Die Umsetzung der neuen Gruppenstrategie macht sich bemerkbar
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Am Freitag hat die Accell Group ihren Jahresbericht 2017 vorgestellt. Trotz höherem Umsatz, der netto auf über 1,069 Mrd. Euro gesteigen war, ging der Gewinn um rund 37 Prozent auf 38 Mio. Euro zurück.

Schuld daran soll vor allem die sehr schleppend verlaufende Entwicklung in Nordamerika sein, wobei auch der Vertrag mit einer großen Multi-Sport-Kette beendet wurde. So musste die Organisation umstrukturiert werden, das lokale Management ersetzt und zudem US-Einfuhrabgaben für den Zeitraum 2013-2017 korrigiert werden.

Absatz von E-Bikes wächst weiter

Besser war die Entwicklung in Europa, besser aber noch in Deutschland, wo der Absatz der E-Bikes und E-MTBs von Haibike und Ghost für gute Zahlen sorgten (+17 Prozent). Auch im restlichen Europa, besonders in Frankreich, Österreich und Spanien, konnten vor allem die Verkäufe von E-Mountainbikes zulegen (+5,4 Prozent). Reguläre Fahrräder dagegen werden weiter immer weniger verkauft.

Dazu Ton Anbeek, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Accell Group:

Im Jahr 2017 haben wir mit der Umsetzung unseres neuen Programms begonnen mit neuer Strategie in Europa und Nordamerika. Leider waren die ersten Ergebnisse dieser Strategie überschattet von einer enttäuschenden Entwicklung in Nordamerika. Der Verkauf über bestehende Distribution Kanäle (IBDs und Multi-Sport) gerieten unter Druck und der Vertrag mit einer großen Multi-Sport-Kette wurde beendet. Diese Entwicklungen führten zu einer Umstrukturierung, einschließlich der Ersetzung des lokalen Managements und einer Anpassung der nordamerikanischen Organisation, die auch eine notwendige Korrektur der US-Einfuhrabgaben für den Zeitraum 2013-2017 nach sich zog. In Europa haben wir von unserer führenden Position im Bereich E-Bikes profitiert. Im Verkauf von E-Performance-Bikes für die aktive Erholung und Sport war ein besonders starker Anstieg zu verzeichnen und wir haben auch in der Folge  eine Erhöhung der Bestellmenge für 2018 verzeichnet. Der Umsatz der regulären Fahrräder dagegen ging zurück, dies wurde jedoch durch den höheren Umsatz mit E-Bikes kompensiert. Neben dem Verkauf von E-Bikes verzeichneten wir auch einen organischen Anstieg der Verkäufe und dem Umsatz von Teilen und Zubehör, teilweise aufgrund des Wachstums unserer eigenen Marke XLC. Der höhere Umsatz in Europa half uns, ein höheres operatives Ergebnis für unsere europäischen Unternehmen zu erzielen. … Unser Ehrgeiz ist Marktführer im mittleren und oberen Ende des E-Bike-Marktes in einer verbraucherorientierten und sozial verantwortlichen Art und Weise zu werden. 2018 wird dafür ein wichtiges Übergangsjahr sein. Wir werden unsere Strategie beschleunigt ausrollen und versuchen, die Komplexität der Gruppe zu reduzieren, um Veränderungen auf dem Markt besser und schneller antizipieren zu können.Ton Anbeek

Transalp E-MTB

Für die kommenden fünf Jahre hat die Accell Group folgende Zielsetzungen definiert:

  • Nettoumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro
  • Mehrwert von mehr als 31%
  • EBIT-Marge von rund 8%
  • Betriebskapital von weniger als 25% des Umsatzes
  • Vorsteuerrendite (ROCE) von mehr als 15%

Veränderungen im Top-Management der Accell Group

Im obersten Management der Accell Group gibt es für 2018 einige Änderungen. Hielke Sybesma, derzeit noch CFO des Konzerns, wird das Unternehmen zum 1. Mai 2018 verlassen. Hier wird schon ein Nachfolger gesucht.

Der langjährige COO Jeroen Snijders Blok tritt zum 25. April 2018 aus dem Verwaltungsrat aus, bleibt aber unter Beibehaltung seiner derzeitigen Aktivitäten und Berichterstattung direkt an den CEO der Accell Group erhalten.

Für die Produktionsstandorte ist seit kurzem Jeroen Both (CSCO) verantwortlich, zum neuen CCO wurde erst am 1. März 2018 Jeroen Hubert ernannt. Er kam erst vor kurzer Zeit zur Accell Group und war zuvor bei Campina, Wehkamp und Ikea tätig.

Alle weiteren Informationen auch direkt auf www.accell-group.com.

Bilder: Accell Group