Das siebte Zusammentreffen von Händlern, Kunden und Freunden der italienischen E-MTB-Marke sorgte erneut für eine ganz besondere Atmosphäre.
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Mitte Juni waren wir zum THOK Tribe 2025 eingeladen, dem mittlerweile siebten Community-Event der italienischen Marke THOK E-Bikes eingeladen, welches immer in einer anderen Region Italiens stattfindet. Das Team rund um Stefano Migliorini und Stefania de Toma hatten sich dieses Mal für das Val di Sole entschieden und dort konkret für das Städtchen Malé. Dieses liegt wunderschön im Tal und bot eine ideale Ausgangslage, um die Umgebung per E-Mountainbike zu entdecken. Lest jetzt, was wir dort erlebt und ob wir auch Begegnungen mit Bären hatten.

THOK Tribe 2025: Steil, steiler und die schwarze Schlange

Auf dem Weg nach Malé biegt man vor Trient von der Autostrada in Richtung Cles am Lago die Santa Giustina ab. Alles Orte, von denen wir zuvor weder gehört hatten, noch jemals dort gewesen waren.

Ein Fehler, wie es sich herausstellte, denn bereits die Anfahrt führte uns durch atemberaubende Landschaften bis hin zum malerischen Ort zwischen dem Nationalpark Stilfserjoch und dem Naturpark Adamello Brenta.

Malé (TN)

Wir kamen bereits am Vorabend des eigentlichen Pressetags in Malé an, da der Start desselben recht früh angesetzt war. Nach einem leckeren Abendessen im Hotel Henriette und einer erholsamen Nacht starteten wir mit einem reichhaltigen Frühstück in den vielversprechenden Tag.

Zu Beginn des Presse-Camps gab es Informationen zu den Hintergründen der Marke, wie und warum Stefano Migliorini diese zusammen mit Livio Suppo gegründet hat. Am Firmensitz im piemontesischen Alba, wo wir das THOK-Team bereits besucht hatten, laufen dann alle Fäden zusammen.

Stefano Migliorini und Stefania De Toma

Die Vorstellung der aktuellen Range von THOK E-Bikes folgte dann, bei welcher Stefania de Toma zusammen mit Stefano Migliorini auch die Vorzüge der brandneuen THOK TP4-E-MTBs präsentierten. Auch Produktmanager Alberto Colosso war vor Ort und beantwortete unsere Fragen zu Details aller Modelle.

Vor dem Mittag war bereits eine erste Runde angesetzt, so dass wir uns bald in die Stadtmitte aufmachten, um die E-Mountainbikes an uns anzupassen. Das dauerte nicht allzu lange und wir machten uns auf den Weg zu unserem ersten Aufstieg, allerdings nicht ohne unsere Bärenpfeifen. 😉

Zusammen mit Pippo Marani

Ready to go.

Nach einer kurzen Fahrt bis in den nächsten Ort bogen wir in Richtung Berg ab. Der Anstieg begann etwas gemächlich, steigert sich aber alsbald sehr, so dass die Motoren in den E-Mountainbikes ihrer Aufgabe nachkommen konnten.

Wohl auch aufgrund der nicht gerade geringen Temperaturen fing der Askoll Ultra Antrieb in meinem E-MTB auf Basis des THOK Gram Dream Kit Askoll schon bald an, die Leistung zu drosseln.

Trotzdem gelangten wir zum ersten Aussichtspunkt, von welchem man einen atemberaubenden Ausblick über das Val di Sole hatte. Schon allein deshalb hatte sich die Mühe gelohnt! Aber halt, das war ja erst der Anfang!

Es ging weiter, kurze Zeit später um eine Kapelle herum und dann die Trails hoch. Ich wollte das meinem Motor nicht zumuten und fuhr mit „Pippo“ Marani als Guide den Forstweg weiter hoch. So kamen wir auch an den Punkt, wo der Trail endete, wobei manche der Mitstreiter hier ganz schön zu kämpfen hatten.

Wir rollten weiter und gelangten an einen Aussichtspunkt auf der anderen Seite, der einen dann das Tal hinter Malé überblicken ließ.

Nach einer kurzen Atempause sollte es dann bergab gehen, zuerst über einen Naturtrail im Gras, dann sehr steil den Wald hinunter. Das aber ersparte ich mir dieses Mal angesichts der eher schwächeren Sram-Bremsen, die bergab durchaus an ihre Grenzen kamen.

