Mit dem neuen Mittelmotor von Yamaha tritt ein ernst zu nehmender Bosch-Konkurrent aufs Parkett. Wir haben den neuen Antrieb für Sie zur Probe gefahren.
4 min Lesezeit

Auf der Eurobike 2013 gab es die Gelegenheit für einen kurzen Yamaha Mittelmotor Test, und zwar mit dem neuen Antrieb der PW-Serie, welcher im Vorfeld schon Einiges an Aufsehen erregt hatte.

Der neue Mittelmotor von Yamaha wurde für die Saison 2014 komplett neu entwickelt und dabei auf die Anforderungen des europäischen Marktes hin optimiert.

Das geringe Gewicht von nur 3,5 Kilogramm und das hohe Drehmoment von 60 Newtonmeter ließ viele auf eine ernst zu nehmende Alternative zum allseits präsenten Bosch Antrieb hoffen.

Yamaha Mittelmotor Test mit der neuen Trekking-Serie von Giant

Das nagelneue Modell Giant Explore E+ 1 stand uns für eine kurze Testfahrt auf dem Parcours der Eurobike 2013 zur Verfügung, welche wir uns natürlich nicht nehmen ließen. Das Giant E-Bike kommt wertig daher, hier leistet sich der globale Hersteller keine Schwäche. Schnell die Sitzhöhe per Schnellspanner eingestellt und dann ab auf die Bahn. 🙂

Giant Explore E+ 1 (2014)

Auf dem großen und mittig über dem Lenker platzierten Display, welches eine spezielle Version für Giant ist, werden alle relevanten Informationen übersichtlich dargestellt. Bedient wird das Pedelec per Bediensatellit, welcher bei Giant Sport-Ride Control genannt wird. Dieser ist in Nähe des linken Lenkergriffs angebracht.

Drei Unterstützungsstufen ECO, STD und HIGH sind dabei auswählbar, wobei es noch eine vierte gibt, welcher die Hilfskraft abschaltet. Das Display funktioniert dann aber weiter.

Wie fährt nun das Giant Explore E+?

Beginnt man zu Treten, startet der Motor unmittelbar danach. Man merkt dies an einem leichten Rucken. Im Standardmodus auf der Geraden erfolgt dabei eine gute Unterstützung des Motors. Auch den kleinen Hügel im Testparcours der Eurobike kommt man damit problemlos hinauf, wobei man aber immer schön Mittreten muss. Mit voller Power geht es natürlich um Einiges besser… 😉

Giant Explore E+ 1 2014
Am Wendepunkt fällt uns das leichte Nachlaufen des Motors auf, welches in sehr engen Kurven irritierend sein kann, für manche vielleicht sogar störend. Allerdings ist es hier beim Giant SyncDriveC Mittelmotor unserer Meinung nach nicht besonders tragisch.

Mit der maximalen Motorleistung auf Stufe HIGH beschleunigt man dann auf der Geraden schnell auf 25 Stundenkilometer, wobei beim Durchschalten die Unterschiede zwischen den Stufen nicht ganz so deutlich werden. Ohne Motorunterstützung ist ganz leichter Widerstand spürbar, der aber trotzdem kein Problem darstellt.

Bein unserem kurzem Yamaha Mittelmotor Test war der Motor immer leicht hörbar, allerdings war dies zu keiner Zeit störend. Eben ein typischer Mittelmotoren-Sound…

Die Ausstattung des neuen Trekking E-Bikes von Giant

Als Schaltwerk ist die Shimano Deore XT Dyna-Sys Shadow M781 verbaut, welche 10 Gänge bereitstellt. Diese sollten für jegliche Fahrsituationen ausreichend sein. Die eingesetzten hydraulischen Scheibenbremsen kommen ebenfalls von Shimano und passten gut zum Giant Explore E+ 1. Sie verzögerten das Pedelec kräftig und gut dosierbar bis zum Stillstand und dieses natürlich auch aus höheren Geschwindigkeiten.

Die Vordergabel ist hier die SR Suntour NCX D LO Lite, die mit einem hydraulischem Speed-Lockout ausgerüstet ist. Der Lenker mit BarEnds und der Vorbau kommen von Giant selbst, ebenso die Sattelstütze.

Das Giant Trekking-E-Bike ist fahrfertig ausgerüstet. Die komplette LED-Beleuchtung von Trelock mit Standlicht, der halb integrierte Giant-Gepäckträger, die Schwalbe Marathon Mondial Reflex Reifen und die SKS B50 Schutzbleche lassen so gut wie nichts vermissen. Auch an eine Klingel hat Giant dabei gedacht.

Der verbaute Akku am Unterrohr ist mit 400 Wattstunden laut Angaben von Giant um 11 Prozent größer geworden und sollte, je nach Fahrweise, für eine Strecke von über 100 Kilometern gut sein. Das konnten wir allerdings nicht testen… 😉

Zusätzlich noch einige Impressionen vom Giant Explore XR E+:

Fazit zum ersten Yamaha Mittelmotor Test

Die erste Fahrt mit dem neuen Yamaha Mittelmotor hat uns Spaß gemacht. Die Unterstützung erfolgt in der höchsten Stufe kräftig und man merkt dabei das hohe Drehmoment. Aber auch in der Standard-Stufe ist ein gutes Vorwärtskommen kein Problem und man kann den Motor als wirkliche Alternative zum Platzhirsch Bosch ansehen.

Lautlos ist der Antrieb systembedingt aber nicht – es sind hier ja ähnlich wie im Bosch Getriebe-Zahnräder aus Kunststoff verbaut. Auch das leichte Nachlaufen ist nicht jedermanns Sache und macht sich besonders in engen Kehren oder Kurven bemerkbar. Man kann sich allerdings darauf gut einstellen und einfach ein kleines bisschen früher mit dem Treten aufhören.

Insgesamt bekommt der neue Yamaha Mittelmotor aber unsere Empfehlung.
In diversen Pedelecs von Giant wird der neue Antrieb ab Anfang 2014 verfügbar sein und jeder kann dabei seine bevorzugte Modellvariante finden.