Der Verleih von Fahrrädern und Pedelecs der Deutschen Bahn, Call a Bike , steht in Stuttgart vor dem Aus.
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Grund ist ein Dissens zwischen dem OB-Stabsstellenleiter Reinhard Schlossnikel der Stadt Stuttgart und dem Chef der DB-Rent Rolf Lübke, welcher selbst in Stuttgart wohnhaft ist.

Beim letzten Gemeinderats-Ausschuß am Dienstag stritten sich beide vor den Augen der Gemeinderatsmitglieder und machten deutlich, dass das Verleihsystem für Fahrräder und E-Bikes der Bahn-Tochter kurz vor dem Ende steht.

Nach über einjährigen Verhandlungen konnte man noch keinen positiven Abschluss für beide Parteien finden. Letztendlich geht es, wie so oft, um Geld. Und das soll die DB-Rent zu wenig von der Stadt Stuttgart bekommen.

Call a Bike – Pedelecs ohne Zuschuss von der Stadt

Insgesamt 110.000 Euro gibt es von der Stadt für Call a Bike. Die auflaufenden Kosten betragen aber für die über 400 herkömmlichen Fahrräder, welche in Stuttgart im Einsatz sind, 230.000 Euro mehr.

Die Kosten für die seit 2012 eingesetzten Pedelecs bewegen sich um die 150.000 Euro. Zuschuss gibt es aber für diese von der Stadt Stuttgart nicht.

In fast sechs Jahren Laufzeit sei die Versorgung mit Call a Bike – Leihfahrrädern auf Wunsch der Stadt stark ausgebaut worden – trotzdem rechnet sich der Aufwand bisher nicht.

Fahrradverleih wird in Stuttgart nicht angenommen

Obwohl Stuttgart aufgrund der topografischen Lage prädestiniert für einen Fahrrad- aber vor allem einen Pedelec-Verleih ist, kommt dies bisher nicht bei den Menschen in der Stadt an.

Im Vergleich zu anderen Städten hinkt Stuttgart mit 34 Fahrten pro Monat deutlich hinterher. In Kassel zum Beispiel sind es schon 58 Fahrten, obwohl Call a Bike erst in 2012 dort gestartet ist.

In Hamburg verwendet man 100.000 Euro nur für Werbung für das System und verzeichnet gerade deswegen vielleicht schon 147 Fahrten jeden Monat.

Frist bis Ende März 2013 vereinbart

Sollte sich in Stuttgart nichts bewegen, werden die Call a Bike – Fahrräder und -Pedelecs zum Frühlingsbeginn in Stuttgart eingesammelt. Nur ein kleines Kontingent verbleibt dann am Bahnhof und stehen dort Kunden der Deutschen Bahn zur Verfügung.

Insgesamt rechnet der Chef von DB-Rent aber mit einer Einigung, schließlich ist die Reduzierung des Autoverkehrs und die Integration moderner Mobilitätskonzepte ein großes Anliegen der Stadtoberen.