Nach Service-Offensive folgt eine Modelloffensive
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Bei einem kürzlichen Event in einem der zahlreichen Weindörfer in der Pfalz wurde das Portfolio von Fischer 2018 den anwesenden Vertretern der Presse präsentiert. Dabei wurde klar herausgestellt, dass der schon im letzten Jahr eingeschlagene Weg konsequent weiter verfolgt wird.

Fischer sieht weiter ein steigendes Potential im E-Bike-Bereich und seine Entscheidung von 2012 dahingehend bestätigt, als man sich nach relativ kurzer Zugehörigkeit zur MTS-Gruppe dazu entschloss, nur noch E-Bikes zu verkaufen und Fahrräder ganz aus dem Programm zu nehmen.

Der Hersteller mit Sitz in Landau betreibt laut eigener Aussage für seine Modellpalette inzwischen den größten Werbeaufwand im Fahrradbereich, wobei die Modelle nicht nur aufgrund des guten Konsumklimas, sondern auch wegen der gesteigerten Qualität und der Verwendung hochwertiger Komponenten aber auch im Preis gestiegen sind.

Service wird massiv ausgebaut

Schon seit letztem Jahr läuft eine große Service-Offensive, während die Anzahl der Service-Mitarbeiter von vier auf derzeitige 21 Mitarbeiter ausgebaut wurde. So konnte die Wartezeit auf einen Vor-Ort-Termin durch einen Service-Techniker von damaligen sechs bis acht Wochen auf inzwischen zwei bis drei Wochen gebracht werden.

Ebenso hat man begonnen, mithilfe eines neuen CRM-Systems und Datenbank die Verfügbarkeit, Reparaturmöglichkeit und die Ersatzteilversorgung möglichst optimal zu koordinieren, damit die Wartezeiten der Kunden so klein wie möglich gehalten werden können (Ziel: 14 Tage). Im Falle eines vor Ort nicht behebbaren Fehlers oder eine Eskalation wird das E-Bike nach Landau geholt und dort repariert.

Was für eine Verbesserung des Service noch fehlt, ist eine pro-aktive Rückmeldung der Kunden. Hier ist man bei Fischer dabei mit Hilfe einer besseren Auswertung die häufigsten Probleme der Kunden festzustellen und dann entgegen zu steuern.

Mit Hilfe eines neuen Diagnose-Tools für 2018, der BESST-Box, können die Techniker vor Ort zunächst nur bei den Motoren von Bafang ihrer Arbeit besser nachkommen. Hier ist auch eine Erweiterung in Richtung anderer Antriebe geplant.

Auch eine Diagnose-App für die Endkunden ist geplant, die eine Behebung der einfacheren Fehler durch den Kunden selbst zulässt, im anderen Fall aber eine detaillierte Fehlerbeschreibung und vorsorgliche Ersatzteilbestellung für das Serviceteam zulässt. Weiter soll auch eine Update-Funktion für die Antriebssysteme integriert werden, die der Kunde selbst anstoßen kann.

Neuheiten bei Fischer 2018 im Detail

In drei Segmenten gibt es E-Bikes von Fischer: City, Trekking und Mountain. Dabei liegen die Preise für die Modelle zwischen 1.099 bis 2.349 Euro (UVP) und richten sich an Einsteiger wie auch ambitionierte Fahrer. Außerdem hat Fischer inzwischen ein großes Sortiment an Fahrradzubehör von über 950 Artikeln, welches die Pedelecs des Herstellers und die Ausrüstung des Fahrers in nahezu allen Bereichen ergänzt.

Rahmen verbessert, integrierter Akku kommt

Der Tiefeinsteiger-Rahmen der City-eBikes von Fischer machte in der letzten Saison Probleme hinsichtlich der Verwindungssteifigkeit und Lenkerflattern. Hier hat der Hersteller für 2018 nachgebessert und die Wandstärke an den dafür notwendigen Stellen um bis zu 15 Prozent erhöht. In Sachen Konstruktion und Prüfungen arbeitet man zudem eng mit Velotech.de und Ernst Brust zusammen und lässt Verbesserungen umgehend in die neuen Modelle einfließen.

