Der französische Weltkonzern steigert Umsätze aus Kreislaufwirtschaft und senkt CO₂-Emissionen
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Der globale Multisportspezialist Decathlon zieht eine positive Zwischenbilanz seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete das Unternehmen 3,15 Prozent seines weltweiten Umsatzes – insgesamt 16,2 Milliarden Euro – durch nachhaltige Geschäftsmodelle wie Reparaturen, Vermietungen und Second-Hand-Verkäufe. Das bedeutet einen Anstieg gegenüber 2,87 Prozent im Vorjahr.

Parallel gelang es Decathlon, seine absoluten CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2021 um 13,2 Prozent zu senken – obwohl der Umsatz seitdem kontinuierlich wuchs. Im Jahresvergleich 2023/24 gingen die Emissionen um 2,8 Prozent zurück, während die Erlöse um 3,8 Prozent zulegten.

Reparaturen und Second-Hand als Wachstumstreiber

Die Nachfrage nach gebrauchten und instand gesetzten Produkten stieg spürbar. In Deutschland führte Decathlon im Jahr 2024 rund 127.000 Reparaturen durch und verkaufte 88.000 Second-Hand-Artikel. Weltweit waren es über 1,35 Millionen gebrauchte Produkte sowie mehr als drei Millionen Reparaturen. Ergänzend betreibt das Unternehmen City-Werkstätten in Hamburg, München, Dortmund und Schwetzingen und bietet in 22 Ländern Rückkaufprogramme für gebrauchte Sportgeräte an.

Unsere Kund:innen wollen Sport treiben – nicht zwangsläufig neue Produkte kaufen“, sagt Nathalie Jäger, Chief of Strategy and Sustainability bei Decathlon. „Reparatur statt Neukauf, Second-Hand statt Wegwerfmentalität – das zahlt sich aus.

Nathalie Jäger

Ecodesign gewinnt an Bedeutung

Fast die Hälfte des Umsatzes (48,5 Prozent) stammt inzwischen aus Produkten, die nach dem Ecodesign-Prinzip entwickelt wurden. Dabei stehen Langlebigkeit, Reparierbarkeit und der Einsatz recycelter Materialien im Fokus. Hinzu kommen ressourcenschonende Verfahren wie Spinn- oder Trockenfärbung, Biton oder der Verzicht auf Farbstoffe.

Rund 80 Prozent unserer Treibhausgasemissionen hängen mit Materialgewinnung und Produktion zusammen – deshalb setzen wir genau hier an“, erklärt Jäger. „Wir zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften profitabel ist und Wachstum und Klimaschutz sich nicht ausschließen.

Auch beim Materialeinsatz gibt es Fortschritte: 84,4 Prozent des verwendeten Polyesters sind recycelt oder werden mit wassersparenden Methoden verarbeitet. Zudem brachte Decathlon Recycling-Projekte wie das Domyos-T-Shirt auf den Markt, das zu 30 Prozent aus Post-Consumer-Baumwolle besteht, die in Europa gesammelt wurde.

Klimaziele mit wissenschaftlicher Basis

Die Dekarbonisierungsstrategie des Unternehmens ist an den Vorgaben der Science Based Targets Initiative ausgerichtet. Bis 2026 sollen die absoluten Emissionen um 20 Prozent gegenüber 2021 sinken, bis 2050 um 90 Prozent. Da rund 80 Prozent der Emissionen aus Materialgewinnung, Produktion und Transport resultieren, arbeitet Decathlon eng mit seinen 565 Produktionsstätten zusammen. Bereits 65,4 Prozent der prioritären Lieferanten setzen auf erneuerbare Energien.

Wir haben die Verantwortung, als einer der größten Player der Branche echte Veränderungen anzustoßen“, sagt Jäger. „Wenn wir zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften profitabel ist, folgen andere.

Internationale Anerkennung

Die Fortschritte blieben nicht unbemerkt: 2024 wurde Decathlon vom TIME Magazine als eines der nachhaltigsten Unternehmen weltweit ausgezeichnet, 2025 folgte ein A‑Rating durch das Carbon Disclosure Project.

Mit diesen Erfolgen unterstreicht Decathlon, dass wirtschaftliches Wachstum und ambitionierte Nachhaltigkeitsziele kein Widerspruch sein müssen – sondern sich gegenseitig verstärken können.

Quelle: PM Decathlon
Bilder: Decathlon