Das neue Turbo Creo 2 von Specialized Bicycles soll seinen Vorgänger in allen Bereichen übertreffen. Vor allem hinsichtlich Kraft und Effizienz hat das neue Modell zugelegt und soll auch mit einem noch breiteren Nutzungsbereich überzeugen. Wie sich dies im Detail zeigt und welche Verbesserungen die Entwickler der Marke in ihrem neuesten E-Bike haben einfließen lassen, stellen wir jetzt in diesem Beitrag genauer vor.
Specialized Turbo Creo 2 im Überblick
Im Sommer 2019 wurde das Specialized Turbo Creo vorgestellt, damals das erste E-Roadbike der Marke und ebenfalls darauf aus, der Konkurrenz das Fürchten zu lehren. Da kein in dieser Zeit verfügbarer Antrieb für die Ansprüche der Kalifornier passte, wurde kurzerhand ein eigener Antrieb entwickelt, mit MAHLE als Partner.
Specialized Turbo Creo 2
Für die zweite Generation, das nun hier vorgestellte Turbo Creo 2, hat man den Antrieb nochmals überarbeitet und einiges an Verbesserungen herausgeholt (wie schon beim Turbo Levo SL Gen2). Daneben gibt es aber auch am Bike selbst und der verbauten Technologien weitere Optimierungen, die wir jetzt in diesem Beitrag in allen Details vorstellen.
Rahmen & Geometrie
Der FACT 11r Carbonrahmen des neuen Modells wurde im Vergleich zum Vorgänger leichter und hinsichtlich der Geometrie angepasst. Die Änderungen basieren auf den Erkenntnissen, die Specialized von seinen konventionellen Endurance- und Gravel-Modellen gesammelt hat.
Durch mehrere Maßnahmen hat man dafür gesorgt, das Selbstvertrauen des Fahrers zu stärken und diesem eine Alles-ist-machbar-Mentalität auf den Weg zu geben. Ein längerer Reach und ein höherer Lenker sind hierfür verantwortlich, wobei man zudem auf ein kürzeres Steuerrohr zurückgreifen kann.
Der Stack wurde verkleinert und positioniert den Fahrer für ausdauerndere Fahrten ins Bike, wo sich auch das abgesenkte Tretlager bemerkbar macht. Insgesamt lässt sich das Turbo Creo 2 noch stabiler und zielgerichteter fahren.
Die Modelle kommen weiter mit der neuesten Generation der Future Shock-Technologie, die in zwei Varianten integriert wird. Beide funktionieren hydraulisch, allerdings kann man nur bei der höherwertigen Variante das Ansprechverhalten der Federung individuell anpassen.
Motor & Akku
Das Turbo Creo 2 von Specialized kommt mit dem SL 1.2 System, welches über Monate hinweg optimiert worden sein soll. In Zahlen drückt sich der Fortschritt mit 33 % mehr Leistung aus (vorher: 240 W, jetzt: 320 W), einem 43 % höheren Drehmoment (vorher: 35 Nm, jetzt: 50 Nm), aber auch einem geringeren Q-Faktor von 169 mm aus (vorher: 181 mm).
Das Gewicht des Antriebs gibt Specialized nicht preis, weist aber darauf hin, dass derselbe durch diverse Maßnahmen (neues Getriebedesign, zweiteiliges Motorgehäuse mit Wabenstruktur) so leise wie noch nie, wenn nicht sogar unhörbar, gestaltet werden konnte. Ebenso wurde die Effizienz deutlich verbessert.
Für die Kalifornier ist hier sogar eine Zeitenwende erreicht worden, die sich in einem Maximum hinsichtlich der Antriebspower und Reichweite ausdrücken soll. Die hohe Effizienz soll in Verbindung mit dem verwendeten Akku auf Basis neuester Technologie erreicht worden sein. Neben der Verwendung eines kleineren und leichteren Akkus, hat man auch durch die Wirkweise des Antriebs einiges eingespart.
