THOK E-Bikes aus Alba erweitert die TK-Baureihe um das TK02 S und bietet damit in dieser Baureihe erstmals eine Alternative zum bisherigen Shimano-Antrieb. Das neue Enduro-E-MTB setzt auf den aktuellsten Bosch Performance Line CX Gen 5 Motor und richtet sich an Fahrer, die auf anspruchsvollen Trails maximale Performance abrufen wollen. Mit 170 Millimeter Federweg und Mullet-Setup positioniert sich das TK02 S im hart umkämpften Enduro-Segment. Wir haben alle Details und das Modell schon im Rahmen des THOK Tribe 2025 im Juni bereits ausprobiert.
THOK TK02 S im Überblick
Die TK-Serie von THOK umfasst mittlerweile zwei Modelle, die sich primär durch ihre Antriebstechnik unterscheiden. Während das etablierte TK01 auf Shimano-Technologie setzt, komplettiert das neue TK02 S die Palette mit Bosch-Antrieb. Beide Modelle teilen sich die grundlegende DNA der Marke: 170 Millimeter Federweg, Mullet-Konfiguration und eine auf Performance ausgelegte Geometrie. Die Modellbezeichnung folgt dabei der Motorenwahl – TK01 für Shimano, TK02 für Bosch.
Rahmen & Geometrie
Das TK02 S basiert auf einem Aluminiumrahmen aus 6061 T6/T4 Legierung mit CNC-gefrästen Komponenten. Charakteristisch für THOK bleibt der sogenannte „Viper Head“ – die markante Oberrohrform, die der Marke ihr unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht. Das Unterrohr integriert den Akku nahtlos in die Rahmenstruktur, während eine vollständig interne Kabelführung für einen aufgeräumten Look sorgt.
Die Geometriedaten verraten viel über den Charakter des TK02 S. Der flache Lenkwinkel von 64,5 Grad sorgt bei allen Rahmengrößen für Laufruhe und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und in steilem Gelände. Diese Auslegung begünstigt das Fahrverhalten in technischen Abfahrten, wo Präzision und Vertrauen in die Spurhaltung entscheidend sind.
Der Radstand von bis zu 1298 Millimetern unterstreicht diese Ausrichtung auf Stabilität. Der steile Sitzrohrwinkel variiert je nach Rahmengröße minimal zwischen 77 Grad (M, L, XL) und 77,5 Grad (S) und optimiert die Sitzposition für effiziente Kraftübertragung beim Bergauffahren.
Die Stack- und Reach-Werte zeigen eine progressive Staffelung über die Rahmengrößen: Von 423 Millimeter Reach und 614 Millimeter Stack in Größe S bis zu 491/654 Millimeter in XL. Diese Werte deuten auf eine moderne, eher gestreckte Sitzposition hin, die bei langen Abfahrten Kontrolle und Komfort bieten soll.
Diese Geometriekombination deutet auf ein Bike hin, das bergauf effizient zu pedalieren ist, ohne dabei Kompromisse bei der Abfahrtsperformance einzugehen. Die Mullet-Konfiguration mit 29-Zoll-Vorderrad und 27,5-Zoll-Hinterrad unterstreicht diesen Ansatz: Das große Vorderrad rollt besser über Hindernisse und bietet mehr Traktion, während das kleinere Hinterrad Agilität und Wendigkeit fördert.
Motor & Akku
Herzstück des TK02 S ist der neue Bosch Performance Line CX Gen5 Motor. Mit einer Nennleistung von 250 Watt und einem Drehmoment zwischen 85 und 100 Newtonmetern je nach Einstellung durch den Nutzer entspricht er den aktuellen Standards für leistungsstarke E-MTB-Antriebe. Die Spitzenleistung von 750 Watt ermöglicht kraftvolle Unterstützung in steilen Passagen oder beim Beschleunigen aus dem Stand.
Die Energieversorgung übernimmt serienmäßig ein integrierter Bosch PowerTube Akku mit 800 Wattstunden Kapazität. Für längere Touren oder besonders anspruchsvolle Einsätze lässt sich optional ein Bosch PowerMore 250 Range Extender mit zusätzlichen 250 Wattstunden nachrüsten, was die Gesamtkapazität auf 1.050 Wattstunden erhöht. Die Bedienung erfolgt über das Bosch Purion 200 Display mit 1,6 Zoll LCD-Farbbildschirm.
Fahrwerk & Ausstattung
Das Fahrwerk stammt vollständig aus dem Hause FOX und besteht aus einer 38er-Float Performance Gabel sowie einem Float X Performance Dämpfer. Beide Komponenten sind auf 170 Millimeter Federweg abgestimmt und erhalten ein THOK-spezifisches Tuning. Diese Abstimmung verspricht eine auf den Rahmen und den Einsatzzweck optimierte Performance.
