Die Bewertung und Beschilderung wurde nach dem ITRS (International Trail Rating System) vorgenommen
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Das neue MTB-Leitsystem wurde uns im Rahmen des FSA BIKE Festival 2023 in Riva del Garda näher gebracht. Dafür haben wir eine Tour mit Verantwortlichen des Projekts und auch mit Vertretern der Region Garda Trentino zum Ledrosee unternommen, wo uns das neue System vorgestellt wurde.

Stefania Oradini, Projektleiterin bei Garda Trentino, stellte uns auf der Trailrunde über die Ponale ins Ledrotal die neuen Wegweiser im Detail vor und erklärte dabei, dass diese für eine bessere Information und einfachere Orientierung sorgen sollen.

Die neuen Wegweiser wurden mit einer auf Outdoor-Beschilderung spezialisierten Agentur aus dem österreichischen Innsbruck entwickelt, der sich vorab einen Überblick über die gesamte Region verschaffte. Aus bestehen Routen schaffte man dann Varianten und Kombination, anstatt gänzlich neue Touren zu erfinden.

Zuallererst tauchte dann die Beschilderung auf dem beliebten Monte Brione auf, welcher sich aber später nicht als ideales Testfeld entpuppte. Man entschied sich daher für das Ledrotal, welches die gestellten Anforderungen viel umfänglicher erfüllte.

Hier gibt es mehrere Strecken mit unterschiedlichen Anforderungen und Schwierigkeitsgraden, wobei man kann immer wieder von der einen auf die andere Tour wechseln kann. Zudem gibt es dort verschiedenste Untergründe von Schotterstraße bis hin zum Singletrails und das Gebiet ist unter Fahrradbegeisterten beliebt und wird von Hunderttausenden pro Jahr frequentiert.

Die MTB-Beschilderung bringt einen großen Richtungspfeil mit, der keinen Zweifel an der einzuschlagenden Richtung aufkommen lassen soll. Zudem wird schon über die Bezeichnung „Tour“ oder „Trail“ eine erste Einteilung in Sachen Schwierigkeitsgrad vorgenommen. Deckt eine Teilstrecke mehrere Routen ab, so wird dort nur ein Schild angebracht und nicht mehrere.

Unter dem Pfeil befindet sich Streckennummer und Name und ein QR-Code, über welchen man sich noch detaillierter über die gerade gefahrene Tour informieren kann. Wichtig ist die Klassifizierung des Trails, die hier nach dem ITRS (International Trail Rating System) mit Viertelkreisen dargestellt wird.

So soll man auf einen Blick über die technische Schwierigkeit, die Kondition, die Exponiertheit und auch den sogenannten Wildnis-Faktor bekommen und damit einschätzen können, ob der Trail für einen geeignet ist und welche Gefahren beim Befahren in Kauf genommen werden müssen.

Das System wurde von der Internation Mountain Bicycling Association erarbeitet und lehnt sich an die Farbcodierung der Skipisten an. Das System soll im besten Falle schon bald Standard in Europa werden und so eine einfache Beurteilung der Fahrbarkeit durch die Biker erlauben.

Wie die neuen Beschilderungen ankommen, möchte der Tourismusverband am besten über Feedback der Nutzer erfahren. Dafür hat man ein Formular eingerichtet, über welches man seine Meinung zu den neuen Schildern kundtun kann und so dabei hilft, diese eventuell weiter zu verbessern.

Schließlich sollen auch die anderen Gemeinden der Provinz Trient und deren Gäste in Zukunft von dieser Form der Beschilderung profitieren. Die Vereinheitlichung der Wegweiser soll schon im Jahr 2024 angegangen werden.

Um die Trails rund um den Ledrosee gut in Schuss zu halten, sind rund ums Jahr sogenannte Garda Rangers unterwegs. Diese kümmern sich 365 Tage im Jahr um die Wege, damit diese möglichst frei bleiben, gut befahrbar sind und somit auch für die Nutzer die größtmögliche Sicherheit aufweisen. Dabei konzentriert man sich auf die beliebtesten Strecken, lässt aber auch die anderen Routen nicht außen vor.

Über den Status der Routen informiert man auf einer speziellen Internetseite, auf die Trails und deren Status, aber auch weitere Informationen aufgelistet sind. Dort findet man nicht nur die Schwierigkeit, Länge und den Höhenunterschied, sondern kann sich die Route auch als GPX- oder PDF-Datei herunterladen und zudem auf der Karte betrachten.

Fazit

Die Neuerungen klingen für uns plausibel und vorwärts gewandt. Ein einheitliches Beschilderungssystem ist wichtig, als Testballoon zu Anfang in der Garda Trentino Region, später aber auch für ganz Europa! Wenn das System in einer der beliebtesten Bike-Regionen Italiens etabliert werden kann, warum dann nicht auch woanders bzw. in ganz Europa? Wir bleiben jedenfalls dran.