Der US-amerikanische E-Bike-Hersteller Rad Power Bikes hat laut dem internationalen Branchenmagazin BRAIN am Montag Antrag auf Insolvenz nach Chapter 11 gestellt. Dieser Schritt erfolgt im Vorfeld eines geplanten Verkaufs des Unternehmens und weniger als einen Monat, nachdem die Consumer Product Safety Commission (CPSC) das Unternehmen wegen unsicherer Lithium-Ionen-Batterien älterer Modelle unter Druck gesetzt hatte.
Rad Power Bikes meldete beim zuständigen Gericht im Eastern District of Washington geschätzte Vermögenswerte von rund 32,1 Millionen US-Dollar und Verbindlichkeiten von etwa 72,8 Millionen US-Dollar. Der Lagerbestand an E-Bikes, Ersatzteilen und Zubehör wird mit rund 14,2 Millionen US-Dollar beziffert. Zu den größten Gläubigern zählen US Customs and Border Protection für Zollforderungen, mehrere asiatische Zulieferer sowie Versicherungsgesellschaften und Einzelpersonen mit Schadenersatzansprüchen.
Trotz der finanziellen Belastungen betont ein Unternehmenssprecher, dass der Betrieb fortgeführt werden soll: „Dieser Schritt ermöglicht es uns, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, während wir den bestmöglichen Weg für die Menschen sichern, die täglich auf Rad Power Bikes angewiesen sind. Unser Ziel ist es, das Unternehmen intakt zu halten und die Beziehungen zu Fahrern, Lieferanten und Partnern zu bewahren.“
Hintergrund der finanziellen Krise ist unter anderem ein Rückrufproblem: Die CPSC warnte, dass die Lithium-Ionen-Batterien älterer Modelle bei Kontakt mit Wasser und Schmutz unerwartet Feuer fangen oder explodieren könnten. Rad Power Bikes konnte aufgrund der angespannten Finanzlage keine Ersatzbatterien anbieten oder Rückerstattungen leisten, wie das Unternehmen der Behörde mitteilte.
Bereits im November hatte das Unternehmen gegenüber Behörden des Bundesstaates Washington mögliche Entlassungen von 64 Mitarbeitern im Januar angedeutet und auf eine drohende Betriebsschließung hingewiesen, sollte keine zusätzliche Finanzierung gesichert werden.
Die Insolvenz markiert einen dramatischen Rückschlag für eine Marke, die 2021 noch eine Finanzierungsrunde über 154 Millionen US-Dollar bekanntgab und seit ihrer Gründung 2007 insgesamt 329 Millionen US-Dollar an Investitionen erhalten hatte. In den vergangenen Jahren hatte Rad Power Bikes zudem mit persönlichen Haftungsklagen, Entlassungen und Führungswechseln zu kämpfen.
Mit Informationen des Bicycle Retailer and Industry News (BRAIN).





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