Die zunehmende Beliebtheit von Pedelecs, auch bekannt als E-Bikes, spiegelt sich nicht nur in den Straßen Deutschlands wider, sondern auch in den Unfallstatistiken. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sind immer mehr junge Menschen von Pedelec-Unfällen betroffen, während ältere Nutzerinnen und Nutzer weniger stark vertreten sind.
Im Jahr 2014 war über die Hälfte (54,5 %) der verunglückten Pedelec-Nutzerinnen und -Nutzer mindestens 65 Jahre alt. Im krassen Gegensatz dazu lag dieser Anteil im Jahr 2023 nur noch bei einem Drittel (30,1 %). Dies verdeutlicht einen drastischen Wandel in der Altersverteilung der Unfallopfer. Die Daten zeigen, dass der Anteil der jüngeren Menschen, die in Pedelec-Unfälle verwickelt sind, zunimmt: 2014 war etwa jeder neunte Betroffene (10,7 %) unter 45 Jahre alt, während es 2023 bereits fast jeder dritte (31,2 %) war. Im Vergleich dazu war bei Unfällen mit nichtmotorisierten Fahrrädern jeder oder jede sechste Verunglückte 65 Jahre oder älter, wohingegen mehr als die Hälfte (54,8 %) jünger als 45 Jahre war.
Ein deutlicher Anstieg der Unfallzahlen ist ebenfalls zu verzeichnen. Im Jahr 2023 meldete die Polizei über 23.900 Pedelec-Unfälle mit Personenschaden, was etwa elfmal so viele sind wie im Jahr 2014. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Unfälle mit nichtmotorisierten Fahrrädern gesunken, von über 76.600 im Jahr 2014 auf knapp 72.200 im Jahr 2023.
Ein Grund für diese Entwicklung ist zweifellos die wachsende Beliebtheit von Pedelecs. Bereits im Jahr 2022 gab es in 15,5 % der deutschen Haushalte mindestens ein Pedelec, verglichen mit nur 3,4 % im Jahr 2014.
Diese Zunahme der Pedelec-Nutzung spiegelt sich auch in der Anzahl der verunglückten Personen wider. Im Jahr 2023 wurden 23.658 Menschen, die ein Pedelec nutzten, in Unfälle verwickelt – fast elfmal so viele wie im Jahr 2014. Ebenso stieg die Zahl der Todesopfer von Pedelec-Unfällen deutlich an: Während im Jahr 2014 39 Menschen bei solchen Unfällen ums Leben kamen, waren es 2023 bereits 188 Menschen.
Trotz dieser alarmierenden Zahlen bleibt die Diskussion über die Sicherheit von Pedelecs bestehen. Im Jahr 2023 waren durchschnittlich 7,9 Fahrerinnen und Fahrer pro 1.000 Pedelec-Unfällen tödlich verunglückt, verglichen mit 3,6 Getöteten bei nichtmotorisierten Fahrrädern. Dies ist teilweise auf das höhere Durchschnittsalter der Pedelec-Verunglückten zurückzuführen, das bei 53 Jahren lag, während es bei nichtmotorisierten Fahrrädern 42 Jahre betrug.
Bemerkenswert ist jedoch, dass die Zahl der Todesopfer pro 1.000 Pedelec-Unfälle in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Im Jahr 2014 waren es noch 17,4 Getötete pro 1.000 Unfälle im Vergleich zu 7,9 Getöteten im Jahr 2023. Diese Abnahme ist unter anderem auf das sinkende Durchschnittsalter der Verunglückten zurückzuführen. Leider erwähnte das Statistische Bundesamt mit keiner Silbe, ob die tödlich Verunfallten einen Helm getragen haben.
In Anbetracht dieser Zahlen und Trends bleibt die Sicherheit von Pedelecs eine wichtige Frage, insbesondere angesichts der steigenden Beliebtheit dieser Fahrzeuge unter jüngeren Nutzern. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sowohl die Nutzer als auch die Behörden weiterhin Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Methodischer Hinweis:
Ein Pedelec ist ein Fahrrad mit Trethilfe und einem elektromotorischen Hilfsantrieb mit einer maximalen Nenndauerleistung von 0,25 kW, dessen Unterstützung sich mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit progressiv verringert und spätestens beim Erreichen von 25 km/h unterbrochen wird.