Dazu fordert ADFC-Bundesvorstand Syberg: Jetzt Finanzierung für Pionier-Projekt RS1 sichern!
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Letzten Freitag wurde zwischen Mülheim und Essen das erste Teilstück des Radschnellwegs Ruhr, kurz: RS1, eröffnet.

Der erste überregionale Radschnellweg in Deutschland soll in der Endstufe auf 101 Kilometern quer durch das Ruhrgebiet führen.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) unterstützt das Projekt auf allen Ebenen. Für die ungeklärte Finanzierung fordert er Unterstützung des Bundes.

ADFC-Bundesvorstand Ulrich Syberg sagt

Der RS1 ist nicht nur ein Pionier-Projekt für moderne Verkehrspolitik in NRW, sondern für ganz Deutschland und darüber hinaus. Wenn er einmal fertig ist, wird alle Welt auf das Ruhrgebiet schauen und staunen, wie viele Menschen man zum Umstieg vom Auto auf das Rad motivieren kann – und wie viel Stauentlastung das einem Ballungszentrum bringt. Aber noch ist die Finanzierung unsicher. Hier muss der Bund verfassungskonforme Wege der Mitfinanzierung finden.Ulrich Syberg

Zukunftsthema Radschnellweg

Radschnellwege werden in den Niederlanden („Snelfietsroutes“) und in Flandern („Fietsostrades“) bereits seit einigen Jahren erfolgreich als Mittel zur Stauvermeidung eingesetzt und mit hohen Investitionen massiv vorangetrieben.

Kerngedanke solcher Premiumradwege ist, das komfortable und zügige Fahrradfahren auch über längere Distanzen zu ermöglichen, sowohl beispielsweise für Berufspendler und Lastentransporte als auch für Tourismus und Freizeit.

Dadurch lässt sich die Attraktivität und Reichweite des Rad- und Pedelec-Fahrens deutlich erhöhen. Vertiefte Informationen gibt es in der „Fachbroschüre Radschnellwege“ auf den Seiten der AGFS.

ADFC/Jens Lehmkühler

ADFC/Jens Lehmkühler

Komfortabel, zügig, sicher…

Das fertiggestellte Teilstück zwischen Mülheim und Essen ist rund fünf Kilometer lang. Der komplette Radschnellweg Ruhr soll auf 101 Kilometern von Duisburg bis Hamm führen. Die Standardbreite von vier Metern – plus separatem Fußweg – ermöglicht auch das Nebeneinanderfahren und Überholen. Ein leichtläufiger Belag und die weitgehend gerade, kreuzungsfreie Streckenführung sichern das komfortable und zügige Vorankommen.

…und günstig!

Die Machbarkeitsstudie, die vom Bundesverkehrsministerium finanziert wurde, errechnet für das Bauprojekt einen Return on Invest von 4,8. Das bedeutet, dass der rechnerische Nutzen – durch verbesserte Gesundheit und verringerte Unfallzahlen – fast fünfmal so hoch ist, wie die Kosten. Oder in absoluten Zahlen: Ein Kilometer Autobahnbau ohne Tunnel und Brücken kostet überschlägig 10 Millionen Euro – ein Kilometer RS1 nur 1,8 Millionen Euro.

52.000 Autofahrten weniger – täglich

Die Autoren der Machbarkeitsstudie gehen davon aus, dass der Radschnellweg täglich bis zu 52.000 Pkw-Fahrten mit über 400.000 gefahrenen Kilometern ersetzen kann. Ein enormes Entlastungspotenzial für das stau- und abgasgeplagte Ruhrgebiet. Weitere Hintergrundinformationen zum RS1 gibt es auf www.rs1.ruhr.

Mehr aktuelle Meldungen auf www.adfc.de.

Quelle & Text: PM ADFC