Allgemeine Informationen zu Pedelecs und E-Bikes
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Sich für ein Elektro-Fahrrad zu entscheiden, braucht meistens viel Überzeugungskraft, besonders bei Männern. Die Vorbehalte sind groß. Den Berg komme man auch ohne Hilfsmotor hinauf; kein Problem für die echten Sportfans.

Doch wie anders hört es sich an, wenn erstmal eine Probefahrt mit einem Pedelec gemacht wurde. Und erst dann kann man nämlich mitreden. Denn mit so einem Fahrrad kommt man doppelt so schnell den Berg hinauf – und treten für die Fitness muss man(n) immer noch. Der Elektromotor schiebt erst und zügig an, wenn man in die Pedale tritt, also nichts mit Müdigkeit vorschützen.

Und so steigert sich der Verkauf von Pedelecs und E-Bikes von Jahr zu Jahr. Zuletzt an die 200 000 Stück im Jahre 2010. Und der Trend geht ganz klar weiter! Das hat natürlich bestimmte Gründe. Einerseits ist die Qualität mittlerweile auf einem guten Niveau, technisch sind die Räder gut und sicher dazu. Viele lassen außerdem ihr Auto wegen den hohen Benzinpreises öfter stehen und schauen sich nach Alternativen um. Umgerechnet kosten nämlich 100 Kilometer mit dem Pedelec nur 8 bis 20 Cent an Strom. Und umweltfreundlich ist es noch dazu. Für 30 Kilometer die ein Auto zurücklegt kann ein Pedelec 1000 Kilometer weit fahren. Das ist schon ein Argument.

Das lassen sich die Hersteller der Pedelecs und E-Bikes schon was kosten. So geht es für ein vernünftiges Rad ab 1600 Euro los. Alles darunter ist nicht zu empfehlen. Da merkt man dann, dass gespart wurde: die Elektro-Räder  sind dann zu schwer, störanfällig und zu unkomfortabel. Deshalb wird grundsätzlich von Discounter-Angeboten und Internet-Schnäppchen abgeraten. Der Gang zum Fachhändler ist unabdingbar.

Dabei ist es egal, ob vom Kunden die langsame oder schnelle Version eines Pedelecs anvisiert wird. Der Händler hat beide für eine Probefahrt greifbar. Dabei werden langsame Pedelecs als Fahrräder angesehen. Die Motoren haben maximal 250 Watt und unterstützen den Fahrer nur, während er kräftig in die Pedale tritt. Je kräftiger dieser strampelt, desto mehr legt sich auch der Motor ins Zeug. Das aber nur bis 25 Stundenkilometer. Danach endet die Motorunterstützung und setzt erst wieder sanft ein, wenn diese Geschwindigkeit wieder unterschritten wird. Für dieses Pedelec benötigt der Fahrer weder Führerschein noch Versicherung. Die einzige Ausnahme: Elektro-Räder mit Anfahrhilfe. Dadurch wird das Rad per Knopfdruck auf sechs Stundenkilometer beschleunigt. Dafür benötigen Fahrer, die nach dem März 1965 geboren sind zumindest eine Mofaprüfbescheinigung. Im Pkw-Führerschein ist diese natürlich eingeschlossen.

Dabei sind die schnellen Pedelecs keine Fahrräder mehr, sondern Kleinkrafträder. Die maximale Leistung des Motors ist auf 500 Watt beschränkt. Die Unterstützung des Fahrers endet hier bei 45 Stundenkilometern, die dieser aber so gut wie immer auf der Strasse ausfahren muß, es sei denn der Radweg ist ausnahmsweise für Mofas freigegeben. Ohne Motor darf er natürlich auf dem Radweg fahren. Diese Pedelecs sind versicherungspflichtig. Die Versicherung  liegt bei jährlich ca. 60 Euro.

Für keine der beiden Varianten besteht eine generelle Helmpflicht. Diese wird aber dringend für die schnellen wie auch die langsamen Pedelecs empfohlen. Die hohen Geschwindigkeiten, die erreicht werden können, erfordern dies zur eigenen Sicherheit. Dafür profitiert die Gesundheit beim Fahren mit den Elektro-Rädern. Denn die Gelenke der Beine und das Herz-Kreislauf-System insgesamt werden durch die Motorunterstützung geschont – trotzdem werden dabei die Gelenke bewegt, was die Erneuerung der Knorpel anregt. So ist es auch Menschen nun möglich hügelige Strecken zu fahren, die es aus gesundheitlichen Gründen immer vermieden haben.

Worauf bei der Wahl des Pedelecs geachtet werden muß

  • Motor: Drei wählbare Leistungsstufen und komplett abschaltbar. Das Fahrrad muß auch ohne Motor gut zu fahren sein
  • Gewicht: 30 Kilogramm als Obergrenze. Alles andere ist auf Dauer zu schwer und unhandlich.
  • Antrieb: Drei Arten möglich: vorne, hinten oder am Tretlager. Der Hinterrad antrieb ist dem Tretlager-Motor gleich zusetzen. Bei Frontantrieb kann das Rad aufwärts am Berg zeitweise durchdrehen.
  • Reichweite: Kommt auf die Nutzung an. Für Kurzstrecken reicht ein kleiner und leichter Akku. Günstiger ist dieser auch noch. Reichweite liegt bei etwa 40 Kilometer, mit einem größeren Akku kommt man ca. 60 Kilometer weit. Alles andere ist übertrieben.
  • Verbreitung: Lieber ein gängiges System wählen. So muß man nicht lange auf Ersatz warten.
  • Garantie: Mindestens zwei Jahre auf den Akku und zehn Jahre auf den Rahmen. Das sind gute Werte.
Wichtig ist es, sich vorab gut zu informieren. Am besten sie fahren ihre engere Auswahl mal zur Probe. Berechnen sie einen Ersatzakku in ihre Kostenrechnung mit ein. So wissen sie schon was sie erwartet. Die Unterschiede sind groß. Treffen Sie eine gute Wahl.