge wieder einsetzen lässt.

Beim Akkudeckel verzichtet man beim Hersteller aus Daun auf eine flexible Gummiumrandung (wie z.B. beim Velo de Ville), was das Einsetzen sehr erleichtert. Der Akku scheint aber trotzdem gut vor äußeren Einflüssen geschützt.

Was das Team von HoheAcht nochmals überprüfen sollte, ist die vordere Aufhängung des Schutzbleches. Hier findet man keine Schutzstreben vor, die für eine kontrolliertes „Abreißen“ sorgen können.

Beim Fahren abseits der Straße können unter bestimmten Umständen Steine etc. zwischen Schutzblech und Reifen gelangen und so für ein abruptes Anhalten sorgen inklusive eventuellen Abstieg über den Lenker.

Nicht in der Funktion, aber in seiner Geräuschentwicklung hat uns der Ursus Ständer gestört, der aufgrund seiner zu schwachen Feder bei nahezu jeder Unebenheit geklappert hat. Das sollte nicht sein, vor allem bei einem E-Trekkingbike.

HoheAcht Amola Tereno 2024

HoheAcht Amola Tereno 2024

Motor: Shimano EP801, 250 W, 85 Nm
Batterie: Shimano BT-EN806, 630 Wh
Display: Shimano SC-EN600
Rahmen: Wave-Fully Aluminium, 120 mm
Gabel: RockShox Silver 35 TK, 2120 mm
Dämpfer: SR Suntour RS25-EDGE-EVO R
Schaltung: Shimano Deore XT Di2, 1×12
Bremsen: Shimano MT420, 180 mm v/h
Kurbelgarnitur: Shimano FC-EM600, 170 mm
Vorbau: H8 Aluminium, 31,8 mm, 0-60°
Sattelstütze: H8, starr
Sattel: Selle Royal Nuvola
Laufräder: MACH 1,Trucky 30, 27,5″
Reifen: Schwalbe Al Grounder, 65-584
Gewicht: 29,63 kg (gemessen)
zul. Gesamtgewicht: 160 kg
Preis: 5.799 EUR

Fazit

Wer sich für das HoheAcht Amola Tereno entscheidet, macht nicht viel falsch. Der Tiefeinsteiger eignet sich sowohl für Fahrt im Alltag, als auch für Fahrten in der Freizeit gleichermaßen und steht auch für ausgiebige Touren bereit. Dabei bietet das Pedelec dank anpassbarer Federung viel Komfort, der noch mittels elektronischer Schaltung samt Free Shift-System gut ergänzt wird. Dank deren hohen Bandbreite und dem kräftigen, aber energieeffizienten Motor sind auch steile Anstiege absolvierbar, wobei die hohe Zuladung von rund 130 kg auch die Mitnahme von Proviant bzw. Gepäck erlaubt. Abgesehen von unseren kleineren Kritikpunkten stellt das Modell aus der Eifel ein attraktives E-Trekkingbike dar, welches problemlos die Anforderungen verschiedenster Nutzer erfüllen dürfte. Von uns gibt es jedenfalls eine Empfehlung!

PRO
  • stabiler, hochwertige Rahmen
  • gute Verarbeitung
  • kräftiger, moderner Antrieb
  • genügend großer Akku
  • komfortable Sitzposition
  • Vollfederung
  • elektronische Schaltung mit Free Shift und hoher Bandbreite
  • kräftige Bremsen
  • stabiler Gepäckträger
  • doppelter Trinkflaschenhalter
  • hohes zul. Gesamtgewicht
CONTRA
  • Sicherheitsstreben am Schutzblech vorne fehlen
  • hohes Gewicht
  • klappernder Hinterbauständer
  • keine absenkbare Sattelstütze

Transparenzhinweis: Unser umfangreicher Test des HoheAcht Amola Tereno wurde von der Technibike GmbH hinsichtlich der Produktionskosten unterstützt. Auf das Testergebnis und unsere Meinung hatte dies keinen Einfluss.