Dem starken Anstieg bei den Getöteten steht eine ebenfalls starke Verbreitung gegenüber
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Obwohl die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 6,6 Prozent zurückgegangen ist, sind allerdings knapp 33 Prozent mehr Pedelec-Fahrer unter den Getöteten. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) heute in einer Pressemitteilung mit.

Insgesamt wurden im Vorjahr 3.059 Menschen bei einem Verkehrsunfall in Deutschland in getötet, was 216 Todesopfer bzw. 6,6 % weniger als im Jahr 2018 entspricht. Unter diesen waren 28 Pedelec-Fahrer mehr als im vergangenen Jahr, was einem Zuwachs von 32,6 % entspricht. Insgesamt geht die Tendenz bei den Verkehrstoten aber tendenziell weiter nach unten, wie ein aktuelles Diagramm von Destatis zeigt.

Dass die Anzahl der getöteten Pedelec-Fahrer angestiegen ist, wundert uns persönlich nicht, denn im gleichen Zeitraum ist ja auch die Anzahl der E-Bikes um mindestens 36 Prozent gewachsen, wenn man nach den Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbandes geht. Dass dann auch die Anzahl der Unfallbeteiligten bzw. Getöteten nach oben geht, erscheint leider logisch.

Unverständlich ist dagegen, dass die Verkehrsinfrastruktur seitens der Bundesregierung nicht an diese Gegebenheiten angepasst wurde. Wären schon seit Längerem entsprechende sichere Radwege und eine konsequente Trennung von Auto- und Radverkehr in die Wege geleitet worden, so hätte man die Zahlen vielleicht auch eher tendenziell nach unten bringen können.

Hier besteht aus unserer Sicht gewaltiger Nachholbedarf, obwohl für dieses Jahr schon einige Änderungen beschlossen wurden, erscheinen uns diese Anstrengungen angesichts dieser Zahlen und der zu erwartenden Entwicklung schon wieder viel zu wenig. Wir jedenfalls hoffen darauf, dass die Bundesregierung hier einen dringenden Bedarf erkennt und den Radverkehr endlich zeitgemäß priorisiert.

Alle weiteren Informationen unter www.destatis.de.

Quelle: PM Destatis