Nicht nur für den Motor, sondern auch für das Displaygehäuse und die Batterie setzt man auf Kohlefaser
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Den EDC1-Antrieb haben wir in einem auffälligen Prototyp am Stand von Olympia auf dem Bike Festival Riva del Garda entdeckt. Ungewöhnlich ist das Gehäusematerial für alle Komponenten des Antriebssystems, denn die Macher setzen hier auf Carbon. Hinter der Neuerung steckt Edinamic, ein Unternehmen aus Reggio Emilia, dem sog. „Motor Valley“ in Italien. Die Region ist bekannt für ihre Handwerkskunst und den Innovationsgeist und hat hier laut eigener Aussage das ehrgeizige Ziel verfolgt, die Grenzen des E-Bike-Designs zu verschieben. Hier erste Informationen dazu.

Edinamic EDC1 im Detail

Neben dem außergewöhnlichen Gehäusematerial sollen auch die inneren Werte des neuen Antriebs überragend sein. So soll der Antrieb ein einzigartiges Fahrerlebnis bieten, auch weil ein patentierter Kupplungsmechanismus dafür sorgt, dass der Übergang vom elektrisch unterstütztem Treten über die 25-km/h-Marke hinaus so nahtlos und widerstandsfrei wie möglich erfolgt. Alessandro Campanini, Gründer und CEO von Edinamic, erklärt dazu:

Der EDC1 ist das Ergebnis umfangreicher Forschung und Entwicklung unseres Teams. Unsere Vision war es, nicht nur ein Produkt von außergewöhnlicher Leistung, sondern auch von Emotion zu schaffen. Als begeisterter Radfahrer, insbesondere im Mountainbiking, habe ich die Evolution der E-Bike-Technologie vorangetrieben und den EDC1 als Wegbereiter dieser Revolution konzipiert.Alessandro Campanini

EDC1-Motor

Der 48V-Antrieb überzeugt dabei mit seinem Werten. Bei einem Gewicht von nur 2,85 kg gibt der Motor ein Drehmoment von über 100 Nm ab und unterstützt dabei mit maximal 400 % der Eigenleistung des Fahrers.

Er bietet dieselbe Anbindung wie der Shimano EP8 (Q-Factor 151 mm plus ISIS-Kurbelarm) und kann so unkompliziert in entsprechende Rahmen eingebaut werden. Dank Schutzklasse IP65 ist der Antrieb gegen Eindringen von Staub und Strahlwasser geschützt.

Experten wie Franco Stefani (System group, Modena), Diego Andreis (Fluid-o-Tech, Mailand) und Franco Marcolin (TFM, Padua) haben an der Entwicklung des neuen Antriebssystems mitgewirkt und ihr Know-how in dieses einfließen lassen.

Die Batterie ist ebenfalls in einem Carbongehäuse untergebracht und stellt hier eine Kapazität von 764 Wh zur Verfügung, die aus 21700er-Zellen von LG Chem aufgebaut wurde. Das Gewicht liegt bei 3,8 Kilogramm.

Auch das Display ist in einem Gehäuse aus Carbon versehen. Es bietet ein LCD mit 2,4″, Helligkeitssensor und kompakter Lenkerremote. Man kann sich per Bluetooth mit dem System verbinden und über eine dezidierte App weitere Einstellungen vornehmen und auf Funktionen zugreifen.

Fazit

Ob das Gehäuse aus Carbon wirklich Vorteile bringt, oder ob es hier eine Form von Overengineering darstellt, muss jeder für sich bewerten. Es gibt bereits Motoren in dieser Gewichtsklasse, die mit Magnesiumgehäuse ausgerüstet sind, aber nicht in diesen Drehmoment-Regionen rangieren. Mit knapp sieben Kilogramm ist das FullPower-Antriebssystem eines der leichteren und wir sind gespannt, wie es sich dann beim Fahren darstellt. Daher hoffen wir, dass es nicht beim Prototyp von Olympia bleibt, sondern schon bald ein Serienmodell mit diesem Antrieb vorgestellt werden wird. Wie es sich dann fährt, werden wir dann alsbald herausfinden.

Edinamic EDC1 2024

Alle weiteren Informationen stehen auf der Webseite von Edinamic zur Verfügung.

Quelle: PM Edinamic