Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat auf seiner Bundeshauptversammlung in Berlin ein neues Kapitel aufgeschlagen: Erstmals in seiner Geschichte wird der Verband von einer paritätischen Doppelspitze geführt. Die Delegierten wählten Sarah Holczer und Frank Masurat zum neuen Führungsduo – ein Signal für mehr gesellschaftspolitische Schlagkraft und für eine moderne Ausrichtung des weltweit größten Fahrradverbandes.
Fokus auf Sicherheit, Gesundheit und gesellschaftliche Wirkung
Mit Holczer und Masurat übernimmt ein Team, das Radfahren nicht nur als Fortbewegungsmittel versteht, sondern als wichtigen Baustein für Nachhaltigkeit, Gesundheit und sozialen Zusammenhalt. Holczer betonte in ihrer Antrittsrede, dass Radfahren Gemeinschaft schaffe und einen Beitrag zu Klimaschutz und moderner Mobilität leiste. Sie wolle sich dafür einsetzen, dem Fahrrad im Verkehr wie auch in der politischen Wahrnehmung mehr Raum zu verschaffen.
Masurat, der erneut in das Amt gewählt wurde, hob die Bedeutung des Radverkehrs für Lebensqualität und demokratische Mobilität hervor. Mobilitätspolitik müsse stärker als gesellschaftspolitische Aufgabe verstanden werden – weit über klassische Infrastrukturfragen hinaus. Der ADFC wolle seine Stimme in der Bundespolitik künftig noch deutlicher erheben.
Ein breit aufgestellter Vorstand
Die neue Doppelspitze wird durch einen erfahrenen und vielfältig besetzten Bundesvorstand ergänzt. Neben Holczer und Masurat wurden u. a. Tourismusexperte Christian Tänzler, IT-Unternehmer Christoph Schmidt, Ökonomin Vera Konrad, der ehemalige Bremer Verkehrssenator Dr. Joachim Lohse sowie Stiftungsmanagerin Clara Bohle gewählt. Als Vertreterin des Jungen ADFC wurde erneut die Geographiestudentin Lena Adam bestätigt.
Diese Zusammensetzung bringt Expertise aus Politik, Wirtschaft, Energiehandel, Tourismus und Stiftungswesen zusammen – ein deutliches Zeichen für die zunehmende Bedeutung des Radverkehrs in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen.
Radfahren als Gesundheitsfaktor
Ein zentrales Thema der Versammlung war zudem der gesundheitliche Nutzen des Radfahrens. Die Delegierten beschlossen, diesen Aspekt künftig stärker in Kampagnen und Projekten zu betonen. Der Verband sieht Radfahren als kostengünstige und niedrigschwellige Möglichkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, Stress abzubauen und die eigene Fitness zu stärken. Radverkehrsförderung wird daher ausdrücklich auch als Gesundheitspolitik verstanden.
Größter Fahrradclub der Welt tagt in Berlin
Die 45. Bundeshauptversammlung versammelte 140 Delegierte aus 16 Landesverbänden in Berlin. Mit über 240.000 Mitgliedern, mehr als 500 regionalen Gliederungen und rund 11.000 Ehrenamtlichen ist der ADFC weltweit der größte Interessenverband für Radfahrende. Der Bundesvorstand wird alle zwei Jahre gewählt und arbeitet ehrenamtlich. Die operative Arbeit übernimmt eine 48-köpfige Geschäftsstelle in Berlin.
Mit der neuen Doppelspitze und klaren inhaltlichen Schwerpunkten positioniert sich der ADFC für die kommenden Jahre als starke Stimme für ein modernes, gesundes und zukunftsfähiges Mobilitätssystem.






Kommentare werden vor der Veröffentlichung geprüft.
Bitte beachte unsere Kommentarregeln:
Wir möchten eine respektvolle und konstruktive Diskussion fördern. Kommentare, die thematisch nicht passen, beleidigend sind oder den Zweck haben, andere Leser oder Autoren herabzusetzen, behalten wir uns vor zu löschen. Denke daran, so zu schreiben, als würdest du mit echten Personen sprechen. Humor ist willkommen, politische Diskussionen sollten vermieden werden. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars.
Bleib auf dem Laufenden:
Du kannst den Kommentar-Feed dieses Beitrags abonnieren.
Wer immer alles mitverfolgen möchte, sollte den Hauptfeed abonnieren.