Die bereits sehr lange genutzten Standorte werden jetzt auch in Sachen eBike weiter ausgebaut
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Für seine eBike-Sparte hat Bosch kürzlich eine neue Geschäftseinheit in Portugal gegründet. Diese soll sich um die Entwicklung von Bedieneinheiten, Displays und andere Peripherie kümmern, die bei modernen E-Bikes zum Einsatz kommen. Das Investitionsvolumen soll dabei rund 6,5 Millionen EUR betragen, wobei das Team schließlich aus Hunderten Mitarbeitern bestehen soll, darunter 300 Produktionsmitarbeiter, 30 Techniker und Ingenieure und 21 Mitarbeiter für die Forschung & Entwicklung neuer eBike-Komponenten.

Die neue Einheit wird in Ovar nahe Porto aufgebaut, wo Bosch schon seit langer Zeit ein Produktionswerk hat. Der Direktor der dortigen Division, António Pereira, möchte damit in die Zukunft investieren und das Werk wettbewerbsfähiger machen. Neben einer Erhöhung des Produktionsniveaus soll das Werk auch attraktiver, breiter aufgestellt und auch diversifizierter werden. Erst kürzlich haben wir über ein verstärktes Investment von Bosch in der Ost-Slowakei berichtet.

Das Engagement in Portugal hilft zum einen, mit der aktuellen Problematik der gestörten Lieferketten besser umzugehen und zum anderen dem Werk auch noch weiter zu wachsen. Obwohl das prognostizierte Wachstum für dieses Jahr bereits im zweistelligen Bereich liegen würde, könne das eBike-Geschäft hier noch einen deutlichen Zuwachs bringen. Für das erste Jahr erwartet der Leiter von Bosch Security Systems in Portugal einen Umsatz von 40 Mio. EUR, der in den Folgejahren sogar auf 80 Mio. EUR verdoppelt werden könne.

In Braga, wo Bosch ebenfalls eine Geschäftseinheit zur Produktion von E-Bike-Komponenten unterhält, soll in 2023 ein Umsatz von 30 Millionen EUR generiert werden, wie der dortige Leiter Carlos Ribas prognostiziert. Zusammen könnte so vor Ort ein zusätzlicher Umsatz von 70 Mio. EUR hinsichtlich der eBike-Sparte erzielt werden, was überaus ansehnlich ist, wenn man bedenkt, dass in Braga bisher nicht gezielt in diesem Segment investiert wurde. Rund 16 Millionen EUR könnten bis 2029 in das Werk in Braga nur im Bereich der E-Bikes investiert werden, wie der Autor der Dinheiro Vivo mitteilt.

Das Team in Braga besteht derzeit nur aus sieben Mitarbeitern in der Produktion, die von vier weiteren Kollegen im Entwicklungsbereich unterstützt werden. Bis in drei Jahren könnte die Produktion auf insgesamt acht Linien ausgeweitet werden, mit einer entsprechenden Erhöhung der Mitarbeiteranzahl. Schon bis zum Jahresende sollen weitere elf Mitarbeiter zum Team stoßen und der Bedarf von weiteren Kräften ist bereits jetzt absehbar. 64 neue Techniker sollen bis 2026 eingestellt werden und damit die Bedeutung des „E-Bike-Projekts“ in Braga weiter steigert.

Die Produktion von Komponenten für eBike-Antriebsysteme von Bosch steht noch ganz am Anfang, birgt aber ein sehr großes Potenzial, was den beiden Managern sehr wohl bewusst ist. Die Konzernmutter unterstützt die beiden Werke mit einem Team für technischen Support, Kundendienst und auch Marketing, welches sich in den Handelsbüros in Lissabon befindet. Durch die Aktivitäten in Portugal stärkt Bosch auch seine inzwischen über 100-jährigen Beziehungen zum Land und bringt dabei dessen Exportvolumen weiter auf ein sehr hohes Niveau.

Mehr auch direkt bei www.bosch-ebike.com.

Bilder: Bosch