So wurden die Umdrehungen des internen Motors für die normalen Fahrsituationen angepasst. Man hat herausgefunden, dass der Elektromotor zwischen 4.000 und 5.000 U(min am effizientesten läuft und das interne Reduziergetriebe dahingehend ausgelegt. So läuft der Motor zumeist in diesem Bereich, während der Nutzer mit einer angenehmen 90er Kadenz tritt.
In einem Schaubild vergleicht der Hersteller mit Sitz im kalifornischen Morgan Hill den neuen SL 1.2 Antrieb mit Aggregaten der Konkurrenz, wie TQ (HPR50), dem Fazua Ride 50 oder dem aktuellen Ride 60 und liegt dabei vorne. Nur das Team von Specialized weiß genau, weshalb man den Bosch Performance Line SX nicht in den Vergleich mit einbezogen hat. 😉
Der 48V-Antrieb ist natürlich nichts ohne das Turbo OS, welches maßgeblich am Fahrerlebnis für die E-Bikes von Specialized beteiligt ist. Das immer wieder weiterentwickelte und verbesserte System, erschafft das Team der Marke ein so natürliches Fahrgefühl wie möglich und lässt die Unterstützung dabei in den Hintergrund treten.
Die weitere Funktionalität erlaubt es, das E-Bike zum Personal Trainer zu machen, der die Herzfrequenz des Nutzers mit einbezieht. Zudem sorgt es für bestmöglichen Diebstahlschutz, Analyse der Fahrdaten und erlaubt auch die Wartung und Diagnose aus der Ferne. Regelmäßige Over-the-Air-Updates sorgen für neue Funktionen, wobei man anonyme Fahrdaten der Rider weltweit mit einbezieht.
Die Energieversorgung übernimmt weiter ein im Rahmen integrierter (verbesserter) Akku mit 320 Wh, der für eine Reichweite von bis zu 75 km sorgen soll. Per Range Extender in Trinkflaschenform mit 160 Wh kann man den Radius noch auf 112 km ausdehnen.
Ab Werk gibt Specialized nur eine Motorleistung von 80 % frei, was aber über die MicroTune-Funktion am E-Bike, eine Anpassung über die Specialized-App oder aber den Gang zum Händler auf 100 % angepasst werden kann. Damit sinkt natürlich dann die Effizienz ein wenig.
Auf dem Mastermind TCU, welches im Oberrohr des Modells eingelassen ist, kann man die entsprechenden Daten zur Reichweite oder der aktuellen Leistung dann ansehen. Die kleine, aber sehr klare Anzeige lässt sich dabei nach den Wünschen der Nutzer konfigurieren und bleibt trotzdem minimalistisch.
Fahrwerk & Ausstattung
Mit dem Turbo Creo 2 führt Specialized auch die neuesten Generationen seines Future Shock Dämpfungssystems ein. Dabei wurde zum einen die Haltbarkeit desselben erhöht, zum anderen in den höherwertigen Versionen auch Möglichkeiten geschaffen, das System an die Vorlieben und Bedürfnisse des Nutzers anzupassen.
Konkret sieht dies so aus, dass die Dämpfung hydraulisch erfolgt, der Nutzer kann bei der Variante 3.3 dann die Vorspannung anpassen und zudem per Drehrad auf dem Lenker die Kompression anpassen, auch während der Fahrt. Auf Letzteres müssen die anderen Varianten 3.2 und 3.1 verzichten; hier ist die Kompression dann für eine sanfte Fahrt voreingestellt.
Das Top-Modell mit „S-Works“ im Namen kommt dann Sram XX1 Eagle Schaltung (keine Transmission) und einer Sram Red AXS Bremsanlage. Auf den Roval Terra CLX II Carbon-Laufrädern sind breite Tracer Pro Reifen aufgezogen, die für Straße und Schotter gleichermaßen optimiert sind. Mittels Sram Reverb AXS Variostütze hat man jederzeit den benötigten Freiraum.
