Das neue e-Vertic FX markiert im Bianchi 2025 Portfolio einen bedeutenden Evolutionssprung im Segment der vollgefederten E-Mountainbikes. Offiziell vorgestellt auf dem Bike Festival Garda Trentino vom 1. bis 4. Mai 2025, richtet sich das komplett überarbeitete 29-Zoll-E-MTB an ambitionierte Fahrer, die auf anspruchsvollen Trails nach maximaler Performance und Fahrspaß suchen. Das e-Vertic FX wurde laut der Macher entwickelt, um sowohl bei Solo-Ausfahrten als auch gemeinsamen Trail-Sessions mit Freunden ein verbessertes Fahrerlebnis zu bieten. Hier die Details inklusive eines ersten Fahreindrucks.
Bianchi e-Vertic FX 2025 im Überblick
Bianchi bringt das neue e-Vertic FX in zwei verschiedenen Ausstattungsvarianten auf den Markt: Das Topmodell e-Vertic FX 9.1 und das Einstiegsmodell e-Vertic FX 9.2.
Beide Modelle teilen die grundlegende Rahmenplattform und den leistungsstarken Antrieb, unterscheiden sich jedoch in einigen Ausstattungsdetails und entsprechend im Preis.
Rahmen & Geometrie
Der Aluminiumrahmen des e-Vertic FX wurde laut der Macher mittels topologischer Optimierung neu konzipiert. Diese fortschrittliche Entwicklungsmethode ermöglichte es den Bianchi-Ingenieuren, Material dort einzusparen, wo es nicht benötigt wird, und gleichzeitig die strukturelle Integrität in kritischen Bereichen zu verbessern. Das Ergebnis ist ein leichterer und dennoch steiferer Rahmen, der besonders auf technisch anspruchsvollen Trails ein responsiveres Fahrverhalten bietet.
Die Geometrie des e-Vertic FX zeigt deutlich, dass Bianchi ein modernes Trail-E-Bike mit starkem Abfahrtsfokus entwickelt hat. Der flache Lenkwinkel von 64,5 Grad – identisch über alle Rahmengrößen hinweg – sorgt für hervorragende Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten und in steilem Gelände. Dieser Wert bewegt sich in die Nähe von Enduro-Bikes und unterstreicht die Abfahrtsorientierung des Modells.
Kombiniert mit dem steilen Sitzwinkel von 77 Grad ergibt sich dennoch eine ausgewogene Geometrie, die auch gute Klettereigenschaften verspricht, da der Fahrer bei Anstiegen eine effiziente Tretposition über dem Tretlager einnehmen kann.
Die Reach-Werte steigen abhängig von der Rahmengröße an, was moderne, langgestreckte Maße für mehr Fahrstabilität widerspiegelt. In Verbindung mit den relativ kurzen Kettenstreben von 445 mm bis 510 mm je nach Größe ergibt sich ein ausgewogenes Verhältnis, das Stabilität mit Wendigkeit kombiniert.
Die progressiv ansteigenden Kettenstreben je nach Rahmengröße sind ein besonderes Merkmal und sorgen dafür, dass größere Fahrer trotz längerer Rahmen ein ähnliches Handling wie kleinere Fahrer erleben.
Auffällig ist auch der relativ tiefe Stack, was zusammen mit dem hohen Tretlagerversatz von 25 mm auf eine sportliche, eher tiefe Sitzposition hindeutet. Die wachsenden Radstände unterstreichen den Fokus auf Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Der moderate Gabelversatz (Offset) von 44 mm bei allen Größen soll zur Laufruhe beitragen, ohne die Wendigkeit übermäßig zu beeinträchtigen.
Das e-Vertic FX ist in vier Rahmengrößen erhältlich: S, M, L und XL, was eine optimale Auswahl für unterschiedliche Körpergrößen ermöglichen soll. Die proportional ansteigenden Steuerrohrlängen erlauben eine ergonomisch sinnvolle Anpassung der Lenkerhöhe an die Körpergröße des Fahrers.
Motor & Akku
Das Herzstück des e-Vertic FX stellt der jetzt noch leistungsstärkere Bosch Performance Line CX Motor dar. Die Auslieferung erfolgt zwar mit den bekannten 85 Nm, wodurch der Motor ausreichend Kraft liefert, um auch steile Anstiege mühelos zu bewältigen.
Ein Power-Upgrade auf bis zu 100 Nm und 750 Watt Spitzenleistung bleibt dem Nutzer zur Anpassung mittels eBike Flow-App vorbehalten. Besonders der neue eMTB+ Modus lässt dabei eine deutlich dynamischere Fahrweise als bisher zu.
Besonders hervorzuheben ist auch die großzügige Akkukapazität: Der fest im Unterrohr integrierte Bosch PowerTube Akku mit 800 Wh gehört zu den aktuell leistungsstärksten Energiespeichern am Markt.
Laut Herstellerangaben ermöglicht dieser Akku Reichweiten von bis zu 100 Kilometern oder etwa sieben Stunden Fahrtzeit mit Motorunterstützung im bergigen Gelände.
Für besonders lange Touren bietet Bianchi optional einen 250 Wh Range Extender an, der die Kapazität um etwa 30 Prozent erhöht und somit die Einsatzmöglichkeiten des Bikes nochmals erweitert.
Bianchi verzichtet beim neuen e-Vertic FX zwar auf die Integration der ebenfalls neuen Kiox 400C Einheit und setzt mit Kiox 300 und Intuvia 100 beim Einstiegsmodell lieber auf Bewährtes. Der hohen Funktionalität und großen Anpassbarkeit tut dies aber keinen Abbruch.
Fahrwerk & Ausstattung
Das Fahrwerk des e-Vertic FX wurde für optimale Performance auf technischen Trails abgestimmt. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Modellvarianten liegt in der Federgabel: Das hochwertigere e-Vertic FX 9.1 ist mit einer RockShox Lyrik 29-Zoll-Federgabel ausgestattet, während das e-Vertic FX 9.2 mit einer RockShox Psylo Silver RC 29-Zoll-Gabel daherkommt. Beide Gabeln bieten 150 mm Federweg und 35 mm Standrohre.
Am Heck sorgt bei beiden Modellen ein RockShox Deluxe Select Dämpfer mit 140 mm Federweg für effektives Schluckvermögen. Interessanterweise variiert der Hub des Dämpfers je nach Rahmengröße: 210/52,5 mm für Größe S und 210/55 mm für die Größen M, L und XL. Diese Anpassung ist ein weiteres Beispiel für das Bestreben von Bianchi, ein konsistentes Fahrverhalten über alle Rahmengrößen hinweg zu gewährleisten.
Bei der Ausstattung setzen beide Modellvarianten auf zuverlässige Komponenten des mittleren Preissegments. Die mechanische 12-Gang-Schaltung von SRAM SX Eagle mit einer breiten Übersetzungsbandbreite (11-50 Zähne) sorgt für ausreichend Gangoptionen in jedem Gelände. Die Kurbel stammt von FSA mit einer einheitlichen Länge von 165 mm, was bei einem E-MTB für ausreichend Bodenfreiheit in technischem Gelände sorgt.
Für zuverlässige Verzögerung sorgen bei beiden Modellen 4-Kolben-Scheibenbremsen in Form der SRAM DB4 mit großzügig dimensionierten 200-mm-Bremsscheiben an Vorder- und Hinterrad. Diese Kombination verspricht auch bei langen Abfahrten ausreichend Bremskraft und Standfestigkeit.
Auf dem Laufradsatz von Velomann sind Pirelli Scorpion E-MTB ausgestattet, beim Top-Modell in der R-Variante für Traktion und Bremsgrip, während das e-Vertic FX 9.2 auf die Pirelli Scorpion E-MTB M für Allround-Einsatz setzt. Die Velomann bietet mit maximal 150 mm Hub wie schon beim Vormodell etwas wenig Verstellweg.
Modellübersicht
Bianchi E-Vertic FX 9.1 2025
Motor: Bosch Performance Line CX, 250 W, 85 Nm
Batterie: Bosch Powertube 800, 800 Wh
Display: Bosch Kiox 300, System Controller, Mini Remote
Rahmen: Bianchi e-Vertic FX, Aluminium, 140 mm
Gabel: RockShox Lyrik 29″, 150 mm
Dämpfer: RockShox Deluxe Select
Schaltung: Sram SX Eagle, 1×12
Bremsen: Sram DB4, 200 mm v/h
Kurbelgarnitur: FSA CK-745/IS, 165 mm
Vorbau: Velomann 1″ 1/8, 50 mm
Sattelstütze: Velomann Variostütze, 31.6 mm
Sattel: Velomann Gnd Full-fit Start Up
Laufräder: Velomann Rim V22M, 29“ v/h
Reifen: Pirelli Scorpion 29×2.6 E-MTB R v/h
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 5.749 EUR
Bianchi E-Vertic FX 9.2 2025
Motor: Bosch Performance Line CX, 250 W, 85 Nm
Batterie: Bosch Powertube 800, 800 Wh
Display: Bosch Intuvia 100, System Controller, Mini Remote
Rahmen: Bianchi e-Vertic FX, Aluminium, 140 mm
Gabel: RockShox Psylo Silver RC 29″, 150 mm
Dämpfer: RockShox Deluxe Select
Schaltung: Sram SX Eagle, 1×12
Bremsen: Sram DB4, 200 mm v/h
Kurbelgarnitur: FSA CK-745/IS, 165 mm
Vorbau: Velomann 1″ 1/8, 50 mm
Sattelstütze: Velomann Variostütze, 31.6 mm
Sattel: Velomann Gnd Full-fit Start Up
Laufräder: Velomann Rim V22M, 29“ v/h
Reifen: Pirelli Scorpion 29×2.6 E-MTB M v/h
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 5.349 EUR
Kurze Ausfahrt am Gardasee
Wir hatten die Möglichkeit, das Bianchi e-Vertic FX 9.1 im Rahmen des Bike Festival Riva del Garda kurz auf den Monte Brione zu entführen. Dabei haben wir vor allem auf die Leistung des Antriebs geachtet und auch versucht, einen Eindruck von der Sitzposition bzw. Performance auf dem Trail zu bekommen.
Dieser Eindruck kann natürlich keinen vollwertigen Test ersetzen. Obwohl das neueste Update kurz vor der Übernahme auf das E-MTB überspielt wurde, wurde es aber gefühlt nicht auf die maximal möglichen 100 Nm bzw. 750 W gesetzt. Das haben wir denn erst am Monte Brione so richtig gemerkt. 😉
Gegenüber einem anderen Modell mit neuem Bosch CX-R, welches wir ebernfalls dabei hatten, fiel es trotz theoretisch gleichem Drehmoment jedenfalls etwas ab. Bergab spürte man jedenfalls kaum etwas davon und mit der ausgewogenen Geometrie hatte man sowohl im Uphill wie auch im Downhill eine passende Sitzposition.
Optisch wirkt das neue Modell deutlich ansprechender, was man evtl. auch beim Zustrom der Besucher am Stand der Marke auf dem Bike Festival ablesen konnte. Wie sich das E-MTB dann bei einem längeren Test schlägt, werden wir hoffentlich hier bald veröffentlichen können.
Fazit
Mit dem komplett überarbeiteten e-Vertic FX zeigt Bianchi, dass der traditionsreiche italienische Hersteller auch im wachsenden E-MTB-Segment konkurrenzfähige Produkte anbieten kann. Das Bike kombiniert eine moderne Geometrie mit einem leistungsstarken Antriebssystem und großzügiger Akkukapazität, was es zu einem vielseitigen Begleiter für anspruchsvolle Trailtouren macht. Mit dem im Standard-Setup bereits kraftvollen Bosch Performance Line CX Motor und den möglichen 100 Nm Drehmoment verfügt das e-Vertic FX über ausreichend Leistungsreserven auch für steilste Anstiege. Das e-Vertic FX richtet sich damit an ambitionierte Trail-Fahrer, die ein zuverlässiges und leistungsfähiges E-MTB für technisch anspruchsvolle Strecken oder ausgedehnte Touren suchen. Mit seinem ausgewogenen Fahrwerk samt großzügigen Federwegen von 150 mm vorne und 140 mm hinten dürfte es dabei besonders bergab überzeugen, ohne aber dabei bergauf an Effizienz einzubüßen – dafür sorgt der steile Sitzwinkel in Kombination mit dem leistungsstarken Antrieb. Der Preis von mindestens 5.449 Euro für das Einstiegsmodell ordnet das Bike eher im mittleren bis gehobenen Preissegment ein, was angesichts der gebotenen Technik und des renommierten Markennamens durchaus angemessen erscheint. Unsere erste Ausfahrt hat jedenfalls Lust auf mehr gemacht.
Alle weiteren Informationen stehen jetzt auf der Webseite von Bianchi zur Verfügung.
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