Es ging dann wieder zurück und zum Flying Park Malé, einem schön gelegenen Kletterpark, der zum Leidwesen unseres Sohnes aber leider geschlossen war. Dort gab es eine Erfrischung und ein Mittagessen, bevor auch die Verantwortlichen der Vereinigung Pro Loco Val di Sole sich und ihre Ziele vorstellten.

Hier sprachen die Bürgermeisterin Barbara Cunaccia, der Vizebürgermeister Mauro Dallavo und der Präsident von Pro Loco, Alessandro Bonetti über die Maßnahmen, die sie für die Weiterentwicklung der Region eingeleitet haben.

Ein großes Problem stellten für die Region auch die wachsende Anzahl der Bären dar, nicht zuletzt nachdem vor einiger Zeit ein Bewohner ums Leben gekommen war.

Allerdings muss man sagen, dass von unserer Gruppe keiner einen Bären gesichtet hatte. Wenn man sich richtig verhält, ist das Risiko auch relativ gering. Zudem sollte man es vermeiden, sich sehr früh morgens und auch abends bei Dunkelheit abseits bewohnter Orte aufzuhalten. Dann sollte die Gefahr gebannt sein.

Auch Paolo De Bevilacqua war vor Ort, der damals mit Pier Paolo „Pippo“ Marani den Val di Sol Downhill World Cup Track ins Leben gerufen hat, auch bekannt als „Black Snake“. Die Geschichte dahinter und das Wiedersehen löste dann doch einige rührende Momente aus, wie man unschwer erkennen konnte.

So informiert und auch gestärkt sollte es auf eine zweite Runde gehen, dieses Mal in Richtung der Black Snake. Da die Vorbereitung für den Downhill World Cup am nächsten Wochenende auf Hochtouren lief, war die Strecke aber für uns gesperrt. Vielleicht auch besser so. 😉

Zusammen mit Stefano Migliorini

Vorbereitung für den 2. Ride

Special Guide Pippo Marani

Die Anfahrt gestaltete sich erneut mühsam zwsichendrin aber auch spaßig. Es ging gefühlt unendlich lang in Serpentinen bergauf. Dies auch auf Waldwegen mit zeitweise gefühlt wenig Grip und Kurven, hinter denen man vielleicht einem Bären begegnen konnte. Pippo machte aber mit seiner Pfeife auf uns aufmerksam, so dass wir auch dieses Mal keine unschöne Begegnung hatten.

Der Autor; Bild: THOK

Ein Derating stelte sich beim Bosch Performance Line CX der 5. Generation nicht ein, der in meinem THOK TP4-S jetzt verbaut war. Trotzdem waren wir froh, als wir endlich „oben“ ankamen, gleich neben dem Start der „Black Snake“. Ein paar Erinnerungsfotos später, waren wir bereit für den Weg bergab.

Der „Golden Eagle“ Trail beginnt unweit der Black Snake und hat es auch in sich. Jedenfalls eine gute Gelegenheit, die Downhill-Performance des TP4-S auf Herz und Nieren zu testen. Die Magura MT5 zeigten bergab keine Schwäche und erwiesen sich als verlässlicher Partner.

Die weitere Ausstattung des E-Mountainbikes hatte auch keine Mühe mit dem Verlauf der Strecke, eher der Fahrer bei der ersten Fahrt über die unbekannten Trailabschnitte. 😉 Manche Parts waren recht flowig angelegt und machten mit dem THOK E-AllMountain richtig Spaß.

Das schnelle Jagen über ziemlich harte Drops habe ich dann lieber anderen überlassen.

Wichtig war es, unversehrt unten anzukommen und trotzdem einen guten Eindruck des Potentials des TP4-S mitzunehmen. Das habe ich wohl geschafft und wir fanden uns dann alle im Zielbereich der Downhill Weltcup-Strecke ein, bevor es dann über den schön angelegten Radweg am Wildwasser-erprobten Fluss Noce zurück ging.

Wir ließen den Abend dann bei einem schönen Abendessen im Hotel Henriette ausklingen.

