Wie lassen sich Städte und ländliche Regionen so gestalten, dass Mobilität Lebensqualität schafft, statt sie zu mindern? Dieser Frage widmete sich am 2. September eine Paneldiskussion im Kölner Store von ROSE Bikes. Veranstaltet von JobRad und ROSE Bikes, brachte das Format rund 50 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zusammen.
Urbane Dichte und ländliche Leere – ein gemeinsames Problem
Ob dichter Innenstadtverkehr oder fehlende Alternativen zum Auto auf dem Land – die Herausforderungen ähneln sich. Zukunftsforscher und Stadtgeograph Dr. Stefan Carsten zeigte in seiner Keynote „Mobilitätskollaps: Die stille Krise in der Stadt und auf dem Land“, dass Radmobilität ein entscheidender Schlüssel zur Transformation sei. Sein Bild einer kindgerechten, sicheren Fahrradstadt wurde von den Teilnehmenden als Leitidee aufgenommen.
Stimmen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden
In der anschließenden Diskussion, moderiert von Isabell Eberlein (velo_konzept), wurden unterschiedliche Perspektiven zusammengeführt:
- Martin Metz (Bündnis 90/Die Grünen, MdL NRW): Das Fahrrad müsse fester Bestandteil intermodaler Konzepte sein – mit realistischen Plänen und breiter gesellschaftlicher Beteiligung.
- Christine Fuchs (AGFS NRW): Öffentlicher Raum müsse verbinden, nicht trennen – sichere Rad- und Fußwege seien dafür zentrale Voraussetzungen.
- Anatol Sostmann (ROSE Bikes): Die Wirtschaft könne durch Produkte und Kooperationen entscheidend dazu beitragen, das Fahrrad zum bevorzugten Verkehrsmittel in der Nahmobilität zu machen.
- Florian Baur (JobRad GmbH): Dienstradleasing erschließe das Potenzial des E-Bikes als „Hidden Champion“ der Alltagsmobilität.
- Marcus Born (L’Oréal DACH): Nachhaltige Mobilität beginne bereits bei der Standortplanung von Unternehmen und müsse in die Infrastrukturstrategien integriert werden.
Mobilitätswende als Gemeinschaftsaufgabe
Die Debatte machte deutlich, dass es nicht nur um Verkehr, sondern um Lebensqualität, urbane Gerechtigkeit und Klimaschutz geht. Die Teilnehmenden waren sich einig: Die Mobilitätswende ist eine Querschnittsaufgabe, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nur gemeinsam bewältigen können.
Oder, wie es Dr. Carsten zusammenfasste: „Je stärker wir lokale Mobilität denken, desto größer wird ihre Wirkung – auf Nachbarschaften, Handel und das tägliche Leben.“
Mehr Details unter: www.jobrad.org.
Ihre Meinung ist gefragt
Bei uns kann man auch als Gast kommentieren (Anleitung). DISQUS respektiert „Do Not Track“ und bietet einen Datenschutz-Modus an. Umfassende Informationen zum Datenschutz auf Pedelec-Elektro-Fahrrad.de findet man hier.