Bei den VIP Days 2025 am Tatzlwurm zeigte Corratec nicht nur seine kommende Range, sondern feierte auch ein besonders Jubiläum.
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Die kommende Pedelec-Range von Corratec 2026 und mehr zeigt der Hersteller aus Raubling erneut auf seiner diesjährigen Hausmesse. Dafür hatte das Team der Marke erneut in das Oberaudorfer Hotel „Feuriger Tatzlwurm“ geladen, wo sich zahlreiche Gäste zu den VIP Days 2025 einfanden, die dieses Jahr unter dem Motto „35 Jahre Corratec – back to the future“ stand. Neben einem guten Überblick über die Modelle der Oberbayern, hatte man am nächsten Tag die Gelegenheit, die Modelle auch auf einer gemeinsamen Tour auszuprobieren. Hier unsere Eindrücke vom Event.

Corratec 2026 – die Pedelec-Range

Auch dieses Jahr war es trotz leicht verändertem Termin wieder etwas nass im Inntal, so dass das Team von Corratec sich entschlossen hatte, einen Großteil der ansonsten draußen aufgestellten Fahrräder und Pedelecs in entsprechenden Räumen im Hotel aufzubauen.

Das hat sich angesichts einiger Platzregen und Schauer als gute Entscheidung erwiesen und uns erlaubt, einen noch besseren Überblick der Pedelec-Modelle zu bekommen.

Viele Modelle zeigten sich überarbeitet und mit neuester Technik ausgerüstet, eine komplett neue Serie gab es bei den Pedelecs dies Jahr nicht. Wohl aber einige Highlights, die wir hier im Beitrag vorstellen.

Die vollgefederte MTC-Baureihe läuft nicht nur als SUV-Variante mit 120 mm Federweg sehr gut, sondern auch als Tiefeinsteiger mit 100 mm. Hier war eine Abdeckung für den liegenden Dämpfer in 2024 nur als 3D-Druck verfügbar, jetzt als seriengefertigtes Bauteil.

Die Modelle kommen mit dem neuesten Performance Line CX von Bosch eBike Systems und können demnach auch das Leistungsupgrade einspielen. Das obliegt aber den Nutzern. Ausgeliefert werden die Modelle, wie alle Varianten mit dem Antrieb, weiter mit 85 Nm und 600 Watt.

Die im vergangenen Jahr erstmals gezeigten „Huberbuam“-Modelle mit 140 mm profitieren auch von dem möglichen Upgrade, aber auch von weiter optimiertem Zubehör, welches für den Transport zahlreicher Utensilien entwickelt wurde.

Das gilt auch für das Corratec Life, welches für besonders hohe Belastung ausgelegt ist. Hier im Vordergrund das Corratec Life CX8 Belt, das sich zudem besonders wartungsarm und komfortabel zeigen soll.

Die E-Power Modelle sind weiter in zahlreichen Varianten verfügbar, manche davon werden 2026 auch mit dem neuen Bosch Performance Line PX ausgerüstet (hier links im Vordergrund), über welchen wir uns bereits im Vorfeld der Eurobike ein eigenes Bild machen konnten.

Die Life S Modelle zeigten sich mit einem veränderten Rahmen, wobei sich das Heck immer mehr in Richtung Longtail zu entwickeln scheint. Hinter dem Sitzrohr ist jedenfalls Platz für den Range Extender von Bosch.

Geblieben ist die typische Sitzposition, die es erlaubt, bei einem Halt die Füße jederzeit einfach und sicher auf den Boden zu bringen und auch sonst im Verkehr immer den Überblick zu behalten.

Immer mal wieder gezeigt, jetzt aber auf den neuesten Stand gebracht: ein sportlich erscheinender Dreirad-Prototyp von Corratec, mit Transportfläche und Drehstabfederung an der Front.

Bei den E-Mountainbikes stellt beispielsweise das E-Power RS 140 EL PRO TEAM (oben) mit Bosch Performance Line SX (jetzt 60 Nm) ein Highlight im Programm des Herstellers für 2026 dar.

Auch das Corratec E-Power RS 160 Factory zieht weiter die Blicke auf sich, seit diesem Juli noch stärker mit dem möglichen Upgrade auf 100 Nm.

Eine Variante mit der brandneuen Shimano Deore XT Di2 stellt das Corratec E-Power RS 160 Di2 Automatic dar, bei welchem die Nutzer von den Free Float- und Coasting-Funktionen und auch der Integration ins Bosch Smart Shift System profitieren können.

Ein Tiefeinsteiger, der auch für leichten Offroad-Einsatz gerüstet ist, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Corratec hat hier das E-Power X-Vert Race Wave im 2026er-Portfolio, welches mit Bosch CX, PowerTube 800 und viel Freiheit rund um die Schwalbe Smart Sam Bereifung kommt. Schutzbleche sind jedenfalls nachrüstbar.

Corratec hat auch 2026 ein durchdachtes und breites Portfolio, welches passende Pedelecs für die meisten Anwendungsfälle bietet und sich zudem auf dem neuesten Stand der Technik befindet.

Der bereits vor zwei Jahren gezeigte „My C-Finder“, der in die meisten Pedelecs von Corratec ab Werk eingebaut wird, wird neben Apple Find me auch bald in das „Mein Gerät finden“-Netzwerk von Google integriert.

