Der Verbund Service und Fahrrad (VSF) sieht derzeit stark veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Fahrradfachhandel. Als Reaktion darauf spricht sich der Branchenverband für die Einführung von Überführungskosten bei Fahrrädern aus, wie sie im Kfz-Handel seit Langem üblich sind.
Der VSF versteht darunter solche Kosten, die im Handel beim Transport, in der Finanzierung, der Versicherung und in der Bereitstellung der Fahrräder anfallen.
„In all diesen Bereichen kommt es seit Jahren zu gravierenden Veränderungen, die für den Handel stark nachteilig sind und die in Summe in der kaufmännischen Betrachtung existenziell werden“, sagt der Geschäftsführer des VSF, Uwe Wöll.
Das treffe insbesondere die kleinen und mittelgroßen Betriebe des qualitäts- und serviceorientierten stationären Fachhandels, die nicht die Einkaufskonditionen hätten, um dies dauerhaft tragen zu können.
„Ein mittlerweile erheblicher Anteil unserer Arbeit in den Werkstätten und im Verkauf wird schlichtweg nicht bezahlt“, stellt Thorsten Larschow, Vorstandsmitglied des VSF und Inhaber von Rad & Tour Cuxhaven, fest.
Die Abwicklung von Leasing- und Versicherungsfällen verursache eine erhebliche Anzahl an unbezahlten Arbeitsstunden. Zumal viele Betriebe wegen der zunehmenden Prozessvielfalt mittlerweile dazu gezwungen seien, eigene Leasing- bzw. Versicherungsspezialisten einzusetzen.
Zugleich müssten immer wieder neue Provisionszahlungen und Akquise-Beteiligungen durch den Fachhandel gestemmt werden. Zusätzlich binden unvollständige Lieferanteninformationen zur Vormontage und schwankende Vormontagequalität erhebliche Werkstattkapazitäten.
„Als Vertretung der Handelsunternehmen sämtlicher Größenklassen wird uns mittlerweile von vielen unserer Mitglieder konkret zurückgemeldet, dass die aktuelle Entwicklung schon jetzt zu wirtschaftlichen Problemen führt“, berichtet Wöll.
Es brauche eine Trendumkehr und eine Lösung für diese kritische Entwicklung im Markt. Mit der Einführung von Überführungskosten auf jedes Fahrzeug im Fahrradfachhandel bringe der VSF nun einen konstruktiven Vorschlag ein. Über die Ausgestaltung des Leistungsumfangs müsse noch geredet werden.
„Klar muss aber vor allem sein: es braucht auf absehbare Zeit endlich eine faire, transparente und betriebswirtschaftlich tragfähige Lösung für den stationären qualitäts- und serviceorientierten Fachhandel“, fordert Wöll.
Mehr Details unter: www.vsf.de.





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