Wer in der letzten Woche die Messehalle A7 am Bodensee betrat, könnte meinen, die Eurobike hätte in diesem Jahr einen Frühstart hingelegt.
Exakt 500 verschiedene Produktneuheiten aus der Bikebranche, vom Fahrradschlauch bis hin zum Downhill-Boliden, waren dort – abgeschirmt und streng bewacht – am 12. und 13. August ausgestellt.
Die quasi Messe vor der Messe diente ausschließlich einer sechsköpfigen Jury für eine anspruchsvolle Entscheidungsfindung: Welche Produkte bekommen einen Eurobike Award 2015?
Wenn man einen Designer, drei Fachjournalisten, eine erfolgreiche Mountainbike-Athletin und einen Fahrradhändler aus Mailand zusammen mit einer Fülle von Neuheiten des kommenden Modelljahres in eine Halle sperrt, muss man nicht lange warten, bis leidenschaftlich und mitunter auch sehr kontrovers über Gestaltung, Technik, Funktion und Innovationsgrad der neuen Produkte diskutiert wird.
Die Jury für den Eurobike Award hat es sich bei der Auswahl der diesjährigen Preisträger nicht leicht gemacht, sondern sich kritisch mit den Wettbewerbsbeiträgen auseinander gesetzt.
Erschwerend kam hinzu, dass sich mit 500 eingereichten Produkten in diesem Jahr so viele Neuheiten wie noch nie um einen Eurobike Award beworben hatten. Mit dieser Rekord-Teilnehmerzahl hat der Eurobike Award seine Stellung als wichtigste Produktauszeichnung der Fahrradbranche einmal mehr untermauert.
Nur Produkte, die eine besondere Leistung etwa beim Innovationsgrad oder der Funktionalität, beim Design oder der Nachhaltigkeit darstellen, sind Anwärter für einen Eurobike Award.
So sagt Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich, nachdem die Jury ihre Aufgabe gemeistert hatte:
Hohe Anerkennung erntet das Teilnehmerfeld auch von der diesjährigen Fach-Jury des Eurobike Awards. „Da waren einige Sachen dabei, deren Design mich sehr begeistert hat“, sagte etwa Mountainbike-Profi Karen Eller nach getaner Jury-Arbeit. Ihr Jury-Kollege Daniel Fikuart, redaktioneller Frontmann des Fachmagazins Aktiv Radfahren, ergänzt: „Ich staune über die Fülle der neuen Entwicklungen. Viele der Wettbewerbsteilnehmer sind bestrebt, das Fahrrad der Zukunft zu bauen.“
Ich staune über die Fülle der neuen Entwicklungen. Viele der Wettbewerbsteilnehmer sind bestrebt, das Fahrrad der Zukunft zu bauen.Daniel Fikuart
Weitere Juroren waren: Designer Nils Holger Moormann, die Fahrrad-Journalisten Rodrick de Munnik (New Sokol Media, Amsterdam) und Jens Klötzer (Magazin Tour) sowie Matia Bonato vom italienischen Familienunternehmen „Biciclette Rossignoli“.
Am Ende lagen noch 64 Produkte auf den Tischen, die von der Jury für einen Eurobike Award ausgewählt wurden. Darunter sind 12 Produkte, die nicht nur besonders gut gemacht sind, sondern sogar den State of the Art im Fahrradmarkt neu definieren.
Für solche Produkte ist der Eurobike Gold Award reserviert, der als höchste Auszeichnung der Branche weltweit im Fahrradmarkt besondere Aufmerksamkeit genießt. Ein Unternehmen kann sich in diesem Jahr zudem auf einen Eurobike Green Award freuen, der besondere Produkte und Ideen würdigt, mit denen Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fahrradmarkt auf ein neues Niveau gehoben werden.
Wer wissen will, welche Produkte in diesem Jahr mit einem Eurobike Award ausgezeichnet werden, muss sich noch bis zum Start der diesjährigen Eurobike am 26. August gedulden. Dann werden wieder bis zum Ende der Messe am 29. August alle Award-Gewinner in einer Sonderschau im Foyer West ausgestellt. Am Abend des ersten Messetages werden um 18 Uhr zudem traditionell auf der Show-Bühne im Foyer Ost die Gold- und Green Awards vergeben.
Die Internationale Fahrradmesse Eurobike hat an den Fachbesuchertagen von Mittwoch, 26. August bis Freitag, 28. August von 8.30 bis 18.30 Uhr und am Publikumstag, Samstag, 29. August von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.eurobike-show.com.