Um die Marke endlich profitabel zu machen, muss der Käufer allerdings einiges an Kapital in die Hand nehmen
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Der Elektroroller-Hersteller Lavoie, welcher zu McLaren Applied gehört, hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass man den insolventen niederländischen Premium-E-Bike-Hersteller VanMoof übernehmen wird. Die Investition zielt darauf ab, das Geschäft zu stabilisieren und auszubauen. Die genauen Bedingungen des Kaufs wurden laut einer Mitteilung von Reuters von Lavoie und McLaren Applied nicht veröffentlicht. Allerdings erklärte Nick Fry, Vorsitzender von McLaren Applied, gegenüber dem Nachrichtendienst, dass neben der jetzigen Investition schon bald noch einige Millionen Pfund nachgelegt werden müssen. Er sagte wörtlich: „Dies ist für uns eine enorme Gelegenheit, da VanMoof ein Unternehmen mit einem brillanten Produkt ist. Aber das wird kein Spaziergang, denn VanMoof hat sich auch in eine schwierige finanzielle Situation gebracht.

Die vom Gericht bestellten Treuhänder für VanMoof, Jan Padberg und Robin de Wit, äußerten sich zufrieden über das Ergebnis und teilten zudem mit: „Kurz nach dem 4. September werden weitere Informationen zur Fortsetzung der Dienstleistungen für VanMoof-Fahrer bekannt gegeben.

McLaren Applied möchte diverse führende Mitarbeiter halten oder gar diejenigen zurückholen, die beim niederländischen E-Bike-Hersteller beschäftigt waren und diesen bereits verlassen hatten, wie es heißt. Natürlich wird es auch einige Entlassungen geben und man plant zudem, dass VanMoof sein hauseigenes Vertriebsmodell aufgeben und stattdessen die E-Bikes über den Fachhandel verkaufen werde, um Verkauf und Wartung sicherzustellen. Dadurch würden sich weltweit neue Märkte für potenzielle Käufer eröffnen.

Der E-Bike-Hersteller VanMoof, bekannt für sein schlankes, minimalistisches Design, meldete am 18. Juli Insolvenz an. Das Unternehmen aus Amsterdam verkaufte mehr als 200.000 Elektrofahrräder zu jeweils über 2.000 Euro, bevor es insolvent wurde, unter anderem aufgrund hoher Wartungskosten. Während der COVID-19-Pandemie sorgte der boomende Absatz dafür, dass VanMoof mehr als 180 Millionen Dollar von Investoren einsammelte, darunter die Beteiligungsgesellschaft Hillhouse und der Risikokapitalfonds Norwest Venture Partners aus dem Silicon Valley.

Weitere Interessenten für VanMoof waren unter anderem das an der Nasdaq gelistete Unternehmen Micromobility.com (MCOM.O) oder auch ein Konsortium rund um Brian Mogensen (ehemals Accell Group). Die Interessenten zogen sich aber inzwischen zurück, wobei die Entscheidung für eine Übernahme von VanMoof allerdings heute fallen musste. Die Marke VanMoof soll laut des neuen Besitzers weiterleben, wobei Nick Fry laut der Meldung bei Reuters sogar darüber nachdenkt, seinen Lavoie E-Roller in VanMoof umzubenennen.

Wir bleiben dran.

via: Reuters
Bild: VanMoof