Nach einer Pause und einem Aperitif trafen wir uns dann im großen Gastraum zur jährlichen Ansprache von Firmenchef Konrad Irlbacher wieder. Dort gab der Senior-Chef einen Überblick über den aktuellen Stand in der Fahrradbranche und wie sich Corratec dabei behauptet hat.

Mit vorausschauender Planung und nicht übertriebenen Erwartungen hat die Marke demnach die aktuell schwierigen Zeiten ziemlich gut gemeistert, wobei man erst ab 2026 wieder eine Normalisierung erwartet. Die Verkäufe dürften dann in der Größenordnung vor der Corona-Pandemie liegen, wie man mitteilte.

Extrem gut hat sich die Deutsche Meisterin Marion Fromberger im Eliminator-Mountainbike-Sport geschlagen. Erst kürzlich hat sie erstmals zu Hause in Aalen das XCE World Cup Rennen gewonnen und kann sich zudem über einen sehr komfortablen Vorsprung in der Rangliste freuen.

Nicht nur das würdigte der Corratec-Chef in seiner Ansprache und machte auch die Ausdauer und Disziplin der 24-Jährigen für das von Corratec unterstützte Racing-Team zum Thema.

Dann war es Zeit für einen Überraschungsgast. Nach einigen Gerüchten am Abend und einem geheimnisvollen Trailer-Video trat „Stoneman“ Robert Stauder vor die versammelten Gäste.

Der ehemalige Mountainbike-Profi aus Südtirol hat mit den Stoneman-Strecken ein einzigartiges Konzept für Mountainbike- und Wanderbegeisterte geschaffen.

Die Strecken liegen in europäischen Mittel- und Hochgebirgen, wie den Dolomiten und dem Erzgebirge, bieten sportliche Herausforderungen und ein tiefes Naturerlebnis, welches aus der eigenen Liebe zur Natur von Robert Stauder entstand.

Die Stoneman-Trails sind mit Checkpoints ausgestattet, an denen Teilnehmer ihre Erfolge dokumentieren können. Jeder, der die Herausforderung besteht, erhält eine handgefertigte Stoneman-Trophäe, die von Roland Stauder selbst entworfen wird.

Robert Stauder kehrte an diesem Abend zu Freunden zurück, wie man an der Begrüßung sehen konnte. In einem Interview sollte er von seinen aktuellen Plänen und dem in der Zwischenzeit Erlebten erzählen.

Wie gut, dass Guido Heuber vor Ort war, Olympia-Wintersport-Kommentator und langjähriger Eurosport-Moderator, der das Interview mit englischer Simultanübersetzung aus dem Stegreif mit Bravour durchführte.

Er erzählte von seiner Zeit als aktiver Rennfahrer, seiner Verbindung zu Corratec und seiner Rückkehr zu der Marke, sowie seiner aktuellen Rolle als Initiator und Botschafter des Stoneman.

Der Abend klang dann bei einem gemeinsamen Abendessen aus.

Ausfahrt auf die Speck-Alm

Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserer Unterkunft auf der Brösel-Alm ging es dann wieder zurück zum „Feurigen Tatzlwurm“, wo wir uns für eine Tour mit dem E-Mountainbike bereitmachten.

Es gab eine weitere Gruppe, die auf Rennrädern nach Oberaudorf fahren sollte. Vor der Abfahrt stand ein gemeinsames Foto an, welches den perfekten Zeitpunkt zum Start ohne Regengefahr dokumentierte.

Weil die Trails aufgrund nächtlichen Regens sehr rutschig waren, entschieden wir uns für die sichere Auffahrt auf Forstwegen und später asphaltierten Sträßchen.

Hinsichtlich der Steigung blieb die Strecke bis zum Ziel anspruchsvoll, auch weil Marion Fromberger und ein Medienvertreter mit nicht elektrisch unterstützten Fahrrädern unterwegs waren.

Für die Deutsche Meisterin war es ein weiteres willkommenes Training, wobei alle Teilnehmer mit Rücksicht die Gruppe zusammenhielten und nicht mit voller Leistung davonpreschten.

Nach zahlreichen Serpentinen und einer zeitweise dicken Nebelsuppe, die den Ausblick auf die einzigartige Landschaft verwehrte, gelangten wir rechtzeitig zur Mittagszeit auf die Speck-Alm.

Hier ließen wir uns ein zünftiges Mittagessen schmecken und tankten so neue Kraft für eine anschließende Abfahrt ins Tal. Während beim Aufstieg noch Unterschiede bestanden, so stellten sich diese dann bergab nicht mehr dar.

Wir fuhren den gleichen Weg zurück, wobei wir kurz vor dem Hotel Tatzlwurm aber eine Ausnahme machten. Für den Weg bis zum Hotel wählten die meisten Mitfahrer die Route an den Wasserfällen vorbei, die uns in Sachen Abfahrt kaum vor Schwierigkeiten stellte.

Fazit

Auch dieses Jahr stellte die Hausmesse im „Feurigen Tatzlwurm“ die einzige Möglichkeit dar, die kommende Pedelec-Range von Corratec mit eigenen Augen zu sehen. Als Bonus bekommt man dann im Rahmen der Pressereise noch die schöne Lage und die einzigartige Gegend obendrauf. Eine Tour durch das schöne Inntal, viele Hintergrundinformationen vom Corratec-Team und die Möglichkeit, das Netzwerk zu erweitern und neue Chancen wahrzunehmen, ergänzt unseren überaus guten Eindruck. Wir freuen uns schon auf die Ausgabe im nächsten Jahr.

Bilder: s. Kennz.