Das FlyingV markiert den Einstieg in die Kategorie der leichten E-Urbanbikes von Cannondale 2026. Mit komplettem Carbonrahmen, kompaktem Bosch-Antrieb und einer Gesamtreichweite von bis zu 115 Kilometern positioniert sich das Modell zwischen sportlichen Fitnessbikes und praktischen Pendlerrädern. Der Hersteller setzt dabei auf Gewichtsreduktion und Agilität statt auf maximale Motorleistung. Hier alle Informationen.
Cannondale FlyingV 2026 im Detail
Cannondale bietet das FlyingV in zwei Versionen an, die sich hauptsächlich in der Schaltungstechnologie unterscheiden. Das FlyingV 1 nutzt die elektronische Shimano Nexus Inter-5E Di2-Nabenschaltung mit automatischer Schaltoption und wird mit einer universellen Smartphone-Halterung ausgeliefert. Die Farbvariante ist Silber.
Das FlyingV 2 kommt mit mechanischer Shimano Nexus Inter-5E-Nabenschaltung und microSHIFT-Trigger-Schalthebeln, verzichtet auf die mitgelieferte Handyhalterung und steht in den Farben Tungsten Blue und Tiger Eye zur Verfügung. Beide Modelle teilen sich den identischen Carbonrahmen sowie die Grundausstattung mit Gates-Riemenantrieb, Carbonschutzblechen und integriertem Gepäckträger.
Rahmen & Geometrie
Der Carbonrahmen des FlyingV orientiert sich an Cannondales DeltaV- und KillerV-MTB-Modellen aus den 1990er Jahren. Die charakteristische V-Form des abgesenkten Oberrohrs kombiniert niedrigen Durchstieg mit hoher Steifigkeit.
Der Rahmen bietet Platz für den intern verbauten 400-Wh-Akku, integrierte Kabelführung und eine versteckte Halterung für Bluetooth-Tracker wie Chipolo oder Airtag. Die Ausfallenden sind auf 135 Millimeter Einbaubreite ausgelegt, das Steuerrohr misst 1,5 Zoll. Montageoptionen für Flaschenhalter fehlen, dafür gibt es eine abnehmbare Ständeraufnahme im Pletscher-Standard.
Die Geometrie zeigt sich über alle vier Größen hinweg konsistent. Der Lenkwinkel liegt konstant bei 72 Grad, der Sitzrohrwinkel bei 71 Grad. Die Überstandshöhe beginnt bei 63,4 Zentimetern in Größe Small und steigt bis 68,4 Zentimeter in XL. Der Radstand wächst von 101,1 Zentimetern (SM) auf 112,5 Zentimeter (XL), wobei die Kettenstreben unverändert bei 47,1 Zentimetern bleiben.
Stack-Werte zwischen 58,0 und 68,3 Zentimetern, sowie Reach-Maße von 40,0 bis 46,0 Zentimetern deuten auf eine aufrechte Sitzposition hin. Die Tretlagerhöhe beträgt durchgängig 28,6 Zentimeter bei acht Zentimeter Tretlagerabsenkung.
Diese Zahlen ergeben ein Fahrverhalten, das Wendigkeit in den Vordergrund stellt. Der steile Lenkwinkel und der moderate Nachlauf von 6,1 Zentimetern sorgen für direktes Lenkverhalten, das besonders im städtischen Stop-and-Go-Verkehr von Vorteil ist. Der kurze Radstand unterstützt die Agilität zusätzlich.
Die aufrechte Position durch das hohe Stack-zu-Reach-Verhältnis ermöglicht gute Übersicht im Verkehr, geht aber möglicherweise zulasten der Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten. Die geringe Tretlagerabsenkung erhöht die Bodenfreiheit, was Schräglagenfreiheit in Kurven verbessert, den Schwerpunkt aber auch anhebt.
Motor & Akku
Als Antrieb dient der Bosch Performance Line SX, ein kompakter Mid-Motor mit 60 Newtonmetern Drehmoment und maximal 600 Watt Peakleistung bei 250 Watt Nennleistung. Die Unterstützung endet regulär bei 25 Kilometer pro Stunde.
