AMFLOW 2025 – leichte E-Mountainbikes kommen mit DJI Avinox Antrieb

Die Marke AMFLOW startet auf der Eurobike mit potenten E-Mountainbikes, in denen der DJI Avinox Antrieb ebenfalls seine Premiere feiert. Halt! DJI? Ja, ihr habt richtig gelesen. Der chinesische Hersteller von Drohnen und diversen Videoequipment für Consumer und Professionals steigt jetzt auch in den Markt für E-Bike-Antriebe ein. Und das recht kompromisslos, wenn man dies gleich mal zum Start anmerken kann. Dies sagen wir natürlich unter Vorbehalt und nur anhand der Daten auf dem Papier. Hier jetzt die Details zu den Neuheiten von DJI und AMFLOW.

AMFLOW PL Carbon mit DJI Avinox im Überblick

Die Marke AMFLOW wurde in 2023 von Technologie-Experten gegründet, die gleichzeitig leidenschaftliche Mountainbiker sind. Jahre der Entwicklung stecken hinter der neuen Marke und deren Produkten. Die brandneuen AMFLOW Modelle kommen mit einem schlanken Rahmen aus Carbon und fallen zuerst einmal nicht direkt als E-Mountainbikes auf.

AMFLOW PL Carbon Pro

Pete Archer, Senior Product Specialist bei Amflow, sagt dazu:

Rahmen & Geometrie

Der Rahmen aus Carbon bringt eine Allround-Geometrie mit, die das DJI E-Bike System perfekt integriert und auf einen Federweg von 160 mm vorne und 150 hinten ausgelegt ist.

Die E-Mountainbikes warten mit einem recht langen Reach auf, der mit einem hohen Stack kombiniert wird und den Fahrer zentral ins Bike integriert.

Der mit 64,5° nicht allzu flache Lenkwinkel wird hier mit einem steilen Sitzwinkel von 77° kombiniert, wobei die Kettenstreben von 445 mm auf dem Trail trotz eines langen Radstandes für ein agiles Handling sorgen sollen.

Motor & Akku

Der DJI Avinox Antrieb ist sehr harmonisch im Carbonrahmen integriert. Er gibt ein maximales Drehmoment von 105 Nm ab (Pro-Variante mit 120 Nm sogar etwas mehr), während die Spitzenleistung bei 850 Watt liegt. Die Dauerleistung rangiert bei den gesetzlich vorgeschriebenen 250 W.

DJI Avinox Antrieb, 250 W, 105 Nm

Dazu Christina Zhang, Senior Director of Corporate Strategy bei DJI:

Mit nur 2,52 Kilogramm ist der DJI Avinox Antrieb erstaunlich leicht und baut zudem sehr kompakt. Über ein Planetengetriebe mit Zahnrädern aus Polymer möchte man ein optimales Gleichgewicht aus Größe, Gewicht und Leistung gefunden haben. Außerdem soll der Antrieb bemerkenswert leise laufen.

Der Smart.Assist-Algorithmus von DJI sorgt mit seiner Multi-Sensor-Fusion dafür, dass die Unterstützung kontinuierlich an die aktuelle Fahrsituation angepasst wird. Vier Standard-Modi stehen dem Fahrer zur Verfügung – Auto, Eco, Trail, Turbo – wobei mit Boost eine zusätzliche Leistungssteigerung abgerufen werden kann.

Beim Auto-Modus greift DJI auf die Multi-Sensor-Fusion zurück, um die Unterstützung automatisch und kontinuierlich an den Fahrwiderstand anzupassen. Die Avinox App ermöglicht eine weitere Anpassung der Assistenzstufen und Parameter für ein individuelles Fahrerlebnis.

DJI ist auch Spezialist für Batterien und Ladetechnik und spielt hier seine Stärken aus. Es gibt zwei Varianten an Intube-Akkus, einer mit 800 Wh (3,6 kg) und einer mit 600 Wh (2,7 kg). Zum Vergleich: der 750-Wh-Akku von Bosch wiegt 4,4 kg.

12 A Super Charger von DJI

Geradezu bahnbrechend stellt sich die Ladetechnik dar, die mit einem maximalen Ladestrom von 12 A aufwartet. Der sogenannte Super Charger leistet 504 Watt und soll den großen 800-Wh-Akku in rund 1,5 Stunden von 0 auf 75 % aufladen.

