Eine aktuelle Untersuchung der DEKRA Unfallforschung hat die Bremsleistung von Lastenrädern unter verschiedenen Beladungszuständen getestet. Die Ergebnisse zeigen: Moderne hydraulische Scheibenbremsen liefern gute Verzögerungswerte – doch mit zunehmender Beladung nimmt die Bremsleistung spürbar ab. Zudem spielt der Verschleiß eine entscheidende Rolle für die Sicherheit im Alltag.
Einfluss der Beladung auf die Bremsleistung
Im Rahmen einer Studienarbeit wurden fünf unterschiedliche Lastenradmodelle getestet – von neuwertig bis stark beansprucht. Die Bremsversuche fanden bei Geschwindigkeiten von 25 km/h mit verschiedenen Beladungszuständen statt: leer, mit 50 kg Zusatzlast und voll beladen bis zur zulässigen Gesamtmasse (bis zu 270 kg).
Die Ergebnisse: Während unbeladene Lastenräder mit Verzögerungswerten von 4,4 bis 7,7 m/s² teilweise Werte erreichten, die an Pkw-Standards heranreichen, nahm die Bremsleistung mit zunehmendem Gewicht um 7 bis 22 Prozent ab. Dennoch zeigten sich die Bremsanlagen insgesamt leistungsfähig. Besonders ein Long-John-Modell mit groß dimensionierten Bremsscheiben (203 mm vorn, 220 mm hinten) erzielte auch bei maximaler Beladung (225 kg) noch überzeugende 6,07 m/s².
Hoher Verschleiß erfordert regelmäßige Wartung
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung: Der Verschleiß der Bremsanlagen ist bei Lastenrädern deutlich höher als bei normalen Pedelecs. Das liegt an der erhöhten Masse und den oft anspruchsvollen Einsatzbedingungen. „Viele Lastenräder nutzen Bremssysteme aus dem Pedelec-Segment, obwohl sie für deutlich höhere Gewichte ausgelegt sein sollten“, erklärt DEKRA-Unfallforscher Luis Ancona.
Besonders bei häufigen Fahrten mit voller Beladung oder in bergigem Terrain sei die regelmäßige Kontrolle der Bremsen essenziell. Bremsscheiben und -beläge sollten konsequent geprüft und rechtzeitig ausgetauscht werden, um eine sichere Fahrt zu gewährleisten.
Die Ergebnisse der DEKRA-Studie unterstreichen die Notwendigkeit, beim Kauf eines Lastenrads auf eine leistungsfähige Bremsanlage zu achten und die Wartung nicht zu vernachlässigen – insbesondere bei intensiver Nutzung und hoher Zuladung.
Mehr zu diesem und anderen Themen findet man direkt bei der Dekra.






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