Mit der Änderung am Rahmen geht ein verbessertes Fahrverhalten einher, wobei das Lenkerflattern so gut wie ganz abgestellt werden konnte. Ab Mitte 2018 wird es einen komplett neuen Rahmen mit integrierter Batterie geben, der diese Probleme nicht haben soll. Die Integration soll mit einem patentierten Schutzrecht belegt werden.

Weiter wird es ein neues Schnellladegerät geben, welches den Akku mit bis zu 4 A wieder aufladen kann. Das bisherige Ladegerät leistete nur 2 A. Entsprechend lange dauerte das Wiederaufladen der Batterie.

Motoren von Shengyi und Bafang

Für seine Pedelecs und E-Bikes greift Fischer 2018 auf die Lieferanten Shengyi und Bafang zurück. Dabei kommt Shengyi im Einstiegsbereich zum Einsatz und Bafang dafür in den Top-Modellen. Es werden dabei sowohl Nabenmotoren als auch Mittelmotoren beider Hersteller verbaut.

Shengyi im Fischer ECU 1803 2018

Die Antriebe laufen je nachdem mit 36 bzw. 48 Volt, wobei Fischer hierfür auch die entsprechenden Batterien konfektionieren lässt. Die 36V-Systeme kommen dabei in den unteren Preisregionen zum Einsatz, während man bei den höherwertigen Antrieben auf die 48-Volt-Technik setzt.

Der Shegyi Mittelmotor leistet als Fischer Silent Drive rund 50 Nm und kann erstmals auch mit Rücktritt angeboten werden. Auch der Bafang Max Drive ist dazu fähig, leistet aber bis zu 80 Newtonmeter und wird daher in den höherwertigen Modellen eingesetzt.

Bafang Max Drive im Fischer ECU 1820 2018

Neu für 2018 ist eine Schaltunterbrechung, die zum Zeitpunkt der Produktpräsentation allerdings nur als funktionierender Prototyp vorlag. Diese wird in den Serienmodellen noch in optimaler Weise am Pedelec integriert. Außerdem ist diese zur Nachrüstung an älteren Modellen vorgesehen und kann zu einem Preis von 50 Euro erworben werden.

Displays in jeder Preislage

Für die Modelle von Fischer 2018 stehen bis zu sechs Display-Varianten zur Auswahl. Je nach Modell können einfache Anzeigen oder auch Varianten mit großer Funktionalität verbaut werden. Die höherwertigen haben dann meist noch Bluetooth mit an Bord und können dadurch mit dem Smartphone des Nutzers verbunden werden und so Zusatzfunktionen bereitstellen.

Teasi Navigation

Eine Navigation kommt im Fischer 3000 Navi zum Einsatz, wobei die Funktionalität hier per Teasi realisiert wird. Das Zusatzgerät wird dabei auf dem Vorbau des jeweiligen Fischer E-Bikes montiert und steht so dem Nutzer zur Verfügung. Dabei sind Karten von bis zu 29 Ländern abrufbar, in denen Strecken per Straße wie auch Offroad verzeichnet sind.

Ergonomische Komponenten

Bei den High-End-Modellen wird es in der kommenden Saison auch Parallelogramm-Sattelstützen geben, wobei niedrigere Modell normale Federsattelstützen haben und Retro-Modelle gänzlich ungefedert bleiben.

Diverse Rahmengrößen stehen bei den Modellen zur Verfügung, ebenso ist in den höheren Klassen die Möglichkeit der Nutzung eines höhenverstellbaren Vorbaus und sogar eines Lenkerrohrs mit Twistfunktion für einfachen Transport bzw. Aufbewahrung des E-Bikes gegeben.

Die E-Bikes kommen zu 99 Prozent montiert zum Kunden, wobei man auch Steckpedale verbaut, welche die Aufbauzeit nochmals verkürzen und ebenso einen leichteren Transport erlauben.

Fischer 2018 Modellauswahl

Hier ein kleiner Überblick neuer Modelle in einer kleinen Galerie:

Nach der Vorstellung der Modelle gab es noch eine kleine Ausfahrt auf einen Aussichtspunkt in der Nähe, wo man die Gegend wunderschön im Überblick hatte. Hier sind einige Teilnehmer unterwegs…

Alles Weitere wird zusammen mit den Preisen schon bald auf den Webseiten von Fischer zu finden sein.