Für die Niedersachsen stellt die Integration dieses Antriebs einen neuen Meilenstein im Portfolio dar
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Über das Nicolai Saturn 16 MGU haben wir zur Vorstellung ausführlich berichtet und das Modell gleich danach auch am Gardasee auf eine kurze Runde mitgenommen. Die Vorstellung des ersten Modells außerhalb des exklusiven Kreises der Launchpartner der Pinion MGU stellt einen bedeutenden Schritt für den Hersteller aus Niedersachsen dar und schürte auch unser Interesse. Das neue E-Mountainbike ist auch mit dem neuen Antrieb ganz klar als Nicolai zu erkennen und bringt alles mit, was man vom Unternehmen aus Elze/ Mehle erwartet. Wie hat sich das Modell auf unserer Fahrt am Gardasee geschlagen?

Nicolai Saturn 16 MGU im ersten, kurzen Test

Ein ausgetüftelter und in hoher Handwerkskunst gefertigter Aluminiumrahmen ist das Markenzeichen von Nicolai und so auch am neuen Saturn 16 MGU zu finden, der neuen E-Enduro des Teams rund um Kalle Nicolai.

Die bewährte Geolution Tour Geometrie wurde auch hier implementiert und soll dem Nutzer eine vielseitige Nutzungsmöglichkeit geben, anstatt komplett auf harten Downhill ausgerichtet zu sein.

Nicolai Saturn 16 MGU 8.0 2024

Nicolai Saturn 16 MGU 8.0 2024

Durch die Auslegung mit flachem Lenkwinkel und steilem Sitzwinkel bei langem Reach sitzt man direkt über dem Motor und somit zentral im Bike und soll so von einer ausgewogenen Gewichtsverteilung profitieren.

Die Pinion MGU wurde harmonisch ins Design des E-Mountainbikes integriert, wobei der Abtrieb hier über einen Zahnriemen erfolgt. Der speziell entwickelte Riemenspanner soll dafür sorgen, dass das Modell auch bei Ausnutzung des kompletten Federwegs keine Probleme mit der Riemenspannung bekommt.

Mit den mächtigen Dimensionen und nicht zu vernachlässigendem Gewicht hat der im vergangenen Jahr vorgestellte Antrieb aus Schwaben kein Problem und per gut erreichbarem E-Trigger kann blitzschnell der richtige Gang eingelegt werden.

Unser Testbike war mit dem kleineren Akku mit 720 Wh ausgerüstet, der sich etwas harmonischer in den Rahmen einfügt. Mit beiden Varianten sind große Runden machbar, für unseren Zweck hat die Kapazität dicke ausgereicht.

Wie schon am Vortag mit dem GasGas MXC 5 fuhren wir auch an diesem Tag weg vom See in Richtung Varone. Da gerade der Scott Bike Marathon mit diversen Sperrungen einherging, mussten wir anfangs ein bisschen kreuz und quer durch die Stadt fahren.

Trotzdem erreichten wir nach kurzer Zeit wieder ruhigere Wege, die uns dann wieder nach oben führten. Der Antrieb von Pinion unterstützte kräftig und brachte das mit knapp 27 kg nicht gerade leichte E-MTB mit Fahrer nach oben.

Wie schon öfters geschrieben, gibt der Pinion-Motor seine Leistung in den unteren Gängen recht laut, in den oberen Gängen dann aber sehr leise ab. Im Vergleich mit einem anderen Modell mit der MGU lag das Nicolai in Sachen Geräuschentwicklung hier gleichauf.

Hatte man den Aufstieg geschafft, bot sich ein toller Ausblick und belohnte den Nutzer so für alle Strapazen. Nach einer kurzen Pause wartete dann die Abfahrt, welche für das Nicolai wohl die leichteste Übung darstellt.

Das Geschoss aus Niedersachsen bügelte jedenfalls über jegliches Gelände hinweg, ohne mit der Wimper zu zucken. Hier liegt ganz klar eine weitere Stärke des Modells. Trotz ziemlich forderndem Untergrunds blieb das Saturn 16 MGU erfreulich leise.

Sicher, das hatten wir so von der Nicolai E-Enduro auch erwartet, wobei das Modell wohl auch gegenüber am Monte Brione eine gute Figur auf den Trails gemacht hätte. Diese waren aber aufgrund des Regens in den Tagen davor nicht in optimalen Zustand.

Uns lag es daher eher daran zu erfahren, wie sich das Gesamtpaket zeigt, welches das Team aus Elze geschnürt hat und weniger daran, wie sich das Modell explizit in der Disziplin Downhill zeigt.

Nicolai Saturn 16 MGU 8.0 2024

Nicolai Saturn 16 MGU 8.0 2024

Nicolai Saturn 16 MGU 8.0 2024

Motor: Pinion E-Drive E1.12, 250 W, 85 Nm
Batterie: Fit Ultracore 960, 960 Wh (opt. 720 Wh)
Display: Pinion Remote LED
Rahmen: Aluminium
Gabel: Fox 38 Factory, 160 mm
Dämpfer: Fox DHX Factory
Schaltung: Pinion TE1 E-Trigger, 1×12
Bremsen: Magura MT7 Pro HC, 220/203 mm v/h
Kurbelgarnitur: Pinion Crankset 165 mm CNC
Vorbau: Raceface Turbine R 35Ø x 32 mm
Sattelstütze: Bikeyoke Divine 30,9 mm
Sattel: SQLab 60X Ergowave active – 140 mm
Laufräder: DT Swiss HX1700 30 mm – 29″ v/h
Reifen: Schwalbe Eddy Current, Evo, Super Trail 29×2,6 “/ Schwalbe Eddy Current, Evo, Super Gravit 29×2,6” v/h
Gewicht: 26,9 kg (Größe M)
zul. Gesamtgewicht: n/a
Preis: 10.999 EUR (720 Wh) / 11.199 EUR (960 Wh)

Fazit

Das Nicolai Saturn 16 MGU reiht sich nahtlos in die Serie der überaus potenten E-Mountainbikes der Kultmarke ein. Die Pinion MGU ändert nichts daran, sondern stellt Kunden nur noch eine weitere Option zur Verfügung, um sich so ein Modell konfigurieren zu können, welches seinem Anforderungsprofil am besten entspricht. Das Raw Finish unseres Testbikes machte natürlich auch hier etwas her, der Antrieb samt integriertem Getriebe hebt das Modell auf die nächste Stufe in Sachen E-Bike-Motor und die Performance samt Verarbeitung war auf höchstem Niveau, wie immer bei den Niedersachsen. Mit mindestens 11.000 EUR lässt sich Nicolai seine neueste Entwicklung aber auch überaus gut bezahlen.

Alle weiteren Informationen stehen auf der Webseite von Nicolai zur Verfügung.