Zahlreiche neue Aussteller von Elektrokleinstfahrzeugen - Thematischer Schwerpunkt in Halle A1 - Zukunftsthema auch abseits vom Messeparkett
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Mit Angeboten und Lösungen rund um die Micro Mobility rollt gegenwärtig ein Milliarden-Business auf die Städte, Industrie und den Handel zu. Bereits etablierte Formen urbaner Mobilität – wie das Fahrrad – aber auch neue Lösungen und Trends wie der E-Scooter sowie digitale Produktneuheiten nehmen auf der Eurobike zunehmend einen prominenten Raum ein.

300 bis 500 Milliarden US-Dollar – auf diesen stattlichen Betrag beziffert das Center for Future Mobility der Unternehmensberatungsgesellschaft McKinsey[1] den globalen Markt für Mikromobilität im Jahr 2030. Bereits jetzt haben Start-ups im Micro-Mobility-Segment laut McKinsey fast sechs Milliarden US-Dollar an Investorengeldern eingesammelt.

Unter den Anbietern, insbesondere von Scooter- und Bike-Sharing, finden sich schon jetzt einige Einhörner, also Unternehmen, deren Marktwert mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet wird. Gleichzeitig steht derzeit die Legalisierung von E-Scootern im Straßenverkehr weit oben auf der bundespolitischen Agenda: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat dazu jüngst den Entwurf einer Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung vorgestellt, die nun noch vom Bundesrat verabschiedet werden muss.

Wir wollen neue Wege moderner, umweltfreundlicher und sauberer Mobilität in unseren Städten. E-Roller haben ein enormes Zukunftspotenzial! Zusammen mit dem ÖPNV sind sie eine echte zusätzliche Alternative zum Auto, ideal etwa für die letzte Meile von der U-, S-Bahn oder Bushaltestelle nach Hause oder zur Arbeit. Damit ebnen wir den Weg für die Mobilität der Zukunft und sorgen gleichzeitig für Sicherheit auf unseren Straßen“, sagte dazu jüngst Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Stefan Reisinger, Geschäftsbereichsleiter für die Themen Fahrrad, Micro Mobility und Outdoor beim Eurobike-Veranstalter Messe Friedrichshafen berichtet:

Rund 60 Prozent aller mit dem Auto zurückgelegten Strecken sind unter acht Kilometer lang. Hier bieten Fahrräder und E-Bikes, zunehmend aber auch Elektrokleinstfahrzeuge eine Alternative, die nicht nur nachhaltiger, sondern meist auch schneller am Ziel und einfacher verfügbar ist. Unter dem Oberbegriff der Micro Mobility werden die verschiedenen Mobilitätsangebote zudem immer häufiger aus einer Hand angeboten. Im Zeitalter der Digitalisierung entscheidet sich der Stadtbewohner künftig je nach Umfeld, Wetter und Bedarf mit einer einzigen Smartphone-App, ob er für den jeweiligen Weg beispielsweise einen E-Scooter, ein Sharing-Bike, den ÖPNV oder ein Sharing-Auto nutzt. Der mobile Mensch der Zukunft ist also nicht mehr kategorisch nur Radfahrer, nur Auto- oder U-Bahn-Fahrer, sondern entscheidet situativ und spontan, welches Verkehrsmittel ihm gerade den größten Nutzen oder vielleicht einfach auch nur den meisten Spaß bietet. Diese Entwicklung wird sich künftig auch auf der Eurobike als weltweiter Leitmesse für alle Themen rund ums Fahrrad deutlicher widerspiegeln. Zudem definieren sich Innovationen im klassischen Fahrrad- und E-Bike-Segment immer häufiger über digitale Entwicklungen.Stefan Reisinger

Schon in den vergangenen Jahren haben bei der Fachmesse am Bodensee, die 1991 ursprünglich als Szene-Treff für die damals noch junge Mountainbike-Industrie gegründet wurde, Themen rund um das Fahrrad als Verkehrsmittel immer mehr Raum eingenommen. Vor allem die Halle A1 etabliert sich dabei zunehmend als Brennpunkt für neue Mobilitätsformen auf der Eurobike. Bereits 2018 wurde hier bei der räumlichen Verteilung der Messeaussteller ein thematischer Schwerpunkt auf digitale Lösungen, E-Bike-Komponenten und dem dynamischen Cargo-Bike-Segment gelegt.

Für 2019 haben wir für dieses spezielle Umfeld auch viele neue Ausstelleranfragen aus dem Bereich der Elektrokleinstfahrzeuge sowie von Playern aus dem Automotive-Segment und dem Plattform-Business erhalten. Der im vergangenen Jahr eingeschlagene Weg mit einer Konzentration der Mobilitätsthemen an einem zentralen Ort schlägt demnach also Wellen über die traditionellen Grenzen der Fahrradbranche hinaus“, erklärt Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich. Die Eurobike findet in diesem Jahr vom 4. bis 7. September 2019 auf dem Gelände der Messe Friedrichshafen statt. Aber auch an den 361 Tagen im Jahr, an denen die internationale Fahrradbranche nicht auf dem Messegelände am Bodensee gastiert, steht die Marke Eurobike abseits vom Messeparkett für Mobilitätsthemen.

Schon einige Wochen vor der eigentlichen Messe feiert beispielsweise die neue Medienveranstaltung “Urban Mobility Media Days by Eurobike” am 10. und 11. Juli in Frankfurt am Main Premiere, bei der prominente Namen der Mobilitätsbranche den Medien einen ersten Ausblick auf neue Entwicklungen für 2020 geben. Und mit der “ASEANBIKE powered by Eurobike” (3. bis 5. Oktober 2019) geht die Messe Friedrichshafen in diesem Jahr mit einer neuen Veranstaltung an den Start, die mit ihrem Standort in Thailands Hauptstadt Bangkok im Herzen einer wichtigen Region für Herstellung und Sourcing von Produkten rund um die Mikromobilität liegt.

Eurobike 2019 Micro Mobility

Das Eurobike-Motto lautet: Tomorrow starts here and now. Soll heißen: “Wer als Fahrradhändler, Großhändler, Hersteller oder anderer Marktteilnehmer wissen will, was im Markt künftig gespielt wird, wer wissen will, welche Zukunftsthemen außerhalb des Mikrokosmos seines unmittelbaren geschäftlichen Umfelds auf der Agenda stehen, der findet dafür auf der Eurobike mehr denn je beste Voraussetzungen“, erklärt Eurobike-Chef Stefan Reisinger.

Die Eurobike 2019 wird neben dem rein fachlichen Austausch an drei Werktagen (4. bis 6. September) am Samstag, den 7. September 2019, mit dem Festival Day wieder die Konsumentenbegeisterung für das Fahrrad zelebrieren.

Weitere Informationen unter www.eurobike-show.de.