Bedienung per Touchscreen und Knöpfen

Im Oberrohr ist ein 2″-OLED-Touchscreen untergebracht, der mit einer klaren Anzeige aufwartet und zusammen mit physischen Tasten die Bedienung des Antriebssystems ermöglicht.

Dezidierte Smartphone-App

Das Gerät bietet zudem GPS, LTE, Bluetooth und die Verbindung zu einer dezidierten App, mit welcher weitere Funktionalität bereitsteht, wie zum Beispiel die Anpassung der Fahrstufen und eine Navigation bzw. Tracking.

Wenn eine Verbindung mit der Avinox App besteht, hat man Zugang zu:

• Benutzerdefinierten Parametern: Die Parameter der Fahrmodi können schnell
  angepasst werden, um Leistung, Drehmoment und Trittfrequenz entsprechend den
  Fahrgewohnheiten einzustellen.
• Anti-Diebstahl-Modus¹: Ein passwortgeschützter Anti-Diebstahl-Modus löst einen
  Alarm aus und die App sendet eine Benachrichtigung, wenn eine unbefugte
  Bewegung des eMTB festgestellt wird.
• Fernortung: Der Echtzeitstandort des Bikes kann leicht überprüft werden.

Mit dem Display oder der Avinox App kann man eine Vielzahl von Daten wie
Geschwindigkeit, Reichweite, Trittfrequenz, Leistung, Drehmoment, Steigung, Höhe,
Kalorienverbrauch, Fahrzeit, Herzfrequenz und mehr abrufen. Diese Daten können auch
leicht mit Drittanbieter-Apps wie Strava synchronisiert werden, um sie mit Freunden und
der E-MTB-Community zu teilen.

Ein kompakte und unauffällige Lenkerfernbedienung für links und rechts wird per Bluetooth ans System angeschlossen und erlaubt mit drei Knöpfen die Bedienung des Antriebssystems, ohne den Lenker loslassen zu müssen.

Fahrwerk & Ausstattung

Die AMFLOW PL Carbon Modelle kommen als 29er mit 160 mm vorne und 150 mm hinten (Umbau auf Mullet dank Flip-Chip möglich). Das Top-Modell bringt dabei die brandneue Fox 36 Factory mit GripX2-Kartusche mit, während der Fox Float X Factory den Viergelenkerhinterbau im Zaum hält.

Die andere Variante kommt dann mit Fox Performance Grip Federgabel und Fox Float Performance Dämpfer. Beide E-MTBs bringen Sram-Schaltungen mit, das Top-Modell die X0 Eagle AXS Transmission, das andere Modell die mechanische GX Eagle.

Zum Fahrwerk der Amflow E-Mountainbikes teilt Danny Tien, Asia Sales Manager bei FOX, mit:

Bei den Bremsen vertraut man bei AMFLOW auf MAGURA. So setzt man beim PL Carbon Pro auf die in Rennen bewährte MT7 Pro und 203 mm große Storm HC Rotoren, während die andere Variante PL Carbon die MT5 mit ebenfalls 203 mm großen MDR-C Bremsscheiben mitbringt.

Die Modelle rollen auf eigens aufgebauten Laufrädern, bei der Pro-Variante sind diese aus Carbon, ansonsten aus Aluminium. Bei den Reifen hatte wohl Leichtbau den Vorrang. Zwar passt der Maxxis Assegai Maxx Grip vorne perfekt, allerdings nicht mit der papierdünnen EXO-Karkasse.

Der Maxxis Dissector hinten ist auch in Ordnung, allerdings würden wir uns anstatt der EXO+ Karkasse doch eher einen Wechsel auf DoubleDown wünschen. Zumindest ein Tire Insert wäre bei Serienstand zu empfehlen.

Die Fox Transfer Factory mit bis zu 210 mm Hub für den Ergon SM Pro Sattel ist standesgemäß beim Top-Modell, während die KS Rage-I sich mit 190 mm für den Selle Royal SRX Plus bei der größten Rahmengröße auch nicht lumpen lässt.

Die Kontaktpunkte und andere Bauteile kommen abgesehen vom Sattel zumeist aus eigenem Hause. Der 800 mm breite Carbonlenker beim Pro-Modell sticht hier heraus. Die E-Mountainbikes sind clean designt, die Kabelintegration findet nicht über das Steuerlager statt, sondern laufen seitlich in den Rahmen.

