cargobike.jetzt stellt aktualisierten Überblick für Cargobike-Kaufprämien vor
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Cargobikes können auf kurzen Strecken viele Fahrten mit Autos und Vans ersetzen. Das gilt für private Kindertransporte und Einkäufe wie für Handwerk und Logistik. Doch oft ist der Preis für ein modernes E-Lastenrad ein Anschaffungshemmnis. Immer mehr Kommunen und Bundesländer bieten deswegen Kaufprämien für Cargobikes. Teilweise gelten sie auch für Fahrradanhänger.

In Österreich zahlt auch der Bund eine Kaufprämie. Sie beträgt 850 Euro und gilt für alle privaten und gewerblichen Lastenräder mit und ohne E-Antrieb. In Deutschland bezuschusst der Bund seit 1. März nur den Kauf gewerblicher E-Lastenräder und Gespanne. Die Förderquote beträgt 25 Prozent bis maximal 2.500 Euro.

Orientierung für Kaufinteressierte, Händler und Hersteller

Mit dem Kaufprämien-Überblick bietet cargobike.jetzt eine Orientierung, wo welche Cargobikes und Anhänger gefördert werden. Aktuell enthält die Seite nach Bundesländern sortierte Informationen zu 90 Kaufprämien-Programmen in Deutschland und 20 in Österreich.

Zum Kaufprämien-Überblick: www.cargobikekaufpraemien.jetzt

Die Einträge werden fortlaufend aktualisiert. Weiterführende Informationen bieten die 12 Highlights & Hintergründe zu Cargobike-Kaufprämien [siehe unten].

Partner des Kaufprämien-Überblicks

Die ADFC-Landesverbände Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen sowie das Projekt KlimaEntLaster aus Österreich übernehmen als Partner bundesländerspezifischer Unterseiten deren Aktualisierung. Sponsoren des Kaufprämien-Überblicks sind der Ökostromanbieter Greenpeace Energy, der Reifen-Hersteller Schwalbe und der Fahrradabstellanlagen-Anbieter WSM.

Empfehlungen für die Cargobike-Förderung

Kaufprämien für Cargobikes und Anhänger geben wichtige Impulse für die Verkehrswende. Um Effizienz und Gerechtigkeit der Förderung zu verbessern, braucht es jedoch eine längerfristige Kaufprämie für alle Cargobikes auf Bundesebene. Idealerweise als Bestandteil einer #MobilPrämieFürAlle für alle umweltfreundlichen Verkehrsmittel, wie sie von zahlreichen Verbänden gefordert wird.

Die hohe Aufmerksamkeit für Cargobike-Kaufprämien darf jedoch nicht dazu führen, die Förderung von Cargobikes und Anhängern auf Kaufprämien zu reduzieren. Mindestens ebenso wichtig sind:

  • Cargobike Sharing-Angebote. Denn davon profitieren auch diejenigen, die sich (vorerst oder dauerhaft) kein eigenes Cargobike leisten können oder nur gelegentlich Transportbedarf haben. Sharing-Angebote gibt es bereits in 117 deutschen Kommunen.
  • Ausreichend dimensionierte Infrastruktur für alle Radfahrenden. Denn dort wo alle Radfahrenden ausreichend Platz haben, steigt auch die Attraktivität von Cargobikes und Anhängern. Besonders relevant sind dabei sichere und barrierefreie Parkmöglichkeiten für Cargobikes.

Noch viel Luft nach oben!

Der Klimaschutz erfordert dringend eine Verkehrswende. Cargobikes und Anhänger bieten hier ein großes Potenzial. Bei der Förderung durch Bund, Länder und Kommunen ist in Deutschland und Österreich noch viel Luft nach oben! Der Kaufprämien-Überblick will ein Ansporn dafür sein.

12 Highlights & Hintergründe zu Cargobike-Kaufprämien

  • Die älteste Cargobike-Kaufprämie gibt es in Graz. 2021 Jahr feiert sie ihr zehnjähriges Bestehen. Vorreiter in Deutschland ist München, wo es seit April 2016 eine Kaufprämie für E-Lastenräder gibt – inklusive zusätzlicher Auto-Abwrackprämie.
  • Die Aktion Mensch zahlt sozialen Einrichtungen in Deutschland seit dem 1. Mai eine Kaufprämie für E-Lastenräder zur Beförderung von Menschen mit Behinderung. Dafür stehen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Bundesförderung gewerblicher E-Lastenräder schließt den Personentransport aus.
  • Zunehmend sind Kaufprämien für private Cargobikes mit einem Sozialbonus verbunden. In Stuttgart beträgt die Förderquote für einkommensschwache Familien bis zu 90 Prozent.
  • Auch Cargobikes für Sharing-Angebote erhalten oft eine höhere Förderquote. Bei der Brandenburger Kaufprämie im Frühjahr 2021 betrug die Förderquote für Lastenräder, die kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden 80 Prozent.
  • Das nächste große kommunale Kaufprämien-Programm auch für private Cargobikes startet am 1. Juni in Düsseldorf. Das Förderbudget für 2021 beträgt eine Million Euro.
  • Das deutsche Bundesland mit den meisten Kaufprämien auf der Überblickseite ist Bayern mit 32 kommunalen Programmen. In Österreich liegt Tirol mit fünf Kaufprämien vorne – darunter vier kommunale Kaufprämien.
  • In Deutschland gibt es einen deutlichen Ost-West-Unterschied bei Anzahl und Budget von Cargobike-Kaufprämien – nicht aber bei der Nachfrage. Kaufprämien in Sachsen-Anhalt (2020), Brandenburg (2021), Thüringen (2020) und Leipzig (2020) waren schnell ausgeschöpft.
  • In Leipzig (2020) galt die Kaufprämie für gewerbliche Lastenräder auch für Wartungsverträge. In Thüringer werden auch sichere Abstellanlagen mit gefördert.
  • In weniger beachteten Kleinstädten ist das Förderbudget pro Einwohner:in teilweise größer als in Großstädten. So stellt Teltge in Nordrhein-Westfalen (20.000 Einwohner:innen) für das Jahr 2021 ein Förderbudget von einem Euro pro Einwohner:in zur Verfügung. In Berlin waren es nur 11 Cent.
  • Einige Kaufprämien von Kommunen und Ländern sind kumulierbar mit der jeweiligen Bundesförderung. Das gilt z.B. für die Landesförderungen in Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und in Tirol.
  • Anders als bei E-Autos wird Leasing bei Kaufprämien für Cargobikes nur selten gefördert. Eine Ausnahme ist die Landesförderung gewerblicher E-Lastenräder in Baden-Württemberg seit 2017.
  • Auch einige Stromanbieter bieten ihren Kund:innen eine Kaufprämie für E-Lastenräder. Bei den Mainzer Stadtwerken sind es 600 Euro, bei den Aachener Stadtwerken bis zu 500 Euro.

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