Im Rahmen eines Besuchs bei Brose E-Bike hat sich das Deutsche Institut für Normung (DIN) mit dem Berliner Systemhersteller intensiv über das Thema Remanufacturing ausgetauscht. Das Ergebnis des Gesprächs: Brose setzt mit seiner wegweisenden Aufbereitung von gebrauchten und defekten Antrieben äußerst anspruchsvolle Standards in der Branche. Anna Trawnitschek, Projektmanagerin für Kreislaufwirtschaft beim DIN, resümiert:
Brose startete das serienmäßige Wiederaufbereitungsverfahren für seine alten E-Bike-Antriebe 2021 als erster Hersteller überhaupt und optimierte es seitdem kontinuierlich (wir berichteten; Anm. d. Red.). Dabei werden fünf vordefinierte Bauteile aus irreparablen Antrieben aufbereitet: Sie werden intensiv geprüft und gereinigt, bevor sie um fehlende Teile ergänzt und zu einem Reman-Drive zusammengefügt werden.
Die Motoren, deren Gewährleistung ebenfalls bei zwei Jahren liegt, sind deutlich günstiger als Neuprodukte und stehen ihnen qualitativ in nichts nach. Zudem spart die Herstellung von Reman-Drives im Vergleich zur Verwendung von Neuteilen rund 21 Kilogramm CO₂. Vincent Bahar, Projektleiter Wiederaufbereitung bei Brose:
Das unterstreicht auch Trawnitschek: „Der effizientere Umgang mit Ressourcen macht die Relevanz von Remanufacturing für produzierende Unternehmen deutlich. Brose war mit seiner Entwicklung eines Reman-Prozesses der Standardisierung einige Jahre voraus. Auf Basis des Gesprächs sehen wir ein gutes Best-Practice-Beispiel für die Industrie, wie aus kleinen Pilotprojekten größer gedachte Konzepte werden können.“
Brose weist die E-Bike-Händler seit Mitte November in seinen Serviceschulungen intensiv auf die wesentlich günstigere und klimafreundlichere Reparaturmöglichkeit hin. Interessierte Endnutzer können aufbereitete Motoren der Magnesiumplattform schon seit August über ihren Verkäufer beziehungsweise ihre Werkstatt erwerben. Anfang 2024 folgen dann die Reman-Versionen der Aluminium-Serie.
Mehr dazu auch direkt auf der Brose E-Bike Webseite.