Anlässlich des internationalen Aktionstags vergleicht ein Ranking die Höhe der Geldstrafen für unterschiedliche Verstöße mit dem Rad in Europa.
3 min Lesezeit

Am 3. Juni wird weltweit der Weltfahrradtag gefeiert, ein Tag, der die Bedeutung des Fahrrads als nachhaltiges und gesundes Verkehrsmittel in den Fokus rückt. Laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) waren im Jahr 2023 mehr als 37 Millionen Menschen in Deutschland mit dem Fahrrad auf Reisen und Tagesausflügen unterwegs. Besonders für Städtetrips bietet das Fahrrad eine flexible Möglichkeit, urbane Metropolen zu erkunden. Doch im Urlaub kann es leicht passieren, dass man lokale Verkehrsregeln unbeabsichtigt missachtet. Die daraus resultierenden Geldstrafen variieren in Europa erheblich.

Fahrrad-Bußgelder im Ranking

buycycle, eine Online-Plattform für gebrauchte Fahrräder, hat eine umfassende Analyse der Bußgelder für typische Fahrrad-Verstöße in 20 europäischen Hauptstädten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Verstöße wie das Überfahren roter Ampeln oder die Handynutzung während der Fahrt in Städten wie Athen oder Rom deutlich teurer sind als in Berlin.

Platz Stadt Defektes, bzw. kein Licht Handynutzung während der Fahrt Fahren abseits ausgewiesener Radwege Fahren über Rot
1 Madrid 200 € 200 € 100 € 100 €
2 Luxemburg Stadt 49 € 145 € 175 € 145 €
3 Athen 40 € 100 € 80 € 700 €
4 Brüssel 200 € 110 € 60 € 174 €
5 Rom 24 € 161 € 25 € 613 €
6 Kopenhagen 95 € 135 € 94 € 134 €
7 Oslo 80 € 120 € 120 € 120 €
8 Stockholm 45 € 133 € 133 € 133 €
9 Paris 22 € 135 € 135 € 135 €
10 Amsterdam 95 € 140 € 40 € 100 €

Die teuersten Städte: Madrid führt das Ranking an

Spanische Städte, insbesondere Madrid, haben die höchsten Strafen für Fahrrad-Verstöße. Ein Verstoß wie das Fahren ohne Licht oder die Nutzung des Handys während der Fahrt wird mit 200 Euro geahndet. Auch das Fahren abseits der vorgesehenen Radwege oder das Ignorieren roter Ampeln kostet in Spanien 100 Euro.

Beleuchtung und Sichtbarkeit: Strenge Regeln in Madrid und Brüssel

Eine korrekte Beleuchtung ist essentiell für die Sicherheit im Straßenverkehr. In Madrid und Brüssel kostet das Fahren ohne Licht jeweils 200 Euro. In Deutschland beginnen die Strafen bei 20 Euro, können jedoch bei Gefährdung oder Unfall erheblich steigen.

Handy am Lenker: Hohe Strafen in Rom und Madrid

Die Nutzung eines Handys während der Fahrt ist in vielen Ländern strikt verboten. In Madrid wird dies mit 200 Euro bestraft, in Rom mit 161 Euro. In Berlin drohen bei einem solchen Verstoß 55 Euro Strafe. Eine sichere Alternative bieten Handyhalterungen, die in den meisten Ländern erlaubt sind.

Radwege: Verstöße können teuer werden

Viele europäische Städte trennen klar zwischen Fahrrad- und Fußgängerwegen. In Luxemburg kostet das Fahren auf nicht ausgewiesenen Radwegen 175 Euro, in Paris 135 Euro. In Deutschland sind es ab 20 Euro. Diese Maßnahmen sollen vor allem Unfälle mit Fußgängern verhindern.

Rote Ampeln: Strikte Regeln in Athen und Rom

Das Überfahren einer roten Ampel wird in Athen mit 700 Euro und in Rom mit 613 Euro bestraft. Warschau hingegen verlangt nur 23 Euro. In Deutschland sind es 60 Euro und ein Punkt in Flensburg, unabhängig davon, ob man einen Führerschein besitzt.

Trunkenheit am Lenker: Harte Strafen bei Verstößen

Alkohol beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit und erhöht die Risikobereitschaft. In Italien liegt die Promillegrenze bei 0,5, höhere Werte führen zu Strafen ab 545 Euro. In London sind bereits bei über 0,0 Promille Strafen von bis zu 1.113 Euro möglich. In Deutschland wird ab 1,6 Promille eine Straftat begangen, die im schlimmsten Fall mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet wird.

Weitere Regeln im europäischen Vergleich

Neben den Hauptverstößen gibt es zahlreiche weitere Vorschriften:

  • Kopfhörer: In Madrid verboten, in Rom erlaubt bei nur einem bedeckten Ohr. In Deutschland nicht explizit verboten, kann aber Mitschuld bei Unfällen bedeuten.
  • Helmpflicht: In Malta und Finnland verpflichtend, in Spanien nur bis 16 Jahre und außerhalb von Stadtgebieten.
  • Warnwesten: Pflicht in Ländern wie Frankreich, Italien oder Kroatien unter bestimmten Bedingungen.
  • Fahrradklingel: In den meisten europäischen Ländern Pflicht, außer in der Schweiz und Großbritannien.

Weitere Informationen zur Analyse und eine detaillierte Darstellung der Methodik finden sich unter: www.buycycle.com.

Dieser umfassende Überblick verdeutlicht, dass Fahrradfahrer in Europa gut informiert sein sollten, um unangenehme und kostspielige Überraschungen im Urlaub zu vermeiden.

Quellen zur Studie

Quelle: PM buycycle
Bild: Pixabay