Strategische Neuausrichtung und Kostensenkungen sollen Wettbewerbsfähigkeit sichern
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PIERER Mobility AG hat heute angekündigt, dass das Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2024 anpasst. Angesichts hartnäckig hoher Zinsen in den USA und eines volatilen Marktumfelds in Europa bleiben die Umsätze hinter den Erwartungen zurück. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt PIERER Mobility eine Reihe von Maßnahmen um, die unter anderem eine Neuausrichtung der Fahrradsparte beinhalten.

Anpassung der Prognose für 2024

Die Geschäftsleitung von PIERER Mobility erwartet für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 10 % bis 15 % sowohl im Motorrad- als auch im Fahrradsegment. Dies ist auf die anhaltend schwierigen Marktbedingungen zurückzuführen. Während im Motorradsegment Kosteneinsparungen die negativen Auswirkungen des Umsatzrückgangs ausgleichen und zu einem ausgeglichenen bis leicht positiven EBIT führen sollen, rechnet das Unternehmen im Fahrradsegment mit einem deutlich negativen EBIT von -110 bis -130 Millionen Euro. Dies resultiert aus außerordentlichen Abschreibungen und Restrukturierungsmaßnahmen.

Maßnahmepaket zur Bewältigung der Herausforderungen

  1. Strikteres Kostenmanagement und Reduktion der Produktionsmengen in Österreich:
    Die Produktionskosten für Motorräder in Europa sind durch hohe Lohnabschlüsse und steigende Kosten im Zusammenhang mit Vorschriften und Bürokratie gestiegen. Infolgedessen werden die Produktionsmengen am Standort Mattighofen erheblich reduziert. Gleichzeitig wird das Kostenmanagement im gesamten Konzern verschärft.
  2. Erweiterung der Lieferkette in Indien und China:
    Die PIERER Mobility Gruppe nutzt die günstigen wirtschaftlichen Bedingungen in Indien und China, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Gemeinsam mit den strategischen Partnern Bajaj Auto in Indien und CFMOTO in China wird die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung intensiviert. Dies soll die Effizienz in der Produktentwicklung steigern und die Lieferkette stärken.
  3. Neuausrichtung der Fahrradsparte:
    Während der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage nach Fahrrädern rapide an, was zu einer Überhitzung des Marktes und Störungen in der gesamten Lieferkette führte. Infolgedessen erreichten die Bestände bei eigenen Lagern sowie bei Lieferanten und Händlern Rekordniveaus. Diese Bestände werden nun auf ein normales Niveau reduziert, was einen erheblichen Druck auf die Verkaufspreise ausübt. Die bereits 2023 eingeleitete Neuausrichtung mit einem Fokus auf das Premiumsegment wird 2024 systematisch fortgesetzt und abgeschlossen.

Ausblick und Strategie

Für das Motorradsegment erwartet die Geschäftsleitung, dass die eingeleiteten Kosteneinsparungen die negativen Auswirkungen des Umsatzrückgangs kompensieren können. Ein zentraler Punkt wird dabei die Weiterentwicklung der bestehenden Händler und der Ausbau des Händlernetzes zur Unterstützung der Markenstrategie sein.

Im Fahrradsegment hingegen werden die oben genannten außerordentlichen Abschreibungen und Restrukturierungsmaßnahmen zu einem erheblich negativen EBIT führen. Die Restrukturierung der Fahrradsparte wird jedoch im Jahr 2024 abgeschlossen sein, wodurch eine Basis für zukünftiges Wachstum geschaffen wird.

Die PIERER Mobility AG zeigt sich entschlossen, trotz der gegenwärtigen Herausforderungen die Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Stabilität des Unternehmens zu sichern. Verschiedene Anpassungen und strategische Entscheidungen sollen sicherstellen, dass das Unternehmen gestärkt aus der aktuellen Situation hervorgeht.