Deutscher Pedelec-Hersteller prüft Folgen der neuen US-Importregeln
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Der deutsche Pedelec-Hersteller Riese & Müller hat seine Händler am Montagmorgen darüber informiert, dass vorerst keine Lieferungen in die USA möglich sind. Grund sind die neuen US-Importbestimmungen, die einen Zoll von 50 % auf Stahl vorsehen, der in E-Bikes verwendet wird.

In der Mitteilung des Unternehmens hieß es, man benötige einige Tage, um die Lage sorgfältig zu prüfen und die Konsequenzen für den weiteren Vertrieb abzuschätzen. Riese & Müller betont, dass die Rahmen der eigenen E-Bikes aus Aluminium und recyceltem Aluminium bestehen.

Die neuen Zölle betreffen Stahl, der in E-Bikes, Indoor-Trainern, Ergometern und bestimmten Handwerkzeugen verbaut ist. Importiert aus den meisten Ländern fallen 50 % Zoll an, aus dem Vereinigten Königreich 25 %. Der Stahl muss in den USA geschmolzen und gegossen worden sein, damit die Regelung nicht greift; die Montage kann anschließend im Ausland erfolgen.

Riese & Müller bittet Händler um Geduld und darum, vorerst keine täglichen Bestellungen aufzugeben, bis das Unternehmen weitere Schritte kommuniziert.

US-Strafzölle: Auswirkungen auf die Branche
Analysten sehen in den US-Stahlzöllen ein Risiko für europäische Hersteller, die auf US-Kunden angewiesen sind. Auch wenn Riese & Müller Aluminiumrahmen nutzt, könnten Zulieferer von Komponenten aus Stahl betroffen sein, was Kostensteigerungen oder Lieferverzögerungen nach sich ziehen könnte. Andere Hersteller stehen vor ähnlichen Entscheidungen: Entweder Produktionsprozesse müssen angepasst oder neue Lieferketten erschlossen werden, um die zusätzlichen Kosten zu umgehen. Die Zölle könnten so kurzfristig den US-Markt für europäische Elektrofahrräder deutlich verknappen.

Mit Informationen von Bicycle Retailer.