PIERER Mobility: Motorradsegment erfolgreich, Fahrradsegment in Umstrukturierung

Die PIERER Mobility Group verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 einen Anstieg des konsolidierten Umsatzes um rund 9 % auf einen neuen Rekord von 2.661 Millionen Euro (Vorjahr: 2.437 Millionen Euro), trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen und Umwälzungen in der Fahrradindustrie.

Das vorläufige operative Ergebnis (EBIT) sank um etwa 32 % auf 160 Millionen Euro (Vorjahr: 235 Millionen Euro), was einer EBIT-Marge von 6,0 % entspricht. Die EBIT-Marge im Motorradsegment liegt bei rund 9 %, was im ursprünglich geplanten Bereich von 8-10 % liegt. Die Umstrukturierung im Fahrradsegment hatte jedoch einen erheblichen negativen Einfluss auf das Ergebnis. Mit rund 324 Millionen Euro liegt das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) etwa 15 % unter dem Vorjahreswert, was einer EBITDA-Marge von 12,2 % entspricht.

Im Motorradsegment stiegen die Kosten für Händlerbestände aufgrund deutlich höherer Zinssätze trotz hoher Nachfrage stark an. Daraus resultierend mussten erweiterte Zahlungsbedingungen und höhere Rabatte an die Händler gewährt werden, um die Händlerstruktur zu stärken. Dank ausreichender Liquiditätsreserven konnte die PIERER Mobility AG nicht nur ihre Händler, sondern auch ihre Lieferanten unterstützen, um deren finanzielle Situation zu stabilisieren und die durch den Zinsanstieg verursachten erheblichen Belastungen zu reduzieren. Der damit verbundene negative Einfluss auf den Free Cash Flow, der im Jahr 2023 -411 Millionen Euro betrug (Vorjahr: -3 Millionen Euro), wurde daher bewusst in Kauf genommen. Darüber hinaus blieb das Investitionsniveau im Jahr 2023 mit 284 Millionen Euro (+6 %) auf einem hohen Niveau. Die Investitionen in Serie-Entwicklungsprojekte einschließlich Werkzeuge betrugen im vergangenen Geschäftsjahr 195 Millionen Euro (+21 %).

Im Geschäftsjahr 2023 erhöhte die PIERER Mobility Group ihre Mitarbeiterzahl um 96 auf insgesamt 6.184 Mitarbeiter. Davon sind rund 220 Auszubildende in der Lehrwerkstatt am Standort Mattighofen beschäftigt. Etwa 1.300 Mitarbeiter sind in Forschung & Entwicklung tätig, was etwa 21 % der Gesamtbelegschaft entspricht.

Fahrradverkäufe: 157.358 (+33 %) – Bestandsanpassung verzerrt den Verkaufsanstieg

Die PIERER Mobility Group sah sich auch mit einem starken Preisverfall aufgrund globaler Überbestände im Fahrradsektor konfrontiert. Das Umsatzwachstum von mehr als 30 % in diesem Segment mit den Marken HUSQVARNA, R RAYMON, GASGAS und FELT war von Bestandsanpassungen und dem Verkauf der Marke R Raymon geprägt.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden 157.358 Fahrräder verkauft (Vorjahr: 118.465), davon waren 100.640 E-Bikes (Vorjahr: 74.479). Die DACH-Region bleibt der größte Absatzmarkt für Fahrräder und macht etwa 60 % aus. Der Anteil der Verkäufe in der Fahrradsparte in Nordamerika wird 2023 bei 10 % liegen.

Ausblick 2024: Steigende Rentabilität und Stärkung des Kerngeschäfts

Im Geschäftsjahr 2024 wird sich die PIERER Mobility AG darauf konzentrieren, ihr Kerngeschäft „Powered-Two-Wheelers (Motorräder und E-Bikes)“ mit den Marken KTM, Husqvarna, GASGAS und MV Agusta zu stärken. Um die Rentabilität des Konzerns zu sichern, setzt die Geschäftsleitung im aktuellen Konsolidierungsjahr Kostensenkungsmaßnahmen im zweistelligen Millionenbereich um. Ein Schwerpunkt wird auf der Straffung der Produktentwicklungszyklen und einer klaren Ausrichtung der Produktprogramme liegen.

Umstrukturierungen erfordern werden eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl um bis zu 300 in Mattighofen und Munderfing, insbesondere durch die Entfernung von Zeitarbeitern und Mitarbeitern, die das Unternehmen aufgrund natürlicher Fluktuation verlassen.

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklungen weltweit erwartet der Vorstand, dass der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 nahezu unverändert bleibt und die EBIT-Marge zwischen 5 % und 7 % liegt.

¹⁾ exklusive Leasingzugänge (IFRS 16) in Höhe von EURm 32,5