Die Verbraucherstimmung in Deutschland schwächt sich weiter ab. Der GfK-Konsumklima-Indikator, der von NIQ/GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) herausgegeben wird, sinkt im September-Prognosewert um 1,9 Zähler auf -23,6 Punkte. Damit verzeichnet das Konsumklima den dritten Rückgang in Folge.
Maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung ist die stark gesunkene Einkommenserwartung. „Mit dem dritten Rückgang in Folge befindet sich das Konsumklima nun definitiv in der Sommerflaute,“ erklärt Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim NIM. Gründe dafür seien vor allem zunehmende Sorgen um den Arbeitsplatz. Die Arbeitslosenzahlen stiegen zuletzt wieder an, für August wird ein Überschreiten der Drei-Millionen-Marke erwartet.
Einkommenserwartungen auf Tiefstand seit März
Nach fünf Anstiegen in Folge verlieren die Einkommenserwartungen im August kräftig an Boden: Der Indikator fällt um 11,1 Punkte auf 4,1 Zähler und erreicht damit den niedrigsten Stand seit März 2025. Neben Jobängsten tragen auch Unsicherheiten über die Preisentwicklung und geopolitische Faktoren – darunter mögliche Energiepreissteigerungen infolge internationaler Handelskonflikte – zu dieser Eintrübung bei.
Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartungen weiter schwach
Die Anschaffungsneigung verharrt trotz leichter Verluste auf einem sehr niedrigen Niveau. Mit -10,1 Punkten wird der schlechteste Wert seit Februar 2025 erreicht. Auch die Konjunkturerwartungen sinken deutlich: Der Indikator verliert 7,4 Zähler und steht nun bei 2,7 Punkten. Damit ist der Konjunkturoptimismus so niedrig wie seit einem halben Jahr nicht mehr.
Fazit
Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher in Deutschland angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten, steigender Arbeitslosigkeit und geopolitischer Spannungen zurückhaltend bleiben. Besonders größere Anschaffungen werden weiterhin verschoben. Eine deutliche Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr gilt aus heutiger Sicht als wenig wahrscheinlich.






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