Die EnergyBus - Geschichte
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Am 10.12.2013 traf sich der Arbeitskreis “JTF Energy Management” zur letzten Besprechung vor der Publikation der 2.0 Version des CiA 454-4 CANopen-Applikationsprofils/EnergyBus.

Das Urprotokoll stammt aus der Feder von Johannes Dörndorfer. Ziel ist sicheres Energiemanagement mit standardisierten Schnittstellen.

Der Arbeitskreis „JTF (Joint Task Force) Energy Management“, bestehend aus Herstellern, Entwicklern und Teilnehmern aus Forschung und Entwicklung, traf sich am 10. Dezember 2013 bei EnergyBus Mitglied Pironex GmbH in Rostock.

„JTF ist eine gemeinschaftliche Arbeitsgruppe von CAN in Automation und EnergyBus“, informierte Reiner Zitzmann (Leiter technische Abteilung I ; Seminare und Standardisierung) von CAN in Automation, der das Arbeitsgruppentreffen moderierte.

Reiner Zitzmann erläutert weiter:

Entstanden ist die Arbeitsgruppe mit dem ursprünglichen Ziel, standardisierte Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Komponenten von Leicht-Elektro-Fahrzeugen (LEVs) zu erstellen. Diese sollen es Entwicklern erleichtern, Komponenten von verschiedenen Herstellern einfach und schnell zu integrieren.

Schnittstellen sicher kombinieren

Mit dem CiA 454 CANopen-Applikationsprofil/EnergyBus-Protokoll, können nur kompatible Systeme aktiv werden. Das heißt Sicherheit, sowohl für Anwender als auch Fachhandel und Systemhersteller.

Fahrradhändlern erleichtert die Standardisierung Wartung und Instandhaltung. Hannes Neupert (EnergyBus e. V.) erläutert:

Heute muss ein Fachhändler für die Fehlerauslese oder für ein Softwareupdate jedes Antriebssytems herstellerspezifische Software und manchmal auch Hardware in Form von Adaptern vorhalten. Daher ist es in der Praxis keinem Händler möglich, allen Elektrofahrrad-Kunden weiterzuhelfen.

Mit EnergyBus wird eine einheitliche Fehlerauslese, ähnlich wie heute bei Automobilen (dort heißt diese Schnittstelle ODB), möglich werden. Dies ist im Interesse der Kunden und der Händler. Die ODB Schnittstelle wurde von der EU im Interesse des Verbraucherschutzes, gegen den Willen der Automobilindustrie vorgeschrieben. Langfristig profitieren davon auch Systemhersteller, die ihr Produkt wie auch den Service exklusiv vermarkten wollen.

Urprotokoll von Dörndorfer

Johannes Dörndorfer, Entwicklungsleiter und Geschäftsführer der Ropa Engineering GmbH, ist Gründungsmitglied von ExtraEnergy und EnergyBus sowie Ideengeber des EnergyBus-Protokolls.

Das Urprotokoll stammt aus seiner Feder. Entstanden ist es mit Hannes Neupert im Rahmen eines großen Batterietests des ExtraEnergy e. V., der von 2002 bis 2005 zusammen mit der Deutschen Post AG durchgeführt wurde.

Die große Herausforderung war, dass wir fünfzig unterschiedliche Batterien mit fünfzig unterschiedlichen Ladegeräten an den Fahrzeugen der Deutschen Post testen wollten. Dabei haben wir erkannt, dass das Vertauschen von Netzgeräten und Batterien eine der größten Fehlerquellen ist. Um das Problem in den Griff zu bekommen, haben wir die Idee einer Standardschnittstelle entwickelt

, erläutert Dörndorfer weiter.

CiA 454 Veröffentlichung

Unter der Dokumentnummer CiA 454 ist das CANopen-Applikationsprofil, auf dem EnergyBus beruht, bei CAN in Automation und dem EnergyBus Verein verfügbar. Das Profil ist in LEVs oder auch als Energiemanagementsystem in stationären, netzfernen Anwendungen einsetzbar.

„Sobald die Beschlüsse des Arbeitsgruppentreffens in Rostock in den Dokumenten umgesetzt sind, werden die für den Ladevorgang relevanten Dokumentteile innerhalb der mitwirkenden Vereine veröffentlicht. Die Dokumente werden dann in den Mitgliederbereichen der Internetauftritte von CAN in Automation (www.can-cia.org) und EnergyBus (www.energybus.org) bereitgestellt “, informierte Reiner Zitzmann (CAN in Automation) zum Abschluss des Meetings.

IEC ISO Standard Schnittstelle

Das von den EnergyBus und CAN in Automation Mitgliedern gemeinsam erarbeitete Protokoll wird als Grundlage in die Arbeit der Gemeinschaftlichen Normengruppe der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) und der Internationalen Standard Organisation (ISO) einfließen.

In der gemeinsamen Kommission IEC/ISO/TC69/JPT61851-3 wird diese Arbeit bei der nächsten Sitzung des deutschen Spiegelgremiums in Frankfurt am 14. Januar und bei der Internationalen Sitzung in Neu Dehli in Indien vom 27. bis zum 31. Januar mit eingebracht.

Unter der Voraussetzung, dass von anderen Teilnehmern keine besseren Vorschläge eingereicht werden, wird im Sommer 2014 eine IEC/ISO Vornorm auf der Grundlage von CANOpen 454/EnergyBus publiziert werden.

„Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer einheitlichen Ladeschnittstelle und einer einheitlichen Fehlerdiagnose für Leicht-Elektro-Fahrzeuge“, resümiert Hannes Neupert (EnergyBus e. V.).