Bosch bewirbt den SX-Antrieb mit geringem Tretwiderstand oberhalb der Unterstützungsgrenze. Der 400-Wh-Akku im CompactTube-Format sitzt im Unterrohr und lässt sich nicht ohne Werkzeug entnehmen. Geladen wird mit einem recht langsamen Bosch 2A-Ladegerät.
Cannondale gibt eine Reichweite bis 115 Kilometer an, wobei dieser Wert von Fahrergewicht, Gelände, Unterstützungsstufe und Fahrstil abhängt. Die Kompatibilität mit dem Bosch PowerMore-Range-Extender erlaubt bei Bedarf die Erweiterung der Akkukapazität.
Das FlyingV 1 nutzt den Bosch System Controller mit Mini Remote als Bedieneinheit, das FlyingV 2 erhält den einfacheren Bosch LED Controller. Beide Systeme gehören zur Bosch Smart System-Plattform.
Ein Cannondale AppTag ermöglicht die automatische Verbindung mit der Cannondale-App für Navigation und Fahrdatenaufzeichnung, wenn ein Smartphone in die Nähe gebracht wird. Auch die Bosch eBike Flow-App kann für weitere Anpassungen und Funktionalität genutzt werden.
Fahrwerk & Ausstattung
Die ungefederte Starrgabel besteht aus Carbon mit konisch verlaufendem Gabelschaft (1,25 bis 1,5 Zoll) und 12×100-Millimeter-Steckachse. Die Gabel bietet keine Federung, was dem Leichtbaukonzept entspricht, aber Komfort auf unebenen Untergründen einschränken kann.
Die Laufräder kombinieren Ryde-Felgen aus Aluminium (doppelwandig, 32 Speichen, 25 Millimeter Maulweite, Tubeless-ready) mit DT Swiss Champion-Speichen. Vorne arbeitet eine Shimano TC500-Nabe mit 12×100-Millimeter-Steckachse und Centerlock-Aufnahme, hinten kommen je nach Modell die elektronische oder mechanische Shimano Nexus Inter-5E-Fünfgang-Nabenschaltung zum Einsatz.
Die Bereifung unterscheidet sich zwischen den Modellen: Das FlyingV 1 rollt auf Continental PureContact in 700x50c (Tubeless-ready), das FlyingV 2 auf Continental Contact Urban in gleicher Dimension ohne Tubeless-Spezifikation.
Der Antrieb verzichtet auf eine Kette zugunsten eines Gates CDC Center Track-Riemens mit 128 Zähnen. Das vordere Ritzel am Samox-Kurbelarm hat 46 Zähne, hinten arbeitet ein 36-Zahn-Gates CDX-Ritzel. Dieser Aufbau verspricht wartungsarmen Betrieb ohne regelmäßiges Schmieren.
Gebremst wird mit Shimano UR300 hydraulischen Scheibenbremsen (180 Millimeter Rotordurchmesser vorne und hinten, RT64-Rotoren) über Shimano MT201-Hebel. Die Bremsanlage entspricht dem Mittelklasse-Segment und sollte für urbane Einsatzbedingungen ausreichen.
Zur Serienausstattung gehören vollständig abdeckende Schutzbleche aus geschmiedetem Carbon – nach Herstellerangaben eine Branchenneuheit. Diese sollen steif, leicht und vibrationsarm sein. Ein rückversetzter Gepäckträger mit 18 Kilogramm Traglast ist ebenso serienmäßig wie Supernova Mini2 LDM-Frontscheinwerfer und Supernova TL3-Z-Rücklicht mit Reflektor sowie ein Seitenständer.
Die Schutzbleche und der Gepäckträger sind aufeinander abgestimmt; ein Austausch gegen andere Träger ist nicht vorgesehen, da klassische Anlötösen fehlen. Der Cannondale Urban Backsweep-Lenker trägt Ergon GA3-Griffe.
