Die Luxusmarke Mercedes-Benz hatte sie zuerst in der S-Klasse in den Automobilbereich eingeführt, jetzt bringt Trelock die Technologie in das E-Bike-Segment
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Trelock hat seine Street-Screen-Technologie erstmals auf der Eurobike 2022 gezeigt. Ähnlich wie das erstmals 2016 von Mercedes-Benz gezeigte Digital Light, kann es die Fahrbahn als Leinwand nutzen und Lichtanimationen in Form von Bildern und Videos auf die Straße projizieren. Damit betritt Trelock als erster Hersteller von Fahrradbeleuchtungen das Feld der „Vehicle-to-X“-Kommunikation und schließt damit zu Anwendungen im Premium-Automobil-Segment auf.

Mehr als „Sehen und gesehen werden“

Bisher waren eine größere Helligkeit, eine bessere Fahrbahnausleuchtung oder die bessere Sichtbarkeit eines Fahrradfahrers die Kriterien, die man zur Beurteilung von Fahrradbeleuchtung heranzog. Mit der Street-Screen-Technologie hat Trelock jetzt aber eine neue Entwicklungsstufe erreicht, die im Fahrradsegment bahnbrechend sein könnte.

Sie wird erstmals in Premium-E-Bikes als neues intelligentes Lichtsystem eingesetzt und ermöglicht es, eine völlig neue Art der Lichtkommunikation und Interaktion zwischen dem E-Bike-Fahrer und anderen Verkehrsteilnehmen zu realisieren.

Als in diesem Fahrzeugsegment neuartiges Assistenzsystem kann es Bilder und Videos auf die Straße projizieren und so die Sicherheit und den Komfort des Radfahrers deutlich erhöhen. Ralf Northoff, GPS Lights Engineering Manager bei TRELOCK, AXA und Kryptonite, teilt zur Neuentwicklung des Münsteraner Unternehmens mit:

Die Street-Screen-Technologie haben unsere Ingenieure als innovatives Lichtkonzept speziell fürs E-Bike konzipiert, und wir wollen damit zeigen, dass unsere Vision vom Fahrradlicht der Zukunft weitaus mehr und anspruchsvollere Features bietet, die über das übliche „Sehen und gesehen werden“ hinausgehen.Ralf Northoff

Fahrbahn als Leinwand

Wie bei den Autoscheinwerfern besteht auch die im Fahrradscheinwerfer integrierte Technologie aus einem winzigen Modul, welches Tausende bewegliche Mikrospiegel beinhaltet, die gezielt angesteuert werden und so hochauflösende Bilder oder Videos auf die Straße projizieren können. Diese visuellen Inhalte können zur Sicherheit des Radfahrers selbst und auch zu der anderer Verkehrsteilnehmer beitragen.

Die Technologie kann mit weiteren Kompetenzen von Trelock wie Sensor-, Radar- oder Temperaturfunktion zusammenarbeiten und auch direkt mit dem E-Bike-System verbunden werden. Konkret könnte so eine optische Markierung auf die Straße projiziert werden, wenn ein Auto dem E-Bike-Fahrer beim Überholen zu nahe kommt und den Mindestabstand nicht einhält. Oder durch Pfeilsymbole einen Abbiegevorgang rechtzeitig visualisieren.

Die Möglichkeiten sind schier endlos und können in Form von Gefahrensymbolen den nachkommenden Verkehr warnen, wenn der E-Bike-Fahrer abrupt bremsen oder ausweichen muss. Auch der Nutzer selbst kann vor Gefahren gewarnt werden, wie zum Beispiel Glatteis, einem spontanen Öffnen einer Autotür oder einem rückwärts ausparkendem Auto.

Neben der Nutzung unter einem Sicherheitsaspekt können auch Komfortfunktionen über das System dargestellt werden, darunter eine Warnung, wenn der Akkustand unter ein gewisses Niveau fällt oder auch zur Erinnerung an das Helmtragen oder Abschließen des E-Bikes.

Fahrradhersteller können das System weiter auch zur Personalisierung verwenden, indem man sich mit einem eigenen Lichtdesign von der Konkurrenz abhebt. So kann die neue Technologie auch die im vergangenen Jahr eingeführte COB-Line Rücklicht-Serie ergänzen, die beim Einschalten des E-Bikes einen Lauflichteffekt im Rücklicht abspielt.

Bei Trelock steht die zukunftsweisende Technik jetzt für Front- und Rücklicht zur Verfügung und macht das Fahrradfahren insgesamt sicherer, komfortabler und auch individueller.

Anwendungsbeispiele

Nutzen Beispiele
Sicherheit
  • Optische Markierung einer Sicherheitszone, wenn ein Auto dem Fahrradfahrer beim Überholen zu nahe kommt und den Mindestabstand nicht einhält
  • Auf die Fahrbahn projizierte Pfeilsymbole visualisieren anderen Verkehrsteilnehmern den Abbiegevorgang
Warnfunktion
  • Gefahrensymbole warnen den nachkommenden Verkehr, wenn der Radfahrer abrupt abbremsen oder ausweichen muss
  • Auch der Radfahrer selbst kann in Situationen gewarnt werden, in denen er mit unerwarteten Ereignissen konfrontiert wird, z.B. durch das Türöffnen eines parkenden Autos oder das Rückwärtsfahren eines Autos aus der Parklücke
Komfort- und Erinnerungsfunktion
  • Batteriestatus des E-Bikes
  • Erinnerung ans Abschließen des E-Bikes
  • Helmtragen
  • Warnung vor Glatteis
Individualisierung und Design
  • Starten oder Ausschalten des E-Bikes wird durch ein individuelles Lichtdesign auf der Straße effektvoll in Szene gesetzt
  • Logoprojektion von Fahrradmarken
  • Personalisierte Lichtinszenierung

Vom Lichtlabor auf die Straße

Auf der Eurobike in Frankfurt hatte Trelock die neue Technik in einem Scheinwerfer der brandneuen Lighthammer-Serie implementiert und zeigte die Innovation dort live. Aus der Branche erhielt man viel Interesse und positives Feedback und sieht einer Zusammenarbeit mit OEM-Partnern aus dem gehobenen E-Bike-Segment in naher Zukunft entgegen. Je nach gewünschter Umsetzung ist die Erfüllung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung in Deutschland oder anderen Ländern bei der individuellen Konfiguration selbstverständlich, wie das Unternehmen aus Münster mitteilt.

Fazit

Der Transfer zukunftsträchtiger Technologie in das E-Bike-Segment zeigt auf, dass die E-Bikes ein ernstzunehmendes Verkehrsmittel sind, die auch technologisch mit den für den modernen Verkehr immer weniger wichtigen Autos mithalten können. Je sicherer und komfortabler moderne E-Bikes sind, umso mehr Menschen wagen den Umstieg auf die Fahrzeugkategorie und profitieren von allen anderen Vorteilen, welche das moderne Verkehrsmittel bietet. Chapeau, Trelock!

Alle weiteren Informationen stehen auch unter auch die im vergangenen Jahr eingeführte COB-Line Rücklicht-Serie zur Verfügung.

Quelle: PM Trelock
Bilder: Trelock