Das E-Mountainbike bietet auch weiter neue Impulse für den Tourismus
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Seit den 1980er Jahren hat sich Mountainbiken in der Gesellschaft etabliert. eMTBs bereichern den Sport jetzt um eine weitere Facette: Längere Ausfahrten werden möglich, Steigungen lassen sich leichter bewältigen und der Spaß am Uphill Flow eröffnet eine neue Freizeitqualität und Naturerlebnisse.

Der Trend, Bergerlebnis und Radsport zu verbinden, hält an. Tourismusregionen rüsten sich dafür. Um die richtige Balance zwischen nachhaltigem Natur- und rasantem Sporterlebnis in den Freizeitregionen zu finden, trafen sich Gleichgesinnte und Fachleute beim Mountainbike-Kongress 2017 in Saalbach zum intensiven Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

Das eMountainbike: entwickeln, aufklären, erleben

Um den Markt aus der Nische zu heben, bedarf es Visionen. Der Kongress dient als Plattform für deren Gestaltung und deren Kommunikation“, brachte Harald Maier, Initiator des Mountainbike-Kongress 2017, die Grundidee der Veranstaltung auf den Punkt. Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch eBike Systems, beleuchtete in seinem Vortrag unter anderem die Rolle des eMTB-Tourismus aus Sicht der Industrie:

Bei Bosch steht der Kunde im Mittelpunkt. Wir hören zu, nehmen Feedback ernst und sind bestrebt, die zukünftigen Wünsche der Nutzer zu antizipieren und aufkommende Barrieren zu erkennen. Es reicht nicht aus, Produkte zu entwickeln – der Markt muss darauf vorbereitet sein, um im Sinne unserer Kunden – den Radfahrern – bedarfsgerechte Lösungen anbieten zu können.Claus Fleischer

Neue Herausforderungen und Chancen für den Tourismus

eBikes sorgten 2016 mit einem Absatzplus von zwölf Prozent für die größten Zuwächse im österreichischen Fahrradhandel. Innerhalb dieses Segments werden vor allem eMountainbikes nachgefragt.

Diese Entwicklung und der Trend zum sportlichen Urlaub mit erweitertem Aktionsradius stellen die Tourismusregionen vor neue Herausforderungen: Verleihstationen, Radwege, MTB-Strecken, Ladestationen und Abstellmöglichkeiten sind grundlegend für die Etablierung des eMTB-Tourismus.

Eine wesentliche Voraussetzung für Fleischer: „Um eBiken nachhaltig am Markt zu verankern, ist Sicherheit ein entscheidender Faktor. Fahrtechniktrainings und geführte Touren mit geschulten Guides helfen, das optimale eMTB-Fahrgefühl zu erfahren.

Klare Positionierung gegen Tuning

In diesem Zusammenhang fordert Fleischer auch seitens des Sporthandels und des Tourismus eine klare Positionierung gegen Tuningmaßnahmen: „Wir bei Bosch eBike Systems setzen uns für ein verantwortungsbewusstes, gesetzes- und regelkonformes eBiken ein. Tuning ist auf öffentlichen Straßen und Wegen verboten und bei sportlichen Veranstaltungen unfair. Wer sein eBike manipuliert, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.

eMountainbikes sind laut Gesetz „Fahrräder“ mit allen Rechten und Pflichten – wie der freien Nutzung von Rad, Wald- und Wirtschaftswegen oder der Befreiung von der Versicherungspflicht. Eine Änderung dieses Fahrrad-Status durch zusätzliche Regulierungen würde auch den Verlust vieler Privilegien bedeuten. Die Konsequenz: Das Angebot von Industrie, Handel und Tourismusregionen sowie der Spaß am eBiken wären stark eingeschränkt.

