Der eBike-Pionier der ersten Stunde hat sein neuestes Flaggschiff präsentiert
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Mit dem brandneuen PW-X3 wurde das Highlight im Yamaha 2022 Programm vorgestellt, welches die Spitze im stark umkämpften E-MTB-Segment wieder zurückerobern soll. Dafür glänzt die neue Antriebseinheit mit zahlreichen Top-Werten und soll nicht nur deshalb die Führung übernehmen. Alle weiteren Informationen nun in diesem Beitrag.

Yamaha PW-X3 im Detail

Yamaha, der Pionier in Sachen E-Bikes, hat schon vor dreißig Jahren das erste elektrisch unterstützte Fahrrad auf den Markt gebracht. Mit zahlreichen Innovationen wartete das Unternehmen seitdem in diesem Bereich auf und blieb zudem immer konkurrenzfähig, wie auch unser Test des Vorgängers PW-X2 aufzeigt.

Nun hat man mit dem Yamaha PW-X3 dessen Nachfolger vorgestellt, welcher nicht nur diesen Antrieb in so gut wie allen Punkten übertreffen soll. Der laut der Japaner speziell für die nächste Generation von E-Mountainbikes entwickelte Antrieb stellt die bislang kleinste, leichteste aber dennoch stärkste Antriebseinheit des Unternehmens dar.

Yamaha PW-X3 2022

Die höhere Leistung soll man den Angaben des Herstellers zufolge schon bei der ersten Kurbelumdrehung spüren. Dabei soll die höhere Leistungsentfaltung nicht nur das E-MTB besser voranbringen, sondern auch eine engere Verbindung zwischen Mensch und Maschine ermöglichen. „Pure Ride“, wie Yamaha dieses Fahrgefühl dann nennt.

85 Nm Drehmoment

Das Drehmoment ist im Zuge der Neuentwicklung auf 85 Newtonmeter angewachsen und schließt damit auf den Wert der härtesten Konkurrenten auf. Damit soll der Motor die notwendige Durchzugskraft bieten, die den Nutzer dann steile Anstiege oder sandiges bzw. matschiges Terrain souverän meistern lassen.

Sobald Druck auf das Pedal kommt, soll laut Yamaha die Motorunterstützung einsetzen, wobei der Antrieb dann einen kraftvollen und unterbrechungsfreien Kraftfluss bereitstellen soll, der möglichst natürlich mit dem Körper des Fahrers interagiert.

Durch optimierte mechanische Komponenten wie dem neuen Rastmechanismus reduziert Yamaha beim PW-X3 den Leerweg (Backlash) insoweit, als der Antrieb direkter auf die Pedalbelastung anspricht. Hier tragen auch das reduzierte Gewicht der Achswelle und des Untersetzungsgetriebes dazu bei. „Zero Cadence“ nennen die Japaner die aus dem Zusammenspiel verschiedenster Konstruktionsprinzipien erzielte Technologie, die eine sofortige Kraftentfaltung und eine schnelle Beschleunigung ermöglichen.

Für den Yamaha PW-X3 wurde der automatische Unterstützungsmodus neu entwickelt und soll eine optimal dosierte Zusatzpower für jegliche Situationen in unterschiedlichen Geländearten bereitstellen. Als feste Stufen stehen wie gehabt „Eco“, „Standard“ und „High Performance“ zur Verfügung.

Die Regelung lässt den Antrieb auf ebenen Straßen weniger unterstützen, stellt dem Nutzer an steilen Abschnitten jedoch mehr Leistung zur Verfügung und soll so ein fein abgestimmtes Unterstützungsgefühl schaffen, welches den Antrieb quasi die Gedanken des Fahrers erraten lässt.

Leicht & kompakt

Leicht waren die PW-Antriebe laut der Japaner schon immer, allerdings stellt der PW-X3 mit nur 2,75 Kilogramm das Vorgängermodell problemlos in den Schatten und spart gegenüber diesem noch einmal 10 Prozent an Masse ein. Auch die Konkurrenz lässt man laut Yamaha mit diesem Wert hinter sich.

Größenvergleich mit dem Vorgänger

Der Antrieb ist leicht, aber ebenso auch kompakt und benötigt einen um 20 Prozent geringeren Bauraum. Durch die kompaktere Bauform sollen sich ganz neue Möglichkeiten für die Fahrradkonstrukteure eröffnen, die ihren Kunden damit eine ideale Rahmengeometrie und Federungskinematik anbieten können.

Auch der Q-Faktor soll mit 128 mm den marktweit besten Wert darstellen, wobei die gesamte PW-X-Baureihe seit jeher in diesem Bereich rangierte, der von vielen Radsportlern als ideal angesehen wird.

