Frauen haben nicht nur beim Fahrradfahren den Lenker in der Hand! Doch was heute als selbstverständlich erscheint, war nicht immer so. Deshalb kommen hier vier längst überholte Mythen rund ums Fahrradfahren und Frauen.
Mythos 1: Frauen müssen Damenrad fahren
Die Idee, dass Frauen mit Damenrädern fahren müssen, also mit Rädern mit besonders tiefem Einstieg, stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert, als zur typischen Frauenkleidung schwere, mehrlagige Petticoats und Röcke gehörten. Das Bein über die hohe Stange des Standardrahmens zu schwingen, galt nicht nur als unschicklich, sondern war mit dem zusätzlichen Gewicht regelrecht Extremsport.
Das Klischee des niedrig gestuften Rahmens gilt in einigen Ländern immer noch als die beste Wahl für Frauen, aber es gibt keinen wirklichen physischen oder kulturellen Grund für das Fortbestehen dieser Tradition. Rahmen mit tiefem Einstieg sind super praktisch und eignen sich deshalb perfekt für Fahrerinnen und Fahrer aller Größen und Altersgruppen. Das Wichtigste ist also, ein Fahrrad zu finden, das zu einem passt und das man an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Dieser Mythos ist also falsch.
Mythos 2: Wenn du zu viel Fahrrad fährst, verliert dein Körper seine Proportionen
Im späten 19. Jahrhundert verspottete die Gesellschaft Radlerinnen als gefährlich und bedrohlich. Karikaturisten gingen so weit, dass sie die Frauen als “männlich” und “Spinnerinnen” darstellten. Viele dieser Zeichnungen suggerierten, dass Frauen durch das Radfahren größere Oberschenkel bekommen würden.
Moderates Radfahren verbessert die Fitness und hilft dir, länger gesund in Form zu bleiben. In einer Harvard-Studie (2010) wurden über 18.000 Frauen vor den Wechseljahren 16 Jahre lang begleitet. Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen, die etwa vier Stunden pro Woche Rad fahren, im gleichen Zeitraum 26 Prozent weniger anfällig für eine Gewichtszunahme waren als die Frauen, die darauf verzichteten. Auch dieser Mythos ist also falsch.
Mythos 3: Radfahren mit Kind oder während der Schwangerschaft ist leichtsinnig
Es ist ein Irrglaube, dass Radfahren mit einem Kind im Kindersitz oder während der Schwangerschaft gefährlich sei. Es gibt einfache Maßnahmen, die jede Radfahrerin ergreifen kann, um ihre Fahrten sicherer zu gestalten, wie z.B. die Benutzung von Fahrradstraßen oder geschützten Radwegen, wo immer es möglich ist. Beim Fahren natürlich immer auf die Umgebung achten und, um die Sicherheit zu erhöhen, einen Helm tragen.
Am besten den Drahtesel mit einem Rückspiegel ausstatten und gute Vorder- und Rücklichter und einige reflektierende Aufkleber benutzen, um sich auf der Straße zusätzlich zu schützen. Speziell für schwangere Frauen gilt: Solange Ärzt:innen keine Bedenken äußern, rauf aufs Fahrrad. Denn es hält fit und die Bewegung sowie frische Luft tun auch dem Kind im Bauch gut. Auch dieser Mythos ist also falsch.
Mythos 4: Vom Fahrradfahren bekommst du ein „Fahrradgesicht“
Ok, bei dieser Aussage mussten wir wirklich nachschlagen. Aber ja, es ist wahr. Im frühen 19. Jahrhundert (der Begriff wurde zuerst in Großbritannien geprägt) waren Ärzt:innen der Meinung, dass Frauen, die regelmäßig in die Pedale treten, unter einem “Fahrradgesicht” leiden würden. Zu den Symptomen gehörten die Erosion von Zähnen und Zahnfleisch, ein erschöpfter Blick, angespannte Lippen, zusammengebissene Kiefer, Schatten unter den Augen und sogar hervortretende Augäpfel.
Zum Glück wissen wir heute alle, dass es keine “Fahrradgesichter” gibt. Ja, die gelegentlich anstrengende Fahrt kann zu Muskelkater führen und wir wollen nicht leugnen, dass wir bei der Fahrt mit einem RadRhino 6 Plus die eine oder andere Fliege zwischen den Zähnen und (Gesichts-)Backen haben, weil wir zu viel gelächelt haben.
Weitere Details und Infos unter: www.radpowerbikes.eu.