Mitgeliefert werden LED-Lampen und Lade-Tools (was auch immer damit gemeint ist, vielleicht Adapter) und die notwendige Betriebsanleitung. Optional steht noch eine Tasche für die Montage im Rahmendreieck zur Verfügung.

Modellübersicht

Amflow PL Carbon Pro 2025

AMFLOW PL Carbon Pro

Motor: DJI Avinox, 250 W, 105 Nm
Batterie: DJI 600, 600 Wh (opt. DJI 800, 800 Wh)
Display: DJI OLED touchscreen / Remote controls
Rahmen: Carbon, 150 mm
Gabel: Fox 36 Factory GripX2, 160 mm
Dämpfer: Fox Float X Factory
Schaltung: Sram X0 AXS Transmission, 1×12
Bremsen: Magura MT7 Pro, 203 mm v/h
Kurbelgarnitur: DJI Avinox SL, 160 mm
Vorbau: Amflow Enduro Stem
Sattelstütze: Fox Transfer Factory
Sattel: Ergon SM Pro M/L
Laufräder: Amflow Carbon, 29″ v/h
Reifen: Maxxis Assegai Maxx Grip 2.5″WT 3C EXO / Maxxis Dissector MaxxTerra 2.4″WT 3C EXO+
Gewicht: 19,2 kg (600 Wh), ca. 20 kg (800 Wh)
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis:9.999 EUR (800 Wh), 9.799 EUR (600 Wh)

Amflow PL Carbon 2025

Amflow PL Carbon 2025

Motor: DJI Avinox, 250 W, 105 Nm
Batterie: DJI 800, 800 Wh
Display: DJI Oled touchscreen / Remote controls
Rahmen: Carbon, 150 mm
Gabel: Fox 36 Performance Grip,160 mm
Dämpfer: Fox Float Performance
Schaltung: Sram GX Eagle, 1×12
Bremsen: Magura MT5, 203 mm v/h
Kurbelgarnitur: DJI Avinox SL, 160 mm
Vorbau: Amflow Enduro Stem
Sattelstütze: KS Rage-I
Sattel: Ergon SM Pro M/L
Laufräder: Amflow Alloy, 29″ v/h
Reifen: Maxxis Assegai Maxx Grip 2.5″WT 3C EXO / Maxxis Dissector MaxxTerra 2.4″WT 3C EXO+
Gewicht: ca. 21,5 kg (800 Wh)
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 6.499 EUR

Abgebildete Modelle sind hinsichtlich der äußeren Gestaltung noch nicht final, inklusive der Farbgebung und der Decals. Die Rahmenstruktur ist allerdings auf dem Serienstand. Aktuellste Informationen findet man dazu auf der Webseite von AMFLOW.

Die Produkte von Amflow werden voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2024 über autorisierte Händler unter anderem in Deutschland, Großbritannien und Australien erhältlich sein. Das globale Servicenetzwerk soll zudem zeitnahen, effizienten und professionellen Service bieten, um die Produktqualität stets zu gewährleisten.

Fazit

Mit einem Paukenschlag betritt DJI zusammen mit AMFLOW den E-Bike-Markt. Hinsichtlich der Konstruktion der E-Mountainbikes merkt man, dass hier Leute involviert sind, die etwas von der Materie verstehen. Das Avinox-Antriebssystem von DJI transportiert denselben Anspruch in das E-Bike-Universum, welches die Chinesen auch bei ihren Drohnen und Videoequipment haben. Kein Wunder, dass es in die Finalrunde des Eurobike Award 2024 eingezogen ist. Bisher berufen wir uns für unsere Meinung nur auf Informationen, die uns in Text- und Bildform vorliegen. Aber schon in kurzer Zeit werden wir uns selbst ein Bild vom Produkt selbst machen können und auch eine Probefahrt mit dem AMFLOW PL Carbon (Pro) anstreben. Wir lassen euch wissen, ob unser erster Eindruck dann auch der Realität standhält.

Mehr Informationen stehen auf der Webseite von AMFLOW zur Verfügung.

¹ Alle Daten wurden laut AMFLOW / DJI unter kontrollierten Bedingungen getestet. Die tatsächliche Erfahrung kann variieren. Weitere Einzelheiten findet man auf der Produktseite der offiziellen Amflow-Website.