Optimierung der Sammelprozesse soll EU-Vorgaben ab 2028 erfüllen
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Mit dem anhaltenden E-Bike-Boom steigt auch die Zahl der Batterien, die nach Jahren intensiver Nutzung entsorgt oder recycelt werden müssen. Um die Rückführung dieser Altbatterien zu verbessern, trafen sich am 7. Oktober Vertreter des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) und der GRS Service GmbH zu einem Workshop in Dieburg. Rund 20 Fachleute aus der Fahrradbranche diskutierten dort praxisnahe Maßnahmen, um die Sammel- und Rückgabequoten weiter zu erhöhen.

EU-Vorgaben stellen Branche vor neue Anforderungen

Die europäische Batterieverordnung 2023/1542 sieht ab 2028 verbindliche Rückgabequoten für Batterien von sogenannten Light Electric Vehicles – und damit auch für E-Bikes – vor. Die Quote liegt bei 51 Prozent, gemessen am Gewicht der gesammelten Altbatterien im Verhältnis zum Durchschnitt der in den drei Vorjahren in Verkehr gebrachten Akkus.

Die Erfüllung dieser Quote stellt für unsere Branche eine echte Herausforderung dar“, erklärt Katharina Hinse, Leiterin Wirtschafts- und Industriepolitik beim ZIV. Dennoch ist die Fahrradindustrie dank des seit 15 Jahren bestehenden Rücknahmesystems von ZIV und GRS bereits gut vorbereitet: Hersteller und Fachhändler stellen bundesweit Sammelbehälter bereit, über die ausgediente Akkus sicher zurückgegeben werden können.

Fokus auf Handel und Verbraucherinformation

Ein Schwerpunkt des Workshops, der in den Räumlichkeiten des ZIV-Mitglieds ADP Engineering GmbH (Rotwild) stattfand, lag auf der Rolle des Handels. Hersteller und Händler sind gesetzlich verpflichtet, Batterien zurückzunehmen – eine Aufgabe, die sich schwierig gestaltet, da viele Altakkus in privaten Haushalten verbleiben. Unter dem Motto „Akkusammlung: viel, schnell, einfach“ wurden Wege erarbeitet, um Sammelstellen sichtbarer zu machen und Rückgaben zu erleichtern.

Datenbasis und Informationswege verbessern

Neben logistischen Fragen stand auch die Kommunikation mit Endkund:innen im Mittelpunkt. Künftig sollen Verbraucher besser über Rückgabemöglichkeiten informiert und die Datengrundlage zum Verbleib alter Akkus ausgebaut werden. Hierzu läuft aktuell eine Umfrage der TU Dresden, die das Verhalten und Wissen von E-Bike-Nutzenden untersucht. Die Ergebnisse sollen helfen, gezielte Informationskampagnen und effektivere Rücknahmestrukturen zu entwickeln – mit dem Ziel, den Wertstoffkreislauf von E-Bike-Batterien weiter zu schließen.

Mehr dazu auch direkt beim Zweirad-Industrie-Verband.

Quelle: PM ZIV
Bild: ZIV / GRS