Nutzer können ihr Turbo Creo 2 so ausstatten, wie sie es für ihre Fahrten benötigen. Für Schutzbleche, Gepäckträger und Co. hat Specialized viele Befestigungspunkte an der Front, am Heck und auch an der Gabel integriert. Somit sind auch längere Ausflüge oder gar Touren kein Problem.
Variabilität beim Turbo Creo 2
Modellübersicht
Specialized S-Works Turbo Creo 2 2024
Bild folgt
Motor: Specialized SL 1.2 SL, 320 W, 50 Nm
Batterie: Specialized SL1-320, 320 Wh (opt. Range Extender 480 Wh)
Display: Specialized MasterMind TCU, ANT+/Bluetooth
Rahmen: FACT 11r Carbon
Gabel: Starrgabel mit Future Shock 3.3
Schaltung: Sram XX1 Eagle, 1×12
Bremsen: Sram Red eTAP
Kurbelgarnitur: Sram Alloy
Vorbau: S-Works Future Stem mit integrierter Computerhalterung
Sattelstütze: Sram Reverb AXS
Sattel: Body Geometry Power Expert
Laufräder: Roval Terrra CLX II
Reifen: Tracer Pro 700x47c
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: 125 kg
Preis: 13.000 EUR
Specialized Turbo Creo 2 Expert 2024
Bild folgt
Motor: Specialized SL 1.2 SL, 320 W, 50 Nm
Batterie: Specialized SL1-320, 320 Wh (opt. Range Extender 480 Wh)
Display: Specialized MasterMind TCU, ANT+/Bluetooth
Rahmen: FACT 11r Carbon
Gabel: Starrgabel mit Future Shock 3.3
Schaltung: Sram GX Eagle, 1×12
Bremsen: Sram Rival / Sram GX Eagle
Kurbelgarnitur: Sram Alloy
Vorbau: Future Stem Pro
Sattelstütze: Trans-X Dropper
Sattel: Body Geometry Power Expert
Laufräder: Roval Terrra C
Reifen: Tracer Pro 700x47c
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: 125 kg
Preis: 8.500 EUR
Specialized Turbo Creo 2 Comp 2024
Bild folgt
Motor: Specialized SL 1.2 SL, 320 W, 50 Nm
Batterie: Specialized SL1-320, 320 Wh (opt. Range Extender 480 Wh)
Display: Specialized MasterMind TCU, ANT+/Bluetooth
Rahmen: FACT 11r Carbon
Gabel: Starrgabel mit Future Shock 3.2
Schaltung: Sram GX Eagle, 1×12
Bremsen: Sram Apex eTap
Kurbelgarnitur: Sram Alloy
Vorbau: Future Stem Comp
Sattelstütze: Trans-X Dropper, 50 mm
Sattel: Body Geometry Power Expert
Laufräder: DT Swiss G540
Reifen: Tracer Pro 700x47c
Gewicht: n/a
zul. Gesamtgewicht: 125 kg
Preis: 6.000 EUR
Wann das Specialized Turbo Creo 2 erhältlich ist, wurde zum heutigen Launch nicht mitgeteilt.
Fazit
Das neue Turbo Creo 2 scheint alles besser zu machen als der Vorgänger. Vor allem beim Antriebssystem hat Specialized zusammen mit MAHLE eine große Verbesserung erzielt, wie man den Daten entnehmen kann. Bereits die vorige Ausbaustufe konnte sich am Berg behaupten, was für die neueste Generation jetzt ein Klacks sein sollte. Hinsichtlich Effizienz und Lautstärke warten wir zuerst einmal einen ausgiebigen Test ab, bevor wir in das Loblied der Marke einstimmen. Ob die Angaben des Herstellers so stimmen, werden wir dann hier zuerst im Testbericht veröffentlichen.
Bis dahin alles Weitere auf der Webseite von Specialized.
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