Tourismus kann aktiv Rahmenbedingungen gestalten

Um den ungetrübten Fahrspaß für Radfahrer und eBiker in Natur, Wald und Bergen zu ermöglichen, ist vielerorts eine Novellierung bestehender Regelungen erforderlich. Fahrradverbände, Tourismusregionen, Fachhandel und Industrie setzen sich für ein freies Wegerecht und für Respekt und Toleranz zwischen allen Erholungsuchenden ein.

Wenn Menschen mit unterschiedlichen Interessen in einer hohen Anzahl auf engem Raum zusammenkommen, ist bereits diese Dichte eine wesentliche Ursache für Konflikte. Hier gilt es, Angebote zu schaffen und Lenkungsmaßnahmen zu entwickeln – zeitlich und räumlich – anstatt auf Verbote zu setzen“, so Fleischer.

Für den Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems steht fest: „Pauschalverbote führen zu einem negativen Image für eine ganze Region und behindern Attraktivität, Tourismus und die lokale Bevölkerung. Zentral sind der Appell an Toleranz, Rücksichtnahme, flankiert durch attraktive Angebote.“ Auf dem Mountainbike-Kongress 2017 wurden beispielhafte Projekte aus der Region Trentino und dem Engadin vorgestellt.

Initiativen mit Vorbildcharakter

Die Topographie Österreichs bietet perfekte Voraussetzungen, um den Mountainbike-Fahrspaß nachhaltig zu etablieren. Initiativen wie die des Gastgebers Saalbach gelten als zukunftsweisend: Die Region bietet ein Wegenetz, das über 400 Kilometer lange Bike-Strecken in allen Schwierigkeitsstufen umfasst und keine Wünsche offenlässt.

Das Tourismusgebiet Schladming-Dachstein hat speziell dem eBike-Trend Rechnung getragen: 250 Leih-eBikes mit Bosch-Antriebsystem stehen den Gästen zur Verfügung, um auf den 25 beschilderten Mountainbike-Runden pures Fahrvergnügen zu erleben. 20 Bike & Hike-Stationen, ausgestattet mit Bosch-Ladegeräten, bieten ausreichend Lademöglichkeiten für unterwegs.

Bosch-Engagement: Pilotprojekt Geißkopf und eMTB-Challenge

Mit Unterstützung von Bosch eBike Systems gehen kontinuierlich neue Initiativen an den Start, die den sportiven Einsatz von eMountainbikes fördern. Im Sommer 2017 eröffnete beispielsweise im MTB Zone Bikepark Geißkopf in Bischofsmais der weltweit erste Uphill Flow Trail.

Über drei Kilometer sowie 280 Höhenmeter erstreckt sich der Bosch Uphill Flow Trail und punktet mit einem Mix aus Bergauf- und Flow-Strecken sowie speziellen Abschnitten mit Kurven und Hindernissen – für Fahrspaß mit dem eMTB. Nach diesem Vorbild entstehen derzeit auch in Tourismusregionen in Frankreich, Schweiz und Italien vergleichbare Trails.

Wer den Uphill Flow im Rennmodus erleben möchte, sollte bei der Bosch eMTB-Challenge an den Start gehen. Das neue Rennformat besticht durch eine Mischung aus Uphill-, Downhill- und Orientierungspassagen und ist auf das eMountainbike ausgerichtet.

Performance Line CX: Der perfekte Antrieb für eMountainbiker

Speziell für den sportiven Einsatz hat Bosch eBike Systems die Performance Line CX konzipiert. Mit einem konstant hohen Drehmoment selbst bei hoher Trittfrequenz und einer maximalen Unterstützung von bis zu 300 Prozent durch das Antriebssystem kommt die Produktlinie den Bedürfnissen ambitionierter eMountainbiker entgegen.

Der für die Performance Line CX neu entwickelte eMTB-Modus verleiht dem Antrieb eine noch dynamischere Charakteristik, sorgt für ein natürliches Fahrgefühl und optimale Unterstützung auf unterschiedlichem Terrain.

Mehr auch unter www.bosch-ebike.com.

Quelle: PI Bosch
Bilder: Bosch