Highlights Yamaha PW-X3:

  • 85 Nm Drehmoment über einen breiten Trittfrequenzbereich
  • Zero-Cadence-Technologie für sofortige Leistungsentfaltung bei Pedalbelastung
  • Nur 2,75 kg Gewicht – ca. 10 % leichter und ca. 20 % kleiner als das Vorgängermodell PW-X2
  • Verbesserte Schiebehilfe
  • Bester Q-Faktor durch schmale Motorkonstruktion
  • Automatischer Unterstützungsmodus wählt je nach Fahrsituation zwischen Fahrstufen Eco, Standard und High-Performance
  • Konstant hohe Leistung bei hoher Trittfrequenz
  • EXPW – Extra Power-Modus

Technische Daten:

  • Nennspannung: 36 V
  • Nennleistung: 250 W
  • Max. unterstützte Geschwindigkeit: 25 km/h
  • Max. Drehmoment: 85 Nm
  • Gewicht: 2,75kg
  • Unterstützungsmodi: Eco Modus / Standard Modus / High-Performance Modus / Automatikmodus, der je nach Fahrsituation den geeigneten Modus auswählt

Yamaha Interface X

Mit dem Yamaha Interface X stellt der Global Player aus Japan eine minimalistisch designte, einfach zu bedienende LED-Kommunikationseinheit vor, die den neuen PW-X3 bestens ergänzen soll. Die Einheit wird am Vorbau montiert, was den gesamten Lenker bzw. das Cockpit insgesamt aufgeräumter wirken lässt.

Yamaha Interface X 2022

Yamaha Interface X

Eine praktische Schaltereinheit mit ergonomischen Tasten ist im Lieferumfang enthalten, die eine Auswahl der Fahrstufe ohne notwendigen Blickkontakt ermöglichen soll. Die Unterstützungsstufe wird farbcodiert angezeigt und auch der Akkulevel wird gut und schnell ablesbar per LED-Leuchte signalisiert.

Yamaha x SIGMA, Garmin und Echowell

Kunden, die gerne einen Fahrradcomputer an ihrem E-Bike verbauen möchten, haben beim neuen Yamaha-System eine große Auswahl von den führenden Herstellern in diesem Segment. Das neue Interface X bietet neben Bluetooth LE demnach auch die ANT+™-Funktechnik und kann daher mit Fahrradcomputern der Marken SIGMA, Garmin und Echowell kommunizieren.

SIGMA

Als Unternehmen, die mit innovativen Ideen den Fahrradmarkt prägen – Yamaha baute das erste E-Bike und SIGMA mit dem Cyclecoach den ersten digitalen Fahrradcomputer – eint Yamaha und SIGMA SPORT der gleiche Pioniergeist. Demnach erscheint die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen folgerichtig, wobei das neue Yamaha Interface X und der SIGMA EOX VIEW 1300 ein herausragendes Benutzererlebnis bereitstellen sollen.

Garmin

In Sachen GPS-Systeme ist Garmin weltweit an der Spitze. Über ANT+™ können die Geräte des Schweizer Herstellers mit verschiedensten Geräten kommunizieren. Das Yamaha Interface X ist mit den Edge® 530, Edge® 830, Edge® 1030, Edge® 1030 Plus Geräten von Garmin kompatibel und kann dabei auf drei verschiedene Profile zurückgreifen.

Echowell

Das taiwanische Unternehmen Echowell verkauft weltweit Millionen Fahrradcomputer. Das LEV100 ist ein speziell für E-Bikes konzipiertes Gerät, das auch mit dem Interface X kompatibel ist und dabei zahlreiche Informationen bereitstellt.

Yamaha Akku External Crossover 400

Mit dem neuen External Crossover 400 Akku erweitert Yamaha 2022 seine “External Crossover”-Akkubaureihe, die einige Vorteile bieten soll, wenn das Pedelec in der Stadt, zum Pendeln oder gar als Leihrad genutzt werden soll. Der Akku ist demnach außen angebracht und kann mithilfe eines Schlüssels schnell und einfach abgenommen werden.

Yamaha External Crossover 400

Yamaha External Crossover 400

Das ist besonders hilfreich, wenn es in der Garage oder an einem sonstigen Abstellort des E-Bikes keine Netzsteckdose gibt. Am eingebauten Tragegriff lässt sich der rund 2,8 Kilogramm schwere Akku problemlos zur nächsten Ladestelle tragen. Die 410 Wh Kapazität des modernen Lithium-Ionen-Akkus lässt sich dann innerhalb 3,5 Stunden wieder komplett aufladen.

OEMs: Unterstützung steht bereit

Die Einführung des Yamaha PW-X3 zeigt auf, dass der japanische Hersteller voll hinter den Herstellern von E-Mountainbikes in Europa steht, die aktuell an leichteren und leistungsfähigeren Modellgenerationen arbeiten. Das globale Unternehmen verfügt als E-Bike-Pionier über einen reichhaltigen Erfahrungsschatz und kann hochwertige Antriebe mit modernster Peripherie bereitstellen.

Hier noch ein Video zum neuen Yamaha PW-X3:

Fazit

Obwohl die Vorgängergeneration sich hinsichtlich der Leistungsentfaltung unserer eigenen Erfahrung nach kaum hinter aktuellen Antriebssystemen verstecken musste, so kann das nun vorgestellte Motorsystem das Verlangen der Fahrradhersteller nach kompakteren, leichteren und leistungsfähigeren Motoren bedienen. Wie sich die Antriebe dann im Fahrbetrieb verhalten, werden wir schon bald versuchen, in einem Test herauszufinden.

Mehr auch unter www.yamaha-motor.eu.

Quelle: PM Yamaha
Bilder: Yamaha
Video: Yamaha