Am nächsten trafen wir uns nach dem Frühstück auf der Piazza Regina Elena, wo wir einiges zu Produktneuheiten verschiedener Partner von THOK erfahren konnten. Schwalbe zeigte hier seine neuen Radialreifen Albert, Shredda und Magic Mary und ließ auch das im vergangenen Jahr ebenfalls vorgestellte Clik Valve nicht außen vor.

Bosch eBike Systems klärte uns über die kürzlich vorgestellten Neuerungen bei seinen Antriebssystemen auf, die ein Leistungsupgrade auf 750 Watt und 100 Nm Drehmoment erlauben. Auch das Team von Askoll war vor Ort und ließ uns an der Geschichte des Unternehmens und an den Innovationen beim Askoll Ultra Antrieb teilhaben.

THOK Tribe 2025 Malé Val di Sole

Inzwischen waren auch eine relevante Anzahl an Gästen angekommen, darunter Kunden, aber auch Händler und Partner. Wir fuhren wir dann individuell noch zu den Trails, auch um noch mehrere Fotos für die Verwendung in unseren Artikeln zu machen.

THOK TP4-S

Danach schafften wir es noch rechtzeitig zum Mittagessen und erkundeten am Rest des Tages noch das Städtchen Malé. Die Erkundung der Gegend wollten wir am nächsten Tag vertiefen und starteten dann später am Tag auf den Radweg in Richtung Caldes.

Ein Pumptrack für unseren Sohn war unser Ziel und wir konnten auf dem Weg dahin die teils ursprüngliche, wilde Landschaft genießen. Dazu und zur auch Region später mehr in einem weiteren Artikel.

Abends sollte das THOK Tribe 2025 dann seinen vorläufigen Höhepunkt finden. Es versammelten sich alle Teilnehmer beim Hotel, bevor nach einer herzlichen Begrüßung die Veranstaltung gestartet wurde. Am gleichzeitig eröffneten Büffet stärkte man sich, bevor dann der ausgelassenen Partystimmung freien Lauf gelassen wurde.

Zusammen mit den THOK-Gründern und Team, den Händlern und Partnern feierten die THOK-Kunden bis zur späten Stunde ein einzigartiges Event, welches die Wertschätzung der Macher für die Käufer von THOK E-Bikes jedes Jahr aufs neue verdeutlicht. Bisher nahezu unvergleichlich in der Branche.

Natürlich war auch Pippo Marani wieder vorne mit dabei und ließ die Teilnehmer noch lange nicht daran denken, mit dem Tanzen und Feiern aufzuhören. Wir aber wollten am nächsten Tag zeitig die Rückfahrt antreten und ließen uns daher schon bald in die bequemen Betten fallen.

Verpasst haben wir am Sonntag dann leider doch die gemeinsame Ausfahrt, die in diesem Jahr unter dem Motto „Animals“ stand. Wie sich das dann darstellte, sieht man auf diesen Fotos. Schräg, oder?

Bild: THOK

Fazit

Auch das mittlerweile siebte THOK Tribe stand 2025 nicht hinter seinen Vorgängern zurück. Über 330 Teilnehmer zählte man dieses Mal, auch Größen wie Mirko Pirazzoli sowie zwei der THOK-Wettkampffahrer, die ihre Rennen auf den GRAM DK mit Askoll-Antrieb bestreiten, Eric Anselmo und Wilfred Van de Haterd, waren vor Ort. Von Trailbauer der „Black Snake“, Pippo Marani, ganz zu schweigen. Wie andere Fahrradhersteller geht auch THOK durch schwierige Zeiten, kann sich aber auf die Treue seiner Kunden verlassen, die man in die große THOKer-Familie einschließt. Wir bedanken uns für die Einladung, den grandiosen Gastgebern aus Malé und der einzigartigen Unterstützung von Daniele und Chiara von Vitamina C. Wir sind schon jetzt gespannt, wo das THOK Tribe im nächsten Jahr stattfindet und hoffen, dann auch von dort berichten zu können. Arrivederci amici.

Bild: THOK

Transparenzhinweis: Der Autor wurde samt Familie seitens der Marke THOK und der Vereinigung Pro Loco Val di Sole zum Event eingeladen. Die Anfahrt erfolgte auf eigene Kosten. Es gab keine Auflagen oder Vorgaben für eine Berichterstattung. Der Autor gibt hier einzig seinen eigenen Eindruck wieder.

Bilder: s. Kennz.