Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2014 startet die Branche erneut hervorragend in die aktuelle Saison. Ungebremst ist die Freude der Deutschen am Fahrradfahren.
Analog zum letzten Jahr sorgte der milde Winter sowie ein freundliches Frühjahr für gute Absatzzahlen bei den Herstellern.
Der Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) rechnet damit, dass zwischen Januar und Juni ca. 2,86 Mio. Fahrräder und E-Bikes an den Deutschen Verbraucher verkauft wurden.
Dies entspricht einer Steigerung von rund 2%. Sollten die positiven Witterungsbedingungen hierzulande auch weiterhin Bestand haben, so ist der ZIV zuversichtlich, dass sich dieser positive Trend fortsetzt.
Die Produktionsmenge von Fahrrädern und E-Bikes im 1. Halbjahr 2015 liegt ungefähr auf Vorjahresniveau und damit bei geschätzten 1,6 Mio. produzierter Einheiten.
Ein ganz anderes Bild als im Vorjahr zeigt sich bei der Importsituation. Wie von der Branche erwartet, lagen die Importe für Fahrräder und E-Bikes bis April 2015 deutlich über der Vorjahresmenge. Dies lässt sich dadurch erklären, dass sich die Marktteilnehmer aufgrund der Währungssituation mit Ware eingedeckt haben.
Werden sonst gut 60 Prozent der Importe im ersten Halbjahr getätigt, so waren es in diesem Jahr geschätzt knapp über 70 Prozent. Folglich werden die Importe deshalb nach Einschätzung des ZIV in der zweiten Jahreshälfte merklich zurückgehen. Die Exportsituation ist momentan schwer einzuschätzen, da der bisherige Verlauf im ersten Halbjahr sehr schwankend war.
Tendenziell liegen die Exporte leicht unter dem Vorjahresniveau. Die Inlandsanlieferung liegt auf Grund der gestiegenen Importe deutlich über dem Niveau des Vorjahres und weist zweistellige Zuwachsraten auf. Dies ist analog zu der Importsituation unüblich und wird sich nach Ein-schätzung des ZIV in der zweiten Jahreshälfte den Absatzzahlen anpassen.
E-Bikes weiterhin ungebremst
Kontinuierlich geht es auch mit E-Bikes bergauf und diese verschaffen der Branche weiterhin gute Umsätze. Der ZIV rechnet für das Gesamtjahr 2015 mit einer realisierten Stückzahl verkaufter Fahrzeuge von circa 520.000 Stück. Mittelfristig geht der ZIV davon aus, dass der E-Bike-Markt in Deutschland einen Anteil von rund 15 Prozent erreicht. Dies entspricht einer Stückzahl von rund 600.000 E-Bikes.
Das E-Bike entwickelt sich mehr und mehr zum alltäglichen Mobilitätspartner. Aber auch technische Innova-tionen, neue Modellgruppen oder attraktive Konstruktionslösungen sind nach Einschätzung des ZIV verantwortlich für das ungebremste Interesse an den motorisierten Zweirädern.
Dem Radfahren gehört die Zukunft
Das Mobilitätsverhalten der Bundesbürger verändert sich rasant, besonders im urbanen Raum. Das Auto ist immer weniger das Verkehrsmittel der Wahl, vor allem für Berufspendler.
Das Fahrrad ist Begleiter in allen Lebenslagen und bietet eine individuelle, flexible, ökonomische und vor allem zeitsparende Form der Alltagsmobilität. Dass Radfahren auch noch gesundheitsfördernd ist und die Umwelt schont, unterstreicht seine Bedeutung für die Zukunft.
Neben dem E-Bike lassen sich vor allem City- und speziell Trekkingräder als Symbol dieses Mobilitätsver-halten ausmachen. Letztere halten sich auch in diesem Jahr wieder auf dem hohen Vorjahresniveau, was zeigt, dass diese Modellgruppe als ideale Lösung für die heutige Mobilität wahrgenommen wird – sportlich, komfortabel, flexibel, robust und natürlich mit Lichtanlage und Gepäckträger voll ausgestattet.
Dazu sagt Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des ZIV:
Der Zweirad-Industrie-Verband e.V. ist die nationale Interessenvertretung und kompetenter Dienstleister der deutschen und internationalen Fahrradindustrie. Dazu gehören Hersteller und Importeure von Fahrrädern, Fahrradkomponenten, Zubehör und E-Bikes.