Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Montag mitteilte, wird es nahezu unmöglich sein, die derzeit 520 Beschäftigten der Mifa-Bike GmbH in Sangerhausen nach der Sanierung weiter zu beschäftigen. Ein massiver Stellenabbau scheint vorprogrammiert.
Im Wortlaut teilte er mit, dass “nach derzeitigem Stand die Auftragslage nur die Weiterbeschäftigung von rund der Hälfte der Arbeitnehmer erlaubt.” Dies teilte er am Montagmorgen auch der Belegschaft zusammen mit der Geschäftsführung der Mifa mit.
Im Moment kümmert man sich unter anderem darum, den Stellenabbau so sozial verträglich wie möglich zu gestalten. Hierzu liefen schon Gespräche mit dem Betriebsrat, um eine Sozialauswahl zu treffen und einen Sozialplan zu erstellen.
Ebenfalls in Betracht zieht man ein Transfergesellschaft, welche betroffene Mitarbeiter auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützen soll. Wie lange solch eine Transfergesellschaft bestehen soll, ist derzeit noch offen – das Land Sachsen-Anhalt wäre jedenfalls nicht eingebunden.
Noch bis Ende des Monats beziehen die Beschäftigten Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Es ist die zweite Insolvenz des deutschen Traditionsunternehmens innerhalb knapp drei Jahren.
Im Moment hofft man noch auf einen Einstieg eines größeren Investors bzw. mehrerer Investoren, die für ein Fortbestehen des Geschäftsbetriebes in Zukunft sorgen könnten. In diesem Zuge fällt immer wieder der Name “Hero Cycles”, jenem größtem indischen Fahrradhersteller, welcher schon vor knapp zweieinhalb Jahren die Mifa übernehmen wollte und kurz davor einen Rückzieher gemacht hatte.
Hoffen wir, dass die Mifa-Bike GmbH einen Großteil ihrer Kunden halten kann und damit dann kostendeckend in der neuen Produktionshalle ihre Aufträge abarbeiten kann. Ebenso wünschen wir uns, dass der Stellenabbau so gering wie möglich ausfällt.
Alle Informationen gibt es auch direkt auf der Mifa Webseite.
Mit Material der Mitteldeutschen Zeitung.