Der Cannondale C1 Conceal-Vorbau aus Aluminium (31,8 Millimeter Klemmung, minus sechs Grad) integriert eine SP-Connect-Aufnahme in der Ahead-Kappe. Das FlyingV 1 wird mit einer universellen SP-Connect-Smartphone-Klemme ausgeliefert, das FlyingV 2 nur mit der SPC+-Aufnahme.
Der Sattel ist beim FlyingV 1 ein Selle Royal Lookin EVO in moderater Breite, beim FlyingV 2 ein Selle Royal Essenza. Die Sattelstütze besteht aus 6061-Aluminium mit 31,6 Millimeter Durchmesser und variiert in der Länge: 300 Millimeter in Small, 350 Millimeter in Medium, 400 Millimeter in Large und XL.
Modellübersicht
Cannondale FlyingV 1 2026
Motor: Bosch Performance Line SX, 60 Nm, 250 W
Batterie: Bosch CompactTube, 400 Wh
Display: Bosch System Controller w/ Mini Remote
Rahmen: Carbon
Gabel: Carbon, starr
Schaltung: Shimano Nexus Inter-5E Di2, 1×5
Bremsen: Shimano UR300, 180 mm v/h
Kurbelgarnitur: Samox Bosch E-Bike, 46T
Vorbau: Cannondale C1 Conceal
Sattelstütze: Cannondale 3
Sattel: Selle Royal Lookin EVO
Laufräder: Ryde 29“ v/h
Reifen: Continental Pure Contact v/h
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 5.899 EUR
Cannondale FlyingV 2 2026
Motor: Bosch Performance Line SX, 60 Nm, 250 W
Batterie: Bosch CompactTube, 400 Wh
Display: Bosch LED Controller
Rahmen: Carbon
Gabel: Carbon, starr
Schaltung: Shimano Nexus Inter-5E, 1×5
Bremsen: Shimano UR300, 180 mm v/h
Kurbelgarnitur: Samox Bosch E-Bike, 46T
Vorbau: Cannondale C1 Conceal
Sattelstütze: Cannondale 3
Sattel: Selle Royal Essenza
Laufräder: Ryde 29“ v/h
Reifen: Continental Contact Urban v/h
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 4.999 EUR
Fazit
Das Cannondale FlyingV verfolgt einen spezifischen Ansatz im urbanen E-Bike-Segment: maximale Gewichtsreduktion durch Vollcarbon-Bauweise bei gleichzeitig kompaktem Antriebssystem. Die Kombination aus Bosch SX-Motor, Carbon-Schutzblechen und Riemenantrieb ergibt ein Gesamtkonzept, das auf Wartungsarmut und Alltagstauglichkeit abzielt. Die Geometrie mit steilen Winkeln und kurzem Radstand deutet auf agiles Handling in urbaner Umgebung hin, während die aufrechte Sitzposition Komfort und Übersicht bietet. Der nicht entnehmbare Akku limitiert die Flexibilität beim Laden, vereinfacht aber die Rahmenkonstruktion und reduziert das Gewicht. Die Beschränkung auf Nabenschaltung mit fünf Gängen mag für hügeliges Terrain knapp bemessen erscheinen, entspricht aber der Zielgruppe von Pendlern in weitgehend flachen Stadtgebieten. Die fest integrierten Carbon-Schutzbleche und der spezifische Gepäckträger schränken Anpassungsmöglichkeiten ein, liefern aber ein stimmiges Gesamtbild. Ob sich das FlyingV am Markt etabliert, wird davon abhängen, inwieweit die Zielgruppe den Fokus auf Leichtbau und Design gegenüber maximaler Motorleistung und Akku-Kapazität zu schätzen weiß. Das Modell positioniert sich deutlich in der Premium-Kategorie und konkurriert weniger mit klassischen E-Trekkingbikes als vielmehr mit anderen designorientierten E-Urbanbikes europäischer Hersteller.
Alle weiteren Details stehen auf der Webseite von Cannondale zur Verfügung.





















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