Bei der Schaltung setzt THOK auf das neue mechanische SRAM Eagle T-Type 70 System mit direkter Rahmenmontage. Diese Lösung verzichtet auf das traditionelle Schaltauge und befestigt das Schaltwerk direkt am Rahmen, was die Stabilität erhöht und präzisere Schaltvorgänge ermöglichen soll. Das System ist speziell für die hohen Drehmomente moderner E-MTB-Motoren entwickelt worden.
Die Bremsanlage besteht aus Magura MT5 Vierkolbenbremsen mit 203 Millimeter Scheiben an beiden Rädern. Diese Kombination sollte ausreichend Bremsleistung für das höhere Gewicht und die gesteigerte Performance eines E-MTBs bieten.
Die Bereifung folgt dem Mullet-Konzept mit Maxxis Assegai Reifen an beiden Rädern – 29×2.6 Zoll am Vorderrad und 27,5×2.6 Zoll am Hinterrad. Beide Reifen verfügen über 3C-Gummimischung und EXO+ Verstärkung für optimale Balance zwischen Grip und Haltbarkeit.
Die tubeless-ready Ausführung bietet die Möglichkeit, Gewicht zu sparen und die Pannensicherheit zu erhöhen. Die Laufräder stammen aus eigener Fertigung: THOK Drifter mit 30 Millimeter Maulweite vorne und 35 Millimeter hinten.
Modellübersicht
THOK TK02 S
Motor: Bosch Performance Line CX, 250 W, 100 Nm
Batterie: Bosch Powertube 800, 800 Wh (opt. Range Extender 250, 250 Wh)
Display: Bosch Purion 200
Rahmen: Aluminium, 170 mm
Gabel: Fox 38 Performance Series, 170 mm
Dämpfer: Fox Float X
Schaltung: Sram Eagle 70, 1×12
Bremsen: Magura MT5, 203 mm v/h
Kurbelgarnitur: FSA 165 mm, 34T
Vorbau: Thok Alloy
Sattelstütze: Thok Dropper Post
Sattel: Thok Fit
Laufräder: Thok Drifter 29″ v / Thok Drifter 27.5″ h
Reifen: Maxxis Assegai 29″ x 2.6″ / Maxxis Assegai 27.5″ x 2.6″ v/h EXO+
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 6.290 EUR
First Ride im Val di Sole
Wir hatten bereits die Gelegenheit, das TK02 S kurz auf dem Golden Eagle in Val di Sole zu bewegen. Da wir das TK01 in mehreren Versionen (inkl. R) schon öfters gefahren sind, erlauben wir uns einen objektiven Vergleich.
Das THOK TK02 S übernimmt das Handling und Robustheit von seinem Schwestermodell, kann mit dem neuen Antrieb aber mit einer besseren Uphill-Performance aufwarten. Der große Akku bringt dann noch Reichweite, wirkt sich aber nicht negativ auf das Handling aus.
Die E-Enduro war gut zu handhaben, ließ sich gut in die Kurven drücken und brachte zudem ein gut arbeitendes Fahrwerk mit, das sich auch in gröberen Geläuf beweisen kann.
Stellt man das Drehmoment mit Hilfe der Bosch eBike Flow App auf 100 Nm und 750 W Spitzenleistung, sollte man kaum noch Mühe mit diversen Ansteigen haben, auch nicht im Val di Sole.
Die Verarbeitung ist sehr gut, die Ausstattung passend gewählt, wobei wir es begrüßen, dass man die mechanische Sram Eagle 70 verbaut und so die Elektronik auf das Mindestmaß begrenzt.
Einziger Kritikpunkt sind die Reifen, denn die dünnere EXO+ Karkasse könnte sich beim harten Downhill als Schwachpunkt erweisen. So war es jedenfalls bei uns. Ein platter Reifen nach einem Drop war der Showstopper bei diesem kurzen Test.
Fazit
Mit dem TK02 S erweitert THOK die Modellpalette konsequent um eine Bosch-Alternative und spricht damit Fahrer an, die dem deutschen Antriebsspezialisten vertrauen. Die Geometriedaten versprechen ein ausgewogenes Fahrverhalten zwischen Bergauf-Effizienz und Abfahrtsperformance, während die Komponentenwahl auf bewährte Marken setzt. Der Preis von 6.290 Euro positioniert das TK02 S im oberen Mittelfeld des E-Enduro-Segments, wo es gegen etablierte Konkurrenz aus Deutschland, der Schweiz und Österreich antreten muss. Die sofortige Verfügbarkeit könnte sich in Zeiten langer Lieferzeiten als Vorteil erweisen. Im Praxistest konnte THOK E-Bikes die bewährten Eigenschaften des TK01 auf das neue Modell übertragen und bietet so Kunden, die eine Alternative zum Shimano-Antrieb wünschen, eine Wahl. Wir würden uns nur ab Werk eine stabile Karkasse wünschen, damit das Modell seinem Anspruch gerecht werden kann.
Alle weiteren Details findet man jetzt auf der Webseite von THOK E-Bikes.
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