Bisher kennt man Leatt vor allem als Hersteller von Schutzausrüstung und Bekleidung. Nun wagt der Hersteller aus Südafrika den Schritt in die Welt der MTB-Komponenten – mit einem besonderen technologischen Ansatz, der bei Gewichtsfetischisten aufhorchen lassen dürfte.
Innovativer Materialeinsatz
Das besondere Merkmal der neuen Komponenten liegt im verwendeten Material. Während die meisten Hersteller auf Aluminium setzen, bietet Leatt seine neuen Pedale und Vorbauten in einer speziellen CeraMAG-Variante an – einer keramikbeschichteten Magnesiumlegierung.
Der Einsatz von Magnesium als Basis ist durchaus innovativ: Das Leichtmetall findet sonst hauptsächlich in Federgabeln oder in der Luftfahrtindustrie Verwendung. Die Entwicklung dieser Komponenten nahm nach Unternehmensangaben vier Jahre in Anspruch – doppelt so lange wie ursprünglich geplant, was die technischen Herausforderungen bei der Verarbeitung dieses Materials unterstreicht.
Pedale in drei Varianten
Die neuen Pedale sind in drei grundsätzlichen Bauarten erhältlich: Flat-Pedale für klassische Plattformfans, Klickpedale ohne Plattform für Endurance-Fahrer, Klickpedale mit kleiner Plattform für All-Mountain-Einsatz und Klickpedale mit großer Plattform für Gravity-Fahrer. Die Klickpedale sind alle SPD-kompatibel, entsprechende Schuhplatten werden mitgeliefert.
Besonders beeindruckend sind die Gewichtsangaben der CeraMAG-Varianten. Die Flat-Pedale wiegen in der Top-Version mit Titanachsen gerade einmal 284 Gramm pro Paar – ein erstaunlich niedriger Wert für diesen Pedaltyp. Die Endurance-Klickpedale bringen in der leichtesten Ausführung 298 Gramm auf die Waage.
Technisch sind alle Pedal-Modelle mit einem wartbaren Dreifach-Lagersystem ausgestattet, das aus einer selbstschmierenden LSL-Buchse, einem Nadellager und einem abgedichteten Kugellager besteht. Vierfache Lippendichtungen sollen dafür sorgen, dass kein Schmutz ins Innere gelangt.
Mit einer Dicke von 16 mm und einer leichten Wölbung von 5 mm verspricht der Hersteller guten Grip und ein angenehmes Pedalgefühl. Die Flat-Pedale sind mit jeweils 10 Edelstahlstiften pro Seite bestückt.
Vorbauten in unterschiedlichen Längen
Auch bei den Vorbauten setzt Leatt auf die CeraMAG-Technologie. Die Titanschrauben-Variante wiegt je nach Länge zwischen 100 und 111 Gramm, während die Aluminiumversion ab 140 Gramm startet. Diese Werte sind für 35-mm-Vorbauten durchaus konkurrenzfähig.
Die Vorbauten verfügen über eine sogenannte Zero-Gap-Frontplatte mit 210°-Lenkerumwicklung, was eine gleichmäßige Verteilung der Klemmkräfte gewährleisten soll. Mit 65 mm fällt die Klemmplattform besonders breit aus, was nach Herstellerangaben die Lenkpräzision erhöhen soll. Die Vorbauten sind ausschließlich für Lenker mit 35 mm Durchmesser konzipiert und nach EFBE EPAC Gravity TRI-TEST® (Kategorie 5) zertifiziert.
Ergänzende Komponenten: Lenker und Griffe
Das Sortiment wird durch passende Lenker und Griffe ergänzt. Die 7050 Aluminium-Lenker sind mit 284 Gramm relativ leicht und in zwei verschiedenen Rise-Varianten (23 und 38 mm) erhältlich. Sie verfügen über einen 9°-Backsweep und eine 35-mm-Klemmung.
Besonders interessant sind die mitgelieferten ReaFlex 6.0-Griffe, die mit einem speziellen Gelkern ausgestattet sind. Dieses Material mit nicht-newtonschen Eigenschaften soll seine Dämpfungseigenschaften an die einwirkenden Kräfte anpassen und besonders effizient bei der Dämpfung von Mikrovibrationen sein.
Die Griffe sind in zwei Durchmessern (33/31 mm und 31/29 mm) erhältlich und verfügen über ein konisches Profil sowie einen integrierten Stoßschutz an den Lenkerenden.
Vielfältige Farboptionen
Die CeraMAG-Produktlinie mit Titankomponenten ist ausschließlich in Weiß erhältlich, während die CeraMAG-Variante mit Stahlbeschlägen in Dunkelgrau angeboten wird. Die Aluminiumversion ist in den Farben Silber, Bronze und Schwarz verfügbar.
Verfügbarkeit und Preise
Laut Herstellerangaben sind alle Aluminiumkomponenten bereits erhältlich, während die CeraMAG-Pedale innerhalb des nächsten Monats verfügbar sein sollen. Die CeraMAG-Vorbauten sollen ab Juli 2025 ausgeliefert werden.
Die Preise bewegen sich in den für hochwertige Komponenten üblichen Bereichen. Die Flat-Pedale kosten zwischen 169 Euro (Aluminium) und 319 Euro (CeraMAG mit Titanachsen). Die Klickpedale liegen zwischen 159 Euro und 339 Euro, je nach Ausführung. Die Vorbauten werden zwischen 129 Euro (Aluminium) und 239 Euro (CeraMAG Ti in 33 mm) kosten.
Fazit
Mit diesem Einstieg in den Komponenten-Markt betritt Leatt zwar Neuland, bleibt aber seiner Philosophie treu, technisch innovative Produkte anzubieten. Ob sich die CeraMAG-Technologie durchsetzen wird, bleibt abzuwarten – das Potenzial für eine gewichtsoptimierte Alternative zu herkömmlichen Aluminium-Komponenten ist jedenfalls vorhanden.
Mehr zu den neuen Bauteilen auch direkt auf